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Anmerkungen
Оглавление1 Hermann Bahr (1863–1934) gilt als führender Literaturkritiker der Jahrhundertwende. Einen guten Überblick seines Schaffens findet sich in der 1987 erschienenen Sammlung: Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur. 1880–1900: Naturalismus, hrsg. von Manfred Brauneck und Christine Müller, Stuttgart, S. 184, 185.
2 Helmut Koopmann hat darüber hinaus an Stefan George und Hugo von Hofmannsthal gezeigt, daß die scheinbar gegensätzlichen Strömungen in der Literatur um 1900 gar nicht so unüberbrückbar waren. „[W]enn sich die Naturalisten von den beiden großen Komplexen ‘Natur’ und ‘Kunst’ für den ersteren interessierten, so George für letzteren, und was die Naturalisten unter Natur verstanden, war für Hofmannsthal weitgehend identisch mit ‘Leben’.“ Koopmann, Helmut (1997): Deutsche Literaturtheorien zwischen 1880 und 1920. Eine Einführung, Darmstadt, S. 70, 71.
3 Vgl. Koopmann, Helmut (1997), S. 10.
4 Musil, Robert (1930): Der Mann ohne Eigenschaften, 1.Bd., hier Reinbek bei Hamburg 1998, S. 55.
5 Herzfeld, Marie (1893): Fin de siècle, in: Fin de siècle. Erzählungen, Gedichte, Essays, hrsg. von Wolfgang Asholt und Walter Fähnders, Stuttgart 1993, S. 175, 176, hier S. 176. Hervorh. im Original.
6 Uneinigkeit auch hier: Rasch, Wolfdietrich (1967): Aspekte der deutschen Literatur der Jahrhundertwende, in: Zur deutschen Literatur seit der Jahrhundertwende. Gesammelte Aufsätze, Stuttgart, S. 1–48, versteht die Entfaltung gegensätzlicher Formen als Einheit (2). Žmegač, Viktor (1981): Zum Begriff der Jahrhundertwende, in: Deutsche Literatur der Jahrhundertwende, hrsg. von Viktor Žmegač, Königstein/Ts., S. IX-LI, sieht gerade im Prinzip des „Neben- und Gegeneinanders“, das in einen „ästhetischen Wettbewerb“ mündete, ein Merkmal der Epoche (XIII). Fischer, Jens Malte (1978): Einleitung, in: Fin de siècle. Kommentar zur Epoche, München, S. 11–93, trennt Aufbruchswillen und Endzeitstimmung und will den Begriff des Fin de siècle nur auf die Dekadenzliteratur angewendet wissen (S. 89, 90).
7 Vgl. Koopmann, Helmut (1997), S. 12.
8 Ausführlich dazu Sprengel, Peter (1998): Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870–1900. Von der Reichsgründung bis zur Jahrhundertwende, München.
9 Dazu gehörten Metallerzeugung und -verarbeitung für Maschinen, Ausrüstungen, Anlagen, aber auch Feinmechanik, Elektroindustrie, Fahrzeugbau, Optik.
10 Zum Vergleich: Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern 1871: 4, 1910: 48. Bevölkerungszahl 1850: 35 Mill., 1913: 67 Mill. Dabei ist zu berücksichtigen, daß seit der Jahrhundertwende die Zahlen bereits wieder rückläufig waren. Ursache für die Bevölkerungsexplosion war eine Verbesserung der Ernährung und der hygienischen Verhältnisse. Vgl. Rauh, Manfred (1982): Epoche – sozialgeschichtlicher Abriß, in: Deutsche Literatur. Eine Sozialgeschichte, Bd. 8: Jahrhundertwende. Vom Naturalismus zum Expressionismus 1880–1918, hrsg. von Frank Trommler, S. 14–32.
11 In Ermangelung eines eigenen gewachsenen Lebensstils wurde hier oft der Adel zum Vorbild der Lebensführung gekürt, ein Vorgang, der Historiker und Soziologen von einer Feudalisierung des Bürgertums in diesem Zeitraum sprechen läßt.
12 Vgl. hier vor allem die theologische, soziologische, technikhistorische und kunsthistorische Aspekte aufnehmende Anthologie von Drehsen, Volker/Sparn, Walter (1996): Vom Weltbildwandel zur Weltanschauungsanalyse. Krisenwahrnehmung und Krisenbewältigung um 1900, Berlin.
13 Hoffacker, Helmut (1979): Im Zeichen des Imperialismus, in: Deutsche Literaturgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, hrsg. von Wolfgang Beutin u.a., Stuttgart, S. 233–266, hier S. 238.
14 Conrad, Michael Georg (1885): Zur Einführung, in: die Gesellschaft. Realistische Wochenschrift für Litteratur, Kunst und öffentliches Leben, hrsg. von Michael Georg Conrad, 1. Jg., München, H. 1, S. 1–3, hier S. 1, in: Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur. 1880–1900. Naturalismus, a.a.O., S. 33–36, hier S. 33.
