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2.2.5 Zusammenfassung
ОглавлениеEs besteht ein starker Zusammenhang zwischen Fachsprache und konzeptioneller Schriftlichkeit, grammatikalische Auffälligkeiten lassen sich daher vor allem in Fachtexten und anderen konzeptionell schriftlichen Kommunikationsformen finden.
Die grammatikalischen Charakteristika von Fachtexten sind weniger auffallend als die lexikalischen Eigenschaften, da es sich nur um quantitative Unterschiede zur Gemeinsprache handelt: Verben erscheinen zum Beispiel vorwiegend in der 3. Person Indikativ, sehr selten in der 1. oder 2. Person (ich-Tabu). Diese Reduktion erleichtert das Unterrichten in Fachsprachenkursen, da man sich auf die in der Fachkommunikation verwendeten Formen konzentrieren kann und andere Formen (zum Beispiel Verbformen der 1. und 2. Person) vergleichsweise vernachlässigen kann, da diese nicht produziert werden müssen.
Auf der Ebene der Syntax lässt sich feststellen, dass Sätze in Fachtexten im Allgemeinen recht lang sind, relativ häufig treten Passivsätze auf. Funktionsverbgefüge und komplexe Nominalphrasen tragen zum typisch fachsprachlichen Nominalstil bei.
Durch dieses „funktionale Zusammenwirken von Syntax, Morphologie und Lexik“ (Hoffmann 1998: 422) entwickeln Fachtexte ihre charakteristischen funktionellen Eigenschaften, zu denen unter anderem Deutlichkeit/Präzision, Verständlichkeit, Ökonomie und Anonymität beziehungsweise Anonymisierung gerechnet werden.