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Allein wohnen: Resultat des wirtschaftlichen Erfolgs oder des ehelichen Scheiterns

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In den 1920er-Jahren eröffneten sich ledigen Frauen mit den neuen Dienstleistungsberufen, besonders den Büroberufen, neue interessante Arbeitsbereiche, und der Traumberuf Lehrerin bot ihnen eine echte Wahl zwischen Ehe und erfüllender, materiell abgesicherter Berufstätigkeit. Lehrerinnen und «Fräuleins» in Büroberufen waren die Ersten, die sich aus dem eigenen Verdienst eine Wohnung leisten konnten. Auch begüterte verwitwete und geschiedene Frauen genossen wirtschaftliche und zivilrechtliche Freiheiten: Wie die Ledigen konnten sie Verträge abschliessen, Firmen gründen und so weiter, und zudem verfügten sie frei über ihr Vermögen. Mit dem Schreck­gespenst der «Lustigen Witwe» wurden die Gefahren beschworen, die von materiell und erotisch autonomen Frauen für die Männerwelt ausgehen würde.

Bei Scheidungen wurde generell über «schuldiges» oder «un­schuldiges» Verhalten entschieden. Arme geschiedene Frauen wurden je nach ihrem «Verschulden» behandelt. Hatte ihr Ehemann sie verlassen oder war er «nichtsnutzig», galten sie für die Armenbehörden als «würdige», von Schicksalsschlägen getroffene Arme, und nur solche wurden unterstützt. Die Unterscheidung zwischen «würdig» und «unwürdig» war auch für die Un­terstützung von Witwen massgebend. Je nach Umständen übernahm die Gemeinde einen Teil der Miet- und Lebenshaltungskosten und ermöglichte ihnen die Selbständigkeit.

Die neuen alten Frauen

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