15 Zitate, die Beiträgen dieser Anthologie entstammen, werden in einfachen Klammern nachgewiesen.
16 Wolff, Eugen (1888): Die jüngste deutsche Literaturströmung und das Prinzip der Moderne, in: Die literarische Moderne. Dokumente zum Selbstverständnis der Literatur um die Jahrhundertwende, hrsg. von Gotthart Wunberg und Stephan Dietrich, Freiburg 1998, S. 27–81, hier S. 50.
17 Vgl. Holz, Arno (1891): Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze, in: Naturalismus, a.a.O., S. 140–150, passim.
18 Conradi, Hermann (1889): Adam Mensch, zit. nach Hoffacker, Helmut (1979), S. 238.
19 Dem Naturalismus wurde später (Lukács, Brecht) vorgeworfen, Gesellschaftskritik ohne Perspektiven der Veränderung aufzuzeigen. Für die Literatur von Frauen, soweit sich diese These an der zeitgenössischen Rezeption verfolgen läßt, gilt dieser Vorwurf nur bedingt. Dem Aufzeigen gesellschaftlicher (maskuliner) Normen und deren Wirkungsweisen auf die weibliche Psyche war eine Kritik immanent, die ein radikales Umdenken erforderte.
20 Marholm, L(aura) (1896): Die Frauen in der skandinavischen Dichtung, in: Naturalismus, a.a.O., S. 624–626, hier S. 626.
21 Reuter, Gabriele (1921): Vom Kinde zum Menschen. Die Geschichte meiner Jugend, Berlin, S. 393, 394.
22 Vgl. Koopmann, Helmut (1997), S. 64.
23 Hillebrand, Julius (1886): Naturalismus schlechtweg!, in: Die Gesellschaft, 2. Jg., H. 4, S. 232–237, in: Naturalismus, a.a.O., S. 36–43, hier S. 40.
24 Ebd., S. 41.
25 Musil, Robert (1930), S. 55.
26 Klaiber, Theodor (1907): Dichtende Frauen der Gegenwart, Stuttgart, S. 10.
27 Hillebrand, Julius (1886), S. 42.
28 Klaiber, Theodor (1907), S. 18.
29 Renate von Heydebrand und Simone Winko stellen bei einem Vergleich von Gabriele Reuters Aus guter Familie und Theodor Fontanes Effi Briest unterschiedliche Lesarten der Gesellschaftskritik fest. Während Reuters Roman als (frauenrechtlerischer) Tendenzroman gelesen wurde, wurde Fontanes Roman als beide Geschlechter betreffende Anklage gelesen und erschien somit allein tradierungswürdig. In ihrer außerordentlich ergiebigen Studie ermitteln Renate von Heydebrand und Simone Winko die Folgen einer solchen Lesart: Ausschluß eines männlichen Lesepublikums, die unterstellte fehlende künstlerische Innovation und formale Meisterschaft, das Fehlen zeitunabhängiger „ewiger Wahrheiten“ etc. Vgl. Heydebrand, Renate von/Winko, Simone (1994): Geschlechterdifferenz und literarischer Kanon. Historische Beobachtungen und systematische Überlegungen, in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, hrsg. von Georg Jäger, Dieter Langewiesche und Alberto Martino, 19. Bd., 2. H., Tübingen, S. 96–172, hier 106, 107. Vgl. dazu ferner: Assmann, Aleida (1998): Kanonforschung als Provokation der Literaturwissenschaft, in: Kanon – Macht – Kultur. Theoretische, historische und soziale Aspekte ästhetischer Kanonbildung, hrsg. von Renate von Heydebrand, Stuttgart, Weimar, S. 47–59.
30 August Bebel (1840–1913) hatte in seiner kulturkritischen Untersuchung „Die Frau und der Sozialismus“ (1879) die herrschende Vorstellung von der naturgegebenen Minderwertigkeit der Frau widerlegt und die gesellschaftliche Funktion ihrer Unterordnung enthüllt.
31 Ludwig, Martin H. (1982): Arbeiterliteratur, in: Jahrhundertwende, a. a. O, S. 140–153, hier S. 147.
32 Bahr, Hermann (1891): Die Überwindung des Naturalismus, in: Ders.: Zur Überwindung des Naturalismus, ausgewählt, eingeleitet und erläutert von Gotthart Wunberg, Stuttgart 1968, S. 85–89, hier S. 85.
33 Ebd., S. 88.
34 Bahr, Hermann (1891): Die Krisis des Naturalismus, in: Ders. (1968), a.a.O., S. 48–53, hier S. 49.
35 Ebd., S. 50.
36 Ebd., S. 50, 51.
37 Bahr, Hermann (1894): Die neue Psychologie, in: Ders. (1968), a.a.O., S. 53–64, hier S. 58.
38 Vgl. in diesem Zusammenhang Thomé, Horst (1993): Autonomes Ich und „inneres Ausland“: Studien über Realismus, Tiefenpsychologie und Psychiatrie in deutschen Erzähltexten 1848–1914, Tübingen, S. 399, 400 (Exkurs) und S. 403, 404 (Anmerkung 25).
