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5.2 Mit Bestechung die Völkerwanderung im Westen aufgehalten

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Das Römische Reich erreichte um 120 n. Chr. beim Kaiser Trajan, Marcus Ulpius Nerva Traianus 98-117 die höchste homogene Ausdehnung und Größe. Es reichte von Persien bis nach Spanien, von Ägypten nach Ungarn und Rhein, von Nordafrika bis Frankreich und Britannien. Ab da begann die Dämmerung des Reiches. Innere Zwiespältigkeiten, unfähige Kaiser und Streitigkeiten und äußere Angriffe durch Völkerwanderung führten zur Spaltung des Reiches in einem westlichen Teil mit Hauptstadt Rom und ein Oströmisches Reich mit Hauptstadt Konstantinopel, das alte Byzanz der Griechen. Der Verfall des römischen Reiches ging nicht über Nacht, es zog sich über mehrere Jahrhunderte hin. Dieser Machtverlust hatte sowohl innen- als auch außenpolitische Gründe. Das enorme Herrschaftsgebiet Roms war gleichzeitig auch ein Grund für die Probleme des Reiches. Es war in all seiner Größe und an seinen Grenzen schwer zu regieren, zu kontrollieren und gegen feindliche Volksstämme zu verteidigen. Viele Völker an den Grenzen waren wild und kampfbereit. Sie brauchten selbst Boden zum überleben, ja sie wurden selbst bedrängt von anderen Stämmen, die nachkamen. So z.B. die Goten aus Russland, die 276 n. Chr. Athen einnahmen. In das weströmische Reich drangen die Wesgoten und auch die Wandalen ein. Der letzte weströmische Kaiser, Romulus Augustus, regierte 475-476 nach Christus.

Als innenpolitische Gründe können vorwiegend der Kampf um die Macht in Rom angesehen werden. Ewige Intrigen und Geschachertes um Posten, Ämter und Positionen. Die Randgebiete brauchten immer mehr Unterstützung an Geld, Material, Militär und politischen Zuspruch, den durch die einfallenden Stämme, steckten die Randgebiete in andauernden Not- und Angstsituationen. Es kam zu einer Währungskrise, weil das Heer enorme Geldmengen verschlang. Zwischen 235 und 285 wechselten sich sechsundzwanzig Kaiser ab, die von den Truppen gewählt und wieder abgesetzt wurden. In den Provinzen waren Plünderungen und Verwüstungen alltäglich. Außerdem wird bei den reichen Römern auch ein Verfall der Sitten beklagt, der auch zum Verfall des Reiches mitbeigetragen haben soll. So war Korruption ein ständiges Problem.

Im 3. Jahrhundert war das Militär der tonangebende Machtfaktor im Römