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3.5 Terror, Leid und Befreiung – der Weg zum Frieden

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Im fünften Kapitel wird im Besonderen auf die Verschleppung und die Ermordung ungarischer Jüdinnen und Juden 1944/45 auf niederösterreichischem Gebiet eingegangen, welche die zeitgeschichtliche Forschung als „Endphasenverbrechen“ bezeichnet. In Strasshof befand sich ein sogenanntes Durchgangslager (Dulag) für Kriegsgefangene, Zwangsverschleppte und für ungarische Jüdinnen und Juden. Die rücksichtslose Ausbeutung und die Unmenschlichkeit beim Bau des Südostwalls bei Engerau und Bruck an der Leitha, ungarische Jüdinnen und Juden im Zwangsarbeitslager in Gmünd, Todesmärsche durch niederösterreichische Orte und fanatische Morde im Steinbruch Tasshof bei Sulzbach (Triestingtal) sowie die Erschießungen von Jüdinnen und Juden im Schliefaugraben bei Randegg werden dokumentiert. Danach wird das Kriegsende in Niederösterreich behandelt, wobei einerseits auf die Not der Kinder im Land eingegangen wird und andererseits die Rolle der sowjetischen Soldaten als Befreier und/oder Besatzer thematisiert wird. Bilder von zerstörten Brücken, Dörfern und Städten geben Einblicke in das Kriegsende in unserem Land. Mit dem administrativen Umgang der Entnazifizierung in Niederösterreich (Verbot der NSDAP, Nationalsozialistengesetz 1947, Kriegsverbrecherprozesse an den Volksgerichten) und mit NS-Täterprozessen in Verbindung mit den „Endphasenverbrechen“ sowie mit der Bedeutung der sowjetischen Besatzungsmacht im Zusammenhang mit der Entnazifizierung beschäftigt sich der vorletzte Abschnitt. „Erinnern für die Zukunft“ nennt sich der Ausklang des Buches, dabei wird Orten der Erinnerung und dem Wandel von Erinnerungsorten nachgegangen und postuliert, dass Erinnerungsorte einerseits „verunsichernde Orte“ und andererseits Orte des Lernens sein können. Eine bildliche Auswahl von Kriegerdenkmälern in Niederösterreich zeigt die Veränderung des historischen Bewusstseins von der Ehrung der Helden bis zur Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten auf. (Vgl. Kainig-Huber & Vonwald 2018, 299–381)

Kulturelle Nachhaltigkeit lernen und lehren

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