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2.2 AnimojiAnimoji: Beschreibung des digitalen Phänomens

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Zunächst soll erläutert werden, was ein AnimojiAnimoji überhaupt ist. Herring et al. (2020: 1) beschreiben Animojis folgendermassen: «[U]sers can video chat and send video clips of themselves speaking through large-format emoji that mirror movements of the sender’s head, mouth, eyes, and eyebrows in real time». Ein Animoji ist also ein grossformatiges, animiertes 3D-EmojiEmoji, welches die Mimik der aufgenommenen Person auf das Emoji überträgt und die parallel dazu aufgenommenen Sprachbotschaften wiedergibt. Kurz: Es kombiniert die bekannten Emojis mit der Stimme der Person zu einem Videoclip – deshalb auch die Bezeichnung Animoji, was ein Portmanteau-Wort aus AnimationAnimation und Emoji ist.

Um Animojis zu verwenden, wird zuerst die gewünschte EmojiEmoji-Maske ausgewählt, zum Beispiel der Kopf einer Kuh (siehe Abb. 1), anschliessend wird eine Nachricht in die Frontkamera des HandysSmartphone gesprochen, die von dem AnimojiAnimoji wiedergegeben wird. Neben der Nutzung von vorgefertigten, meist aus den Emojis bekannten Gesichtzeichen besteht auch die Möglichkeit, ein personalisiertes Animoji zu erstellen, welches das eigene Gesicht repräsentieren soll und dementsprechend nach dem eigenen Vorbild gestaltet wird (siehe ebenfalls Abbildung 1 und 2 oben). Solche Avatare werden Memojis genannt. Diese Memojis können statisch als Sticker – wie Emojis (siehe Abb. 2) – oder als Aufzeichnungen eines animierten Bildes versendet werden. Die personalisierbaren Elemente der Memojis schliessen zum Beispiel Festlegungen zur Frisur, zu Haut- und Augenfarbe, Make-up und Piercings ein. Im Unterschied zu Animojis ist die Funktion der MemojiMemoji-Sticker mit denen von ‹normalen› Emojis vergleichbar. Beide werden als statische Bildzeichen verwendet, und beide können dazu genutzt werden, schriftliche Äusserungen zu ergänzen oder zu kommentieren. Im Folgenden werden wir aber nicht weiter auf diese statischen Elemente eingehen, wir konzentrieren uns vielmehr auf die Funktion und die Art der Verwendung von animierten Memojis und Animojis. Immer wenn hier von Animojis die Rede ist, sind also animierte Animojis gemeint – und auch animierte Memojis mitgedacht. Memojis stellen nämlich eine Unterkategorie von Animojis dar und werden, abgesehen von der vorhergehenden Gestaltung, identisch verwendet.

Abb. 1:

Personalisiertes MemojiMemoji (links) und Standard-AnimojiAnimoji (rechts)

Abb. 2:

Personalisierter MemojiMemoji-Sticker (oben) und EmojiEmoji (unten) im Vergleich

Um das einmal ausgewählte AnimojiAnimoji in Bewegung zu setzen bzw. es sprechen zu lassen, sind die Parameter Kopf, Mund, Augen und Augenbrauen entscheidend. Die entsprechenden Bewegungen im Gesicht der Sender*innen werden beim Erstellen eines Animojis von der Handykamera aufgenommen und durch die Signalverarbeitung des iPhones als Gesichtsbewegungen im Animoji wiedergegeben. Die Mimik wird durch GesichtserkennungstechnikTechnik parallel zur Sprachaufnahme der Sprecher*innen aufgenommen und mit minimaler Ton-Bild-Verschiebung beinahe zeitgleich vom Animoji dargestellt. Die aufgenommene Nachricht kann nun über Apples iMessageiMessage verschickt werden und von den Empfänger*innen in einer Endlosschleife oder in Form eines Videos (je nach Handymodell und Betriebssystem) abgespielt werden. Dabei ist anzumerken, dass es noch nicht möglich ist, Animojis auf allen Applikationen abzuspielen. So ist bspw. WhatsAppWhatsApp (Stand September 2020) noch nicht mit Animojis kompatibel.

Bei der Kommunikation mittels Animojis handelt es sich um eine sogenannte «Keyboard-to-screen-Kommunikation» (siehe Dürscheid/Frick 2014: 152f.). Dazu zählt jegliche Art von Kommunikation, die über Tastatur und Bildschirm geführt wird – unabhängig vom technischenTechnik Modell, das dazu verwendet wird, und der Art der Datenübertragung. Bei der Verwendung von Animojis sind vor allem der Bildschirm und die in SmartphonesSmartphone integrierte Frontkamera wichtig, um die visuelle Komponente wiedergeben zu können. Die Tastatur auf dem Touchscreen spielt eine eher untergeordnete Rolle, ist aber dennoch grundlegend, um die Aufnahme überhaupt starten und beenden und schliesslich wiedergeben zu können.

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