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3 Ort

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Auf die Frage, ob es einen Ort für Engel gibt, finden sich im AT unterschiedliche Antworten, wobei neben konkreten Ortsangaben verschiedene Gegebenheiten genannt werden:

Ohne das Herkommen zu erläutern, ging nach Ri 2,1–5 der Engel JHWHs von Gilgal nach Bochim hinauf und bot dabei eine ätiologische Erklärung für den Namen Bochim (die Weinenden): Anlässlich der von ihm bewerkstelligten Führung von Ägypten in das mit einem Eid zugesagte Land war dessen Besitz mit der Bundesbedingung verknüpft worden, die fremden Heiligtümer zu vernichten. Wegen des Bruchs der Vertragsbedingungen drohe nun eine neuerliche Vertreibung. Da die gleichen Inhalte an anderer Stelle als von Gott selbst bewirkt berichtet werden, sind der hier auf irdischer Wanderschaft beschriebene Engel JHWHs und JHWH austauschbar.

Ohne zu ahnen, dass der zur Begleitung Tobias’ engagierte Mann der Engel Rafael ist, wünscht Tobit seinem Sohn für die Reise den Schutz Gottes, der im Himmel wohnt (en tō ouranō oikōn), und verabschiedet beide mit den Worten „sein Engel möge euch begleiten“ (Tob 5,23), woraus deutlich wird, dass Engel auf der Erde als Beistand auf Reisen zu finden sind.

Vom Osten her hatte sich Gott in das Heiligtum begeben, und nur der eschatologische Fürst darf den gleichen Weg nehmen (Ez 44,1–3). Es ist jene heilsbringende Himmelsrichtung – dorthin hatte sich die heilswirksame Tempelquelle zuerst gewendet (Ez 47) –, von der aus der Engel mit dem „Siegel des lebendigen Gottes“ (Offb 7,2) alle Geretteten kennzeichnet (Offb 7,3–17).

Die unerlaubte Volkszählung Davids verärgerte Gott, woraufhin er einen Engel für Sanktionen nach Jerusalem sandte (1 Chr 21,15). Diesen sahen David und die Ältesten mit gezücktem Schwert zwischen Erde und Himmel stehen (1 Chr 21,16), woraufhin sich alle vor ihm niederwarfen. Der Engel, der das Offenbarungsbuch – das das kosmische und eschatologische Endereignis ankündigt – hält und dem Seher weitergibt, „steht auf dem Meer und auf dem Land“ (Offb 10,5.8). Am Zwischenhimmel (en mesouranēmati), dessen Lage unklar ist, fliegt jener Engel, der „jeder Nation und Sprache, jedem Stamm und Volk ein ewiges Evangelium“ (Offb 14,6) auf der Erde verkündet (vgl. das Verlangen der Engel nach der Evangeliumsverkündigung in 1 Petr 1,12).

Im Traum sah Jakob auf der Treppe, die zum Himmel reichte, Engel auf- und absteigen (Gen 28,12) – nach Joh 1,51 steigen sie zum Menschensohn herab. Auch für bestimmte Aufgaben steigen Engel vom Himmel herab, so in Offb 18,1 und 20,1f.; ein solches Herabsteigen kann von einem theophanischen Ereignis begleitet sein, wie in Mt 28,2.

Nach erledigter Mission kehrt der bzw. kehren die Engel Gottes zum Himmel zurück (Ri 13,20; Lk 2,15), ein Vorgang, der auch von Gott berichtet wird, fuhr er doch „von dem Ort, an dem er mit ihm [Jakob] geredet hatte, zum Himmel auf“ (Gen 35,13).

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

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