39 Ebd., S. 410.
40 Spiero, Heinrich (1913): Geschichte der deutschen Frauendichtung seit 1800, Leipzig, S. 73.
41 „‘Frauenliteratur’ mit dem Ziel der ‘Subjektwerdung’ der Frau kommt als Literaturtypus offenbar immer schon zu spät. Wenn um 1800 bei Autoren die ‘hohe’ Literatur autonom wird, müssen sich Autorinnen in didaktischen Romanen erst in ihre heteronome Rolle, die als ihre ‘Natur’ ausgegeben wird, einüben oder dürfen sie allenfalls partiell in Frage stellen; wenn im Laufe des 19. Jahrhunderts für die Autoren das Konzept des rede- und handlungsmächtigen Subjekts bereits fragwürdig wird, suchen Autorinnen erst Modelle von autonomen Frauensubjekten zu entwerfen.“ Heydebrand, Renate von/Winko, Simone (1994), S. 117.
42 Rasch, Wolfdietrich (1967), S. 40.
43 Reuter, Gabriele (1921), S. 448.
44 Schlüpmann, Heide (1984): Radikalisierung der Philosophie. Die Nietzsche-Rezeption und die sexualpolitische Publizistik Helene Stöckers, in: Feministische Studien, 3, 1, S. 10–34, hier S. 12.
45 Zit. nach ebd., S. 16; 17, 18.
46 Spiero, Heinrich (1913), S. 89.
47 Vgl. in diesem Zusammenhang Gay, Peter (1998): Die Macht des Herzens. Das 19. Jahrhundert und die Erforschung des Ich, München.
48 Radkau, Joachim (1998): Das Zeitalter der Nervosität. Deutschland zwischen Bismarck und Hitler, München, Wien, S. 27.
49 Zu denen zählt Karl Jaspers im übrigen nicht nur die Technisierung des Lebens, sondern auch eine ausufernde Konsumfreudigkeit bei den Genuß- und Rauschmitteln. Das heißt, nicht nur mentalitätsgeschichtliche Strömungen spielen bei der Verurteilung der Konsummittel eine Rolle, sondern auch objektive medizinische Beobachtungen. So stieg der Kaffee- und Zuckerkonsum um 1900 in einem erheblichen Maße. Bei gleichzeitiger Zunahme sitzender Tätigkeiten entstanden hier jene Zivilisationskrankheiten, die auch heute noch zu beklagen sind. Anders verhielt es sich mit der medizinischpsychiatrischen Schelte gegen den Alkoholkonsum, die weitverbreitete Gewohnheiten in Frage stellte. Jaspers, Karl (1973): Allgemeine Psychopathologie, Berlin, Heidelberg, New York, S. 599.
50 Radkau nimmt an, daß die Nervosität ein neues Kommunikationsmedium der Geschlechter wurde. Vgl. Radkau, Joachim (1998), S. 137.
51 Als erschwerend für manche Diagnose zeigte sich zudem die phänomenale Kenntnis neurasthenischer Attribute, die sich mancher Patient angelesen hatte und die er nun bei Konsultation eines Arztes tadellos hersagen konnte. Ebd., S. 32.
52 Ebd., S. 190ff. passim.
53 Was unmittelbar aus dieser Einsicht folgte, war das: Neurasthenie zeigte sich als Leiden, das alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen traf, in erster Linie aber jene Gruppen, die von der Hektik der neuen Zeit in besonderem Maße heimgesucht wurden: Lehrer und Arbeiter, Telefonistinnen, Eisenbahner und Schriftsetzer.
54 Das wohl berühmteste Buch in diesem Zusammenhang ist Max Nordaus Entartung (1892, 1893). Nordaus Absicht war es, einen „Großteil der künstlerischen Produktion“ seiner Zeit „als die Hervorbringung von psychisch und physisch Degenerierten zu entlarven“. Fischer, Jens Malte (1977): Dekadenz und Entartung. Max Nordau als Kritiker des Fin de siècle, in: Fin de siècle, hrsg. von Roger Bauer u.a., Frankfurt a. M., 93–111, hier S. 98.
55 Bereits Nietzsche hatte sich 1888 um den Nachweis seiner These bemüht, „Wagner est une nérvose“, und seine Musik als Ausdruck eines kompletten Krankheitsbildes interpretiert. Wagner, so versuchte Nietzsche nachzuweisen, habe als Hauptakteur der europäischen Décadence sein, freilich unbewußtes, psychisches Desaster auf seine Figuren projiziert und so dem ebenfalls mit allen Zeichen der Nervosität ausgestatteten Rezipienten ein willkommenes Identifikationsmaterial geboten. Der Fall Wagner – beispielhaft für das Zeitgefühl einer Epoche. Vgl. zu Nietzsches Wagner-Studie Thomé, Horst (1993), S. 400ff.
56 Zit. nach Radkau, Joachim (1998), S. 267.
57 Mann, Thomas (1904): Gabriele Reuter, in: Gesammelte Werke, Bd. XIII: Nachträge, Frankfurt a. M. 1974, S. 388–398, hier S. 392, 393.
58 Mach, Ernst (1895): Antimetaphysische Vorbemerkungen, in: Die Wiener Moderne. Literatur, Kunst und Musik zwischen 1890 und 1910, hrsg. von Gotthart Wunberg unter Mitarbeit von Johannes B. Braakenburg, Stuttgart, S. 137–146, hier S. 140, 141.
59 Bahr, Hermann (1904): Das unrettbare Ich, in: Ders. (1968), S. 184–195, hier S. 190.
60 Bahr, Hermann (1904): Impressionismus, in: Ders. (1968), S. 190–198.
61 Hofmannsthal, Hugo von (1893): Gabriele d’Annunzio, in: Ders.: Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden. Reden und Aufsätze I: 1891–1913, hrsg. von Bernd Schoeller, Frankfurt a. M. 1979, S. 174–184, hier S. 174f.
62 Bahr, Hermann (1894): Symbolisten, in: Ders. (1968), S. 111–115, hier S. 112, 113.
63 Bahr, Hermann (1891): Die Décadence, in: Die Wiener Moderne. Literatur, Kunst und Musik zwischen 1890 und 1910, hrsg. von Gotthart Wunberg unter Mitarbeit von Johannes Braakenburg, Stuttgart 1981, S. 225–232, hier S. 226.
64 Ebd., S. 231. Was Bahr am französischen Vorbild für die deutsche literarische Décadence um 1900 entwickelt hatte, sollte sich als höchst kompliziertes Phänomen mit widerspruchsvollen Grundpositionen erweisen. Wolfdietrich Rasch definierte ihre Wesensbestimmung in der Darstellung von Verfall und Untergang, die sich in zentralen Motiven der Décadence-Dichtung wiederfinden lassen: Krankheit, Identität von Leben und Sterben, Künstlichkeit und Naturfeindschaft, Welthaß und Willensschwäche, Ästhetizismus, Sensibilität und Reizsucht, Formen dekadenter Erotik, Femme fatale, Affinität zur Gewalt, Reiz und Qual des Grauens, Lebensferne und Isolierung etc. Wolfdietrich Rasch (1986): Die literarische Décadence um 1900, München, S. 13.
65 Koopmann, Helmut (1977): Entgrenzung. Zu einem literarischen Phänomen um 1900, in: Fin de siècle, a.a.O., S. 73–92, hier S. 76, 77.
66 „Zu reinster Ausprägung gelang das Leben als Zentralbegriff der Weltanschauung da, wo … das Leben zur metaphysischen Urtatsache, zum Wesen alles Seins überhaupt wird, so daß jede angegebene Erscheinung ein Pulsschlag oder eine Darstellungsweise oder ein Entwicklungsstadium des absoluten Lebens ist.“ Simmel, Georg (1921): Der Konflikt der modernen Kultur, Leipzig, S. 20.
67 Rasch, Wolfdietrich (1967), S. 17.
68 Zur allgemeinen Bedeutung Schopenhauers: „Der wichtigste Einfluß Schopenhauers ist zweifellos der auf den Lebensbegriff der Jahrhundertwende. Oder vielmehr: es ist die Korrektur jenes Lebensbegriffs, die letztlich zur Weltabsage führt, zum Lebensekel und damit auch zur Verherrlichung der Kunst als einer eigenständigen Welt jenseits der des Lebens. Erklärt sich die Lebensbejahung in der Kunst um 1900 von Nietzsche her, so die Lebensverneinung von Schopenhauer.“ Koopmann, Helmut (1997), S. 30. Zur Rezeption Schopenhauers durch Huch Tebben, Karin (1997): Ricarda Huch und Schopenhauer. Zum Ursleu-Roman, in: Ricarda Huch. Studien zu ihrem Leben und Werk, hrsg. von Hans-Werner Peter und Silke Köstler, Braunschweig, S. 23–48.
69 Huch, Ricarda (1980): Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren, Frankfurt a. M., Berlin, Wien, S. 7.
70 Eingebunden in diesen emphatischen Gebrauch des Wortes „Leben“, der die Vorstellung kraftstrotzender Vitalität ebenso beherbergte wie den Schmerz und das Grausame, das Gewissenlose und Zerstörende, war der Glauben, daß das Leben nur in sich selbst Sinn sehen könne.
71 Mauthner gegenüber war Nietzsches Einstellung zur Sprache ambivalent. Zwar kritisierte er die Künstlichkeit und Falschheit der Sprache, betonte aber gleichzeitig die produktive Leistung des Sprachbildners als „Welt-Bildner“. Vgl. hierzu: Schmitz- Emans, Monika (1997). Die Sprache der modernen Dichtung, München, im besonderen S. 30ff.
72 Mauthner, Fritz (1901): Sprache und Psychologie. Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Stuttgart, S. 90.
73 Ebd., S. 92.
74 Rilke, Rainer Maria (1899): Sämtliche Werke, hrsg. von Ernst Zinn, Bd. II, S. 257.
75 Hofmannsthal, Hugo von (1902): Ein Brief, in: Ders.: Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden. Erzählungen. Erfindungen. Gespräche und Briefe, hrsg. von Bernd Schöller, Frankfurt a. M. 1979, S. 461–472, hier S. 466.
76 Ebd., S. 466.
77 Huch, Ricarda (1900): Über Maeterlincks „Schatz der Armen“, in: Dies. (1969): Gesammelte Werke, Bd. VI: Literaturgeschichte und Literaturkritik, hrsg. von Wilhelm Emrich, Köln, S. 647–660.
78 Ebd., S. 658.
79 Ebd.
80 Ebd., S. 563.
81 Ebd., S. 282.
82 Doch kaum eine Frau, die um 1900 zur Feder griff, mochte den männlichen Décadence-Literaten folgen. Lediglich Ricarda Huchs Roman Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren weist eine Affinität zur Motivik der Décadence auf. Ebenso wie Zuordnungsversuche weiblicher Kunst der Jahrhundertwende zur literarischen Décadence scheitern müssen, sind Unternehmungen wenig erfolgreich, die Begriffe im Umkreis der Décadence – wie Dilettantismus und Dandyismus – Schriftstellerinnen der Jahrhundertwende zuordnen wollen. Vgl. zur Definition der Begriffe Fischer, Jens Malte (1977): „Der Dandy scheint mir … primär durch sein Verhältnis zum Leben charakterisiert, während der Dilettant primär durch sein Verhältnis zur Kunst bestimmt ist“(S. 69).
83 Koopmann, Helmut (1997), S. 13.
84 Ebd., S. 18.
85 Vgl. zur Konditionierung zur Weiblichkeit in philosophischen Schriften Lange, Sigrid (1992): Ob die Weiber Menschen sind: Geschlechterdebatten um 1800, Leipzig. Einen guten Überblick bietet auch Kord, Susanne (1996): Sich einen Namen machen. Anonymität und weibliche Autorschaft, Stuttgart, hier im besonderen S. 36–44.
86 Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1921): Grundlinien der Philosophie des Rechts, hrsg. von Johannes Hoffmeister, Hamburg 1955, § 166, S. 154, 155.
87 Vgl. im Zusammenhang mit der Debatte „männlich–weiblich“ um die Jahrhundertwende auch Widdig, Bernd (1997): „Ein herber Kultus des Männlichen“: Männerbünde um 1900, in: Wann ist der Mann ein Mann?, hrsg. von Walter Erhart und Britta Herrmann, Stuttgart, S. 235–248.
88 Hagemann, Karen (1996): „Heran, heran, zu Sieg oder Tod!“ Entwürfe patriotisch-wehrhafter Männlichkeit in der Zeit der Befreiungskriege, in: Männergeschichte – Geschlechtergeschichte. Männlichkeit im Wandel der Moderne, hrsg. von Thomas Kühne, Frankfurt a. M., S. 51–68, hier S. 52, 53.
89 Zu fragen wäre allerdings, ob der heftig geführte öffentliche Diskurs über die Geschlechtscharaktere sich auch im privaten Diskurs der Männer und Frauen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts widerspiegelte. Anne-Charlott Trepp weist zum Beispiel in der Auswertung eines reichen privaten Quellenmaterials (Briefe, Autobiographien, Tagebücher) Hamburger Bürgerinnen und Bürger zwischen 1770 und 1840 nach, daß die tatsächlich gelebten Beziehungen von Frauen und Männern weder einer strengen Geschlechterdichotomie erlagen noch Unzufriedenheit erzeugten. Trepp, Anne-Charlott (1996): Sanfte Männlichkeit und selbständige Weiblichkeit. Frauen und Männer im Hamburger Bürgertum zwischen 1770 und 1840, Göttingen.
90 Vgl. hier die Anthologie von Roebling, Irmgard, (1989): Lulu, Lilith, Mona Lisa … Frauenbilder der Jahrhundertwende, Pfaffenweiler. Ferner: Stuby, Anna Maria (1992): Liebe, Tod und Wasserfrau. Mythen des Weiblichen in der Literatur, Opladen. Und: Pohle, Bettina (1998): Kunstwerk Frau. Inszenierungen von Weiblichkeit in der Moderne, Frankfurt a. M.
91 Breger, Claudia/Dornhof, Dorothea/Von Hoff, Dagmar (1999): Gender Studies/Gender Troubles. Tendenzen und Perspektiven der deutschsprachigen Forschung, in: Zeitschrift für Germanistik IX, 1/1999, S. 72–113, hier S. 104.
