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5.1 Rom lehrt im Westen die Korruption

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Schon sehr früh, so lesen wir in Dokumenten, versuchten Leuten Entscheidungsträger mit Geschenken und mit besonderen Zuwendungen auf ihre Seiten zu ziehen, Und nicht nur Menschen wurden bestochen, in Vorzeiten bestach man auch Götter mit Opfergaben (tierische und leider auch menschliche) um sie milde zu stimmen. „Eine Hand wäscht die andere“ das praktizierte man schon im alten Rom. Ab ca. 200 vor Christus gab es in der römischen Gesellschaft zwei miteinander verbundene Systeme. Das vordergründige, offizielle basierte auf die exakten Regeln für die Verwaltung und das Militär, das zweite, hintergründliche basierte auf das System der Cliquen und wurde gefüttert durch den Austausch von Gefälligkeiten und Bestechungen Generale erkauften häufig den Gehorsam ihrer Soldaten durch persönliche Zuwendungen und (Geld-)Geschenke. Doch schon die Römer wussten, dass Bestechung schädlich ist: In ihrem lateinischen Wortschatz existierte der Begriff "corrumpere", von dem das Wort "Korruption" (corruptio) stammt. In der Regel wird mit Verderben übersetzt. Man kann die aktive Bedeutung von Verführung und Bestechung von der passiven Bedeutung als Sittenverfall, Verwahrlosung oder Bestechlichkeit unterscheiden.

Es ist nicht so, dass in der vordergründig strenge römische Gesellschaft (scheinheilig) nicht Anstrengungen unternommen wurden der Korruption, vor allem bei der Wählerbestechung, Herr zu werden. Es gab ein sehr verschärftes Gesetz mit der Bezeichnung ambilus. Es gibt viele Berichte von Prozessen mit zum Teil tödlichen Strafen vor allem aus der Zeit von Julius Cäsar, Augustus Oktavian und Tiberius. Bei den Kaiser Nero, Galigula, Galba, Komodus u.a. war Bestechung eher der normale Umgang als die Gesetze. Die Richterbestechung, die Bestechung von Verwaltungsbeamten, die Bestechung des Militärs waren ganz üblich. Eine militärische Abteilung, die Prätorianer, wurden besonders und ständig bestochen. Sie stützten und stürzten die Kaiser. In der Zeit des Kaisers Konstantin gab es sogar Regeln für das Bestechens, das als Regelung von „Beihilfen“ verstanden wurde. Das war der Gipfel der Korruption, so dass Kaiser Konstantin scharfe Gesetze erlassen musste.

Die Korruption breitete sich im Westen. Im Osten bräuchte man nichts zu tun, dort hatte sie in allen Ländern des Orients viele tausender von Jahren Erfahrung und Bestand. Aber in Westen wussten die Gallier, die germanischen Völker, die nordischen Völker, die iberischen Völker, die Völker in den ungarischen Steppen wenig. Je mehr in Kontakt mit den Römern als unterjochte oder verbündete Völker kamen desto mehr lernten und als gelehrige Schüler auch Bestechung und Fakelaki praktizierten. Alles wurde bestochen, kleine und höhere Beamten, wichtige und weniger wichtige Staatsmänner, Senat und Parlamente, Parteien und politische Gruppen, Tempel und Kirchen, später auch die Kloster, die ab 300 n. Chr. Wie die Pilzen wuchsen, Sport, Spiele, Prostitution, Handel und jegliche Verwaltung, einfach alles. Korruption war überall.

