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4 Aussehen und Äußerungen

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Parallel zu den drei Männern, die nach Gen 18,1–5 zu Abraham kommen, empfängt Lot im Stadttor von Sodom zwei Engel (Gen 19,1): den Reaktionen nach waren sie normalen Wanderern gleich. Ähnliches ist bei Tobias’ Suche nach einem Begleiter vorauszusetzen, bei der er Rafael ansprach. Doch sie erscheinen auch in anderen Gestalten: Der unfruchtbaren Mutter Simons zeigt sich der Engel JHWHs (Ri 13,3), und sie eilt nach der Ankündigung der Geburt aufgeregt zu ihrem Mann und schilderte ihm sein Aussehen: „(…) er sah aus, wie der Engel Gottes aussieht, überaus furchterregend“ (nôrāʾ məʾôḏ, Ri 13,6). Auch Bileam (Num 22,31–34), David (1 Chr 21,16) und Arauna (1 Chr 21,20, seine Söhne verstecken sich sogar) erschraken zutiefst bei der Engelserscheinung (vgl. Mt 28,3; Apg 12,7; Offb 10.1; 15,6; 18,1).

Unter allen „Tätigkeiten“ wird am häufigsten festgehalten, dass die Engel „sprechen“ bzw. geradezu diskutieren, wobei vornehmlich Menschen die Bezugsgrößen sind, denen Informationen, Erklärungen, Anordnungen usw. gegeben werden. So verschieden wie die vielen Szenen sind, so variieren auch die Themen in vielfältigster Weise.

Verhältnismäßig selten richten sich die Engel an Gott. Der Engel des Herrn spricht in ihrer Not die vor der Herrin geflohene Hagar an und sagt ihr, dass sie trotz der zu erwartenden Demütigung zu ihr zurückgehen solle, und diese Aufforderung mit der Zusage ihrer Schwangerschaft versieht und ihr schmackhaft macht (Gen 16,9.10–15). Die Rede des Engels Rafael leitet Tobias an, Heilmittel gegen den Dämon und zur Heilung seines erblindeten Vaters zu bereiten (Tob 6,3–18; 11,11–13). Auf das Wort des Engels hin bringt Habakuk Daniel Essen in die Löwengrube (Dan 14,34). Sprechend steuert der Engel des Herrn die Tätigkeiten von beauftragten Gestalten, wie die des Propheten Gad (1 Chr 21,18) und die von Elija (2 Kön 1,15).

Der Engel des Herrn bringt sprechend entscheidende Anfragen vor; so stellt Elija dem König von Samaria die Frage: „Gibt es denn keinen Gott in Israel, sodass ihr fortgehen müsst, um Beelzebul, den Gott von Ekron, zu befragen?“ (2 Kön 1,3). Besonders häufig wird bei Sacharja – aber nicht nur bei ihm – hervorgehoben, dass der Engel (des Herrn) mit dem Propheten oder anderen Personen spricht: Er lässt sich ansprechen und befragen (Sach 1,9; 2,2; 4,4; 5,10; 6,4; 10,9), stellt selbst Fragen (Num 22,32; Ri 13,18; Sach 4,5; Offb 17,7), macht auf Offenbarungszeichen aufmerksam (Lk 2,10; Offb 17,1; 21,9) oder interpretiert diese (Dan 7,23; Mt 28,5; Lk 2,13f.; Offb 14,9; 21,15; 22,6), beauftragt die Verkündigung (Apg 5,19f.; 8,26.30–35), teilt Namen mit, den von Johannes dem Täufer (Lk 1,13) und den von Jesus (Lk 2,21), vermittelt Gottes Trost (Sach 1,13–17), befreit aus dem Kerker (Apg 12,7–8) usw. Die Äußerungen von Engeln können offensichtlich sehr lautstark, mit gewaltiger, dem Donner vergleichbarer Stimme vorgebracht werden wie in Joh 12,29; dieses Phänomen wird vor allem im Rahmen der eschatologischen Geschehnisse erwähnt (1 Thess 4,16; Offb 10,7; 14,15; 19,17). Zumeist werden keine konkreten Angaben gemacht, wann die Reden der Engel erfolgen, außer wie im Falle von Manoachs Frau, die gerade bei der Feldarbeit ist (Ri 13,9). Engel sprechen im Traum (Gen 31,11; Mt 1,20–24) bzw. im Zusammenhang mit dem Schlaf (1 Kön 19,5ff.; Sach 4,1).

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

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