92 Davidis, Henriette (1897): Sittlichkeit, in: Bildung und Kultur bürgerlicher Frauen 1850–1918. Eine Quellendokumentation aus Anstandsbüchern und Lebenshilfen für Mädchen und Frauen als Beitrag zur literarischen Sozialisation von Frauen, hrsg. von Günter Häntzschel, Tübingen 1986, S. 74–76, hier S. 74.
93 Walkowitz, Judith R. (1994): Gefährliche Formen der Sexualität, in: Geschichte der Frauen. 19. Jahrhundert, hrsg. von Geneviève Fraisse und Michelle Perrot, Frankfurt a. M., New York, S. 417–449, hier S. 418.
94 Vgl. zum Diskurs der Unschuld: Grant, Alyth F. (1999): Innocence and the Language of the Body in Discourses of the Jahrhundertwende, in: German Life and Letters, 52:3, July, S. 343–364.
95 Eheliche Ratgeber dagegen betonten durchaus das „leibliche Wohlgefallen“, in dem beide Partner sich im Interesse der Fortpflanzung und Gesundheit ergehen lassen sollten. Tugendhaftigkeit sollte allerdings auch hier den hemmungslosen Genuß regeln. Gay, Peter (1987): Die zarte Leidenschaft. Liebe im bürgerlichen Zeitalter, München, S. 52.
96 Reventlow, Franziska zu (1898): Viragines und Hetären, in: Dies. (1986): Autobiographisches. Novellen, Schriften, Selbstzeugnisse, Frankfurt a. M., Berlin, S. 250–256.
97 Zit. nach Wobbe, Theresa (1989): Gleichheit und Differenz: Politische Strategien der Frauenrechtlerinnen um die Jahrhundertwende, Frankfurt a. M., New York, S. 48.
98 Das Mädchen, das auf der Straße auf ihren Verlobten gewartet hatte, war wegen Verdachts der Prostitution von der Polizei verhaftet und zwangsuntersucht worden.
99 Schirmacher, Käthe (1911): Das Rätsel Weib. Eine Abrechnung, Weimar, S. 112.
100 Das galt ganz offensichtlich nicht nur für die schreibende Zunft des starken Geschlechts, auch die Scheidungsrate sollte sich zwischen 1905 und 1925 verdreifachen. Frevert, Ute (1990). „Wo du hingehst …“ Aufbrüche im Verhältnis der Geschlechter. Rollentausch Anno 1908, in: Jahrhundertwende. Der Aufbruch in die Moderne 1880–1930, Bd. 2, hrsg. von August Nitschke u.a., Stuttgart, S. 89–118, hier S. 98.
101 Vgl. zur Bedeutung Simmels als Begründer der Geschlechtersoziologie die Studie von Meuser, Michael (1998): Geschlecht und Männlichkeit. Soziologische Theorie und kulturelle Deutungsmuster, Opladen, hier im besonderen S. 31–41.
102 Radkau, Joachim (1998), S. 127.
103 Was nicht heißen soll, daß die Rede vom „schwachen Geschlecht“ auch tatsächlich mit der Volksmeinung übereinstimmte. Auch im medizinischen Diskurs, der die Neurasthenie durchaus im Sexualverhalten auskundschaften wollte, wurden Unterschiede festgemacht, die sich dann vor allem in der empfohlenen Therapie niederschlugen. So berichtet Radkau vom amerikanischen Nervositätsdiskurs, daß hier den Frauen Ruhe, den Männern ein Ritt durch den Wilden Westen nahegelegt wurde, um die Krankheit zu kurieren. Vgl. ebd., S. 128.
104 Nach Auswertung des reichhaltigen Fundus ärztlicher und psychiatrischer Stellungnahmen, den Radkau vorlegt, muß die seit Jahrzehnten tradierte Meinung, frauenfeindliche Schriften seien tonangebend gewesen, behutsam korrigiert werden. Der häufig (auch in diesem Band) zitierte Möbius, Apologet des „physiologischen Schwachsinns“ der Frauen, hat sicherlich sowohl Anhänger als auch Gegner seiner Thesen mobilisiert. Ob er allerdings überhaupt um die Jahrhundertwende den Stellenwert genoß, der ihm seit den siebziger Jahren von aufgebrachten feministischen Gegnerinnen beigemessen wird, scheint fraglich.