In der antike Rom gab es, wie bei uns heute, einige Institutionen die ein Vorbildfunktion hatten, wie z.B. die Olympischen Spiele, der Tempel Vesta mit den Vestalinnen die zur Jungfräulichkeit verpflichteten Priesterinnen, die Rechte des Senats und andere. In Olympia z.B. wurden kleine aber kostbare Kopien des Weltwunders Zeusstatue aufgestellt. Die Kosten wurden von den Strafen der bestochenen Richter getragen und die dürften nicht klein sein. Die Vestalinnen mussten das ganze Leben jungfräulich bleiben. Die menschliche Natur ist sicherlich bei einigen stärker gewesen. Die Strafe war der Tod duch lebendiges Begraben. Es war klar dass hier sowohl die Priester bestochen wurden um ein milderes Urteil oder sogar Freispruch zu fällen, als auch hochstehende Persönlichkeiten zwecks Vermittlung. Bekannt ist die Geschichte der Schwester das Konsul Claudius, die ein Verhältnis mit dem Feind Hannibal hatte. Durch Bestehung wurde erreicht dass eine andere Vestalin an ihre Stelle starb mit der Begründung dass sie eigentlich Schuld daran war, weil sie nicht aufgepasst hatte. Höchstwahrscheinlich hatten ihre Verwandten nicht genug Geld zu schmieren. Über die Rechte des Senats bestimmte....die Bestechung und die Macht des Kaisers. Bekannt ist die Geschichte der Bestechung von Galigula, gepaart mit Drohungen, um sein Pferd zum Senator zu ernennen.

Die Lehre der Korruption und der Bestechung lernten die Völker im Westen vom Anfang an. Ohne Fakelaki bekamen sie nichts. Mit Fakelaki bekamen sie etwas, viel oder wenig hing von der Größe des Fakelaki, des Schmiergeldes. Zwei Geschichte sollen hier den Vorgang der Bestechung erklären. In der Zeit von Kaiser Domitian um 82 n. Chr. Verwaltete ein Präfekt Antonius Flavius eine kleine Provinz von der Gegend wo heute Lyon ist. Er war allein, weil seine Frau verstorben war. Er interessierte sich für junge gallische Sklavinnen. Da er nicht soviel Geld hatte wie er brauchte verurteilte Familien wegen Nichtigkeiten zum Tode. Die Strafe wurde dann erlassen wenn die Familie eigene Töchter als Schenkung überreichte oder äquivalente Sklavinnen anbot. Das war menschliches Fakelaki mit sexuellem Beigeschmack. Man kann sicher sein dass solche Fälle eher die Regel waren, als die Ausnahme.

Konstantin der Große, um 275 geboren, wird als einer der größten und bedeutendsten Herrscher der römischen Antike angesehen. Er war der Wegbereiter für ein grundsätzlich anders geprägtes Religionsdenken und Verständnis für das Christentum. Er war der Motor einer Veränderung im gesamten Römischen Imperium von der alten heidnischen Götterverehrung hin zum christlichmonotheistischen Glauben. Konstantin wurde im Jahre 306, im Alter von 30 Jahren nach einem Sieg in Britannien von seinen Soldaten zum Augustus (Kaiser) ausgerufen. Konstantin wurde endgültig nach einer gescheiterten Intrige des ebenso nach einer Kaiserherrschaft strebenden Maximian 310 zum Augustus gekrönt. Zum Herrscher des westlichen Teils des römischen Reiches wurde er am 28. Oktober 312. Genau an diesem Tag schlug er seinen Gegenkaiser um die Thronherrschaft, Maxentius, in der geschichtsträchtigen Schlacht bei der Milvischen Brücke. Nach einer Legende hatte Konstantin am Vorabend des Kampfes eine Erscheinung in Form eines christlichen Kreuzes, auf dem der Schriftzug stand:

„In hoc signo Vinces – εν τούτω Νίκα

- mit diesem Zeichen wirst du siegen“.


Abbildung 15

Eisenplatte einer römischen Villa mit XP-Zeichen

Am nächsten Tag siegte Konstantin gegen eine 2-bis 3fache gegnerische Übermacht. Er hatte mit dem Zeichen Christi, ein griechische P und darauf ein griechisches X seine Soldaten, die meistens Christen waren motiviert. Nach seinem überwältigenden Sieg soll Konstantin, da er glaubte, dass er diesen alleine Gottes Hilfe verdankte, die sonst üblichen heidnischen Opfergaben abgelehnt haben. Das war eine positive Bestechung.

Fakelaki - Band 2

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