105 Die Hysterie besaß einen festen Platz in der Geschichte der Krankheiten. Bereits Galen von Pergamon (129–199) hatte den Begriff der Hysterie in den medizinischen Diskurs eingeführt. Schon der sich aus dem griechischen hystera (Gebärmutter) herleitende Begriff deutete auf den vermuteten Sitz des Übels. Dieses Organ nämlich wandere und verlange nach sexueller Befriedigung – eine Therapie, die seit dem Mittelalter infolge der christlichen Ideologie allerdings nicht mehr empfohlen wurde. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden aus der Gebärmutter aufsteigende Dämpfe für die hysterischen Symptome verantwortlich gemacht, eine Vorform der Diagnose, die dann spätestens im 18. Jahrhundert die Ursache des Leidens in einer „Nervenkrankheit“ verortete und Gynäkologen mit Psychiatern in Konkurrenz treten ließen. Die Verbindung beider Quellen, die der Gebärmutter (d.h. die Definition der Frau als triebhaftes Wesen) und des Nervensystems (d.h. ihre Definition als geistes-schwaches Wesen) schlug sich allerdings früh in den therapeutischen Maßnahmen nieder, prophylaktisch in der allgemeinen Warnung vor sexueller wie geistiger Betätigung von Frauen. Charcot, der hysterische Patientinnen in seinen hochberühmten Vorlesungen „behandelte“, führte die „Fotographische Ikonographie“ der Hysterie ein, eine zweifelhafte Dokumentation des Leidens, das eher die Gefahr der Reinszenierung der Symptome heraufbeschwor als Anschauungsmaterial zu deren Erforschung bot. Während Charcot beobachtete und öffentlich vorführte, hörte Freud (der als Anna O. in die Literatur eingegangenen Bertha Pappenheim) zu und fand ein triebpsychologisch fundiertes Grundmuster: die Spannung zwischen sexuellen Wünschen und verbietenden gesellschaftlichen Normen.
Aus dem inzwischen unerschöpflichen Fundus der Sekundärliteratur zum Thema sollen hier im besonderen hervorgehoben werden: Zur Geschichte der Psychoanalyse Lorenzer, Alfred: Intimität und soziales Leid. Archäologie der Psychoanalyse, Frankfurt a. M. 1993. Zur Rekonstruktion des interdisziplinären wissenschaftlichen Diskurses psychischer Krankheiten in literarischen Texten des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts Thomé, Horst (1993): Autonomes Ich und „Inneres Ausland“. Studien über Realismus, Tiefenpsychologie und Psychiatrie in deutschen Erzähltexten (1848–1914), Tübingen. Zur Literarisierung der Hysterie um 1900 Schuller, Marianne (1990): Im Unterschied. Lesen, Korrespondieren, Adressieren, Frankfurt a. M. und Weber, Lilo (1996): Fliegen und Zittern. Hysterie in Texten von Theodor Fontane, Hedwig Dohm, Gabriele Reuter und Minna Kautsky, Bielefeld.
106 „Fontane beseitigt den traditionellen Widerspruch, wonach die Hysterika als pathologische Erscheinung strikt von den ‘guten’ Frauen geschieden werden kann, aber gleichzeitig das Interesse aller Männer auf sich zieht, weil sie optimal den Erwartungen in die Frauenrolle entspricht, mit dem Ergebnis, daß bei ihm das Hysteroide lediglich die entschiedenste Ausprägung des Femininen ist. Die destruktive Wirkung ist so nur vordergründig ein Resultat der Krankheit, sondern kommt der Frau überhaupt zu, sofern sie nur Frau ist.“ Thomé, Horst (1993), S. 388.
107 Löwenfeld, Leopold (1887): Die moderne Behandlung der Nervenschwäche (Neurasthenie), der Hysterie und verwandter Leiden, o. O., S. 1, zit. nach Alfred Lorenzer: Intimität und soziales Leid. Archäologie der Psychoanalyse, Frankfurt a. M. 1993, S. 86.
108 Löwenfeld, Leopold (1894): Pathologie und Therapie der Neurasthenie und Hysterie, Wiesbaden, S. 49.
109 Breuer Josef/Freud, Sigmund (1922): Studien über Hysterie, Leipzig, Wien, hier Breuer: Theoretisches, S. 161–221, hier S. 216, 217.
110 Freud hatte hierfür den Terminus Konversionshysterie begründet, ein Ausdruck, der besagte, daß das hysterische Symptom nach seiner Erkenntnis nicht aus einem realen Ereignis hervorginge, sondern aus assoziativ geweckten Erinnerungen an dieses Erlebnis. Diese aus dem Ich-Bewußtsein verdrängte unerträgliche Vorstellung werde nun umgewandelt in körperliche – hysterische – Affekte. Und wenn es gelänge, diese Erinnerungssymbole lesen zu lernen und sie sprechend in das Bewußtsein zurückzuführen, sei die Kranke geheilt. Für Freud war Hysterie ein pathologischer Ausgang des ödipalen Dramas, das allerdings durch eine besonders strenge kulturelle Sexualmoral verschärft werden könne.
111 Symptomatisch, so Christina von Braun, wiederhole und übertreibe die Frau die von der Gesellschaft diktierten Weiblichkeitsklischees eines exaltierten Frauenzimmers nun in ihrem Privattheater. „Was verweigert wird, ist die Unterwerfung unter die Präfiguration, die aber gleichzeitig perfekt imitiert wird.“ Von Braun, Christina (1990): Nicht Ich: Logik, Lüge, Libido, Frankfurt a. M., S. 29.
112 Vgl. Cremerius, Johannes (1995): Freud und die Dichter, Freiburg im Breisgau, S. 17.
113 Beispielhaft sei hier der häufig zitierte Brief an Schnitzler genannt. Auf die (an sich selbst gestellte) Frage, warum er nie den Versuch unternommen habe, ihn persönlich kennenzulernen, gesteht Freud: „Die Antwort auf die Frage enthält das mir zu intim erscheinende Geständnis. Ich meine, ich habe Sie gemieden aus einer Art von Doppelgängerscheu … Ich habe immer wieder, wenn ich mich in Ihre schönen Schöpfungen vertiefe, hinter deren poetischem Schein die nämlichen Voraussetzungen, Interessen und Ergebnisse zu finden geglaubt, die mir als die eigenen bekannt waren … So habe ich den Eindruck gewonnen, daß Sie durch Intuition – eigentlich aber in Folge feiner Selbstwahrnehmung – alles das wissen, was ich in mühseliger Weise an anderen Menschen aufgedeckt habe.“ Zit. nach Worbs, Michael (1983): Nervenkunst. Literatur und Psychoanalyse im Wien der Jahrhundertwende, Frankfurt a. M., S. 179.
114 Freud, Sigmund (1907): Der Wahn und die Träume in W. Jensens „Gravida“, in: Ders. (1974): Studienausgabe, Bd. X, a.a.O., S. 9–84, hier S. 84.
115 Vgl. Thomé, Horst (1993), S. 205, 206 passim.
116 Dohm, Hedwig (1874): Die wissenschaftliche Emancipation der Frau, Berlin, S. 40, 41. Zit. nach der Reprint-Ausgabe Zürich 1882.
117 Vgl. hier Heinsohn, Kirsten (1996): Der lange Weg zum Abitur. Gymnasialklassen als Selbsthilfeprojekte der Frauenbewegung, in: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung, Bd. II: Vom Vormärz bis zur Gegenwart, hrsg. von Elke Kleinau und Claudia Opitz, Frankfurt a. M., New York, S. 129–148.
118 Hedwig Dohm und Franziska zu Reventlow berichten davon.
119 Vgl. hier Nieswandt, Martina (1996): Lehrerinnenseminare: Sonderweg zum Abitur oder Bestandteil höherer Mädchenbildung?, in: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung, a.a.O., S. 174–188, hier 176f.
120 Zit. nach Kleinau, Elke (1996): Gleichheit oder Differenz? Theorien zur höheren Mädchenbildung, in: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung, a.a.O., S. 113–128, hier S. 115.
121 Dohm, Hedwig (1974), S. 120.
122 „Die Erbringung der Repräsentationsnachweise regulierte die bürgerlichen Karrieren bzw. die Abgrenzung gegenüber Aufsteigern … Eine Verweigerung dieser gesellschaftlichen Verpflichtungen bzw. Zwänge hätte ein Abrutschen auf der sozialen Stufenleiter, was materielle Verluste nach sich zog, zur Folge gehabt …“ Meyer, Sibylle (1987): Der mühsame Weg des demonstrativen Müßiggangs. Über häusliche Pflichten der Beamtenfrauen im Kaiserreich, in: Frauen suchen ihre Geschichte, hrsg. von Karin Hausen, München 1987, S. 175–197, hier S. 178.
123 Schopenhauer, Arthur (1851): Parerga und Paralipomena. Kleine philosophische Schriften, in: Ders.: Sämtliche Werke, hrsg. von Wolfgang von Löhneysen, Darmstadt 1974, Bd. 5, S. 723.
124 Möbius, Paul J. (1900): Ueber den physiologischen Schwachsinn des Weibes, Halle 1908, S. 14.
125 Weininger, Otto (1903): Geschlecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung, München 1980, S. 292f.
126 Vgl. Brändli, Sabina (1996): „… die Männer sollten schöner geputzt sein als die Weiber“. Zur Konstruktion bürgerlicher Männlichkeit im 19. Jahrhundert, in: Männergeschichte – Geschlechtergeschichte. Männlichkeit im Wandel der Moderne, hrsg. von Thomas Kühne, Frankfurt a. M., New York, S. 101–118, zur Bedeutung Weiningers im besonderen S. 114.
127 Weininger, Otto (1980), S. 106.
128 Vgl. zum Bild der Mutter in der Prosa Lou Andreas-Salomés Müller Heidy, Margrit (1991): Töchter und Mütter in deutschsprachiger Erzählprosa von 1885–1935, München, 117–135, hier im besonderen S. 127.
129 Kleinau, Elke (1996), S. 115.
130 Zit. nach Wobbe, Theresa (1989), S. 107.
131 Vgl. Rossbacher, Karlheinz (1981): Programm des Romans der Heimatkunstbewegung – Möglichkeiten sozialgeschichtlicher und soziologischer Analyse, in: Deutsche Literatur der Jahrhundertwende, hrsg. von Viktor Žmegač, Königstein/Ts., S. 123–144 passim.
132 Anz, Thomas/Stark, Michael (1982): Vorwort, in: Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur 1910–1920: Expressionismus, hrsg. von Thomas Anz und Michael Stark, Stuttgart, S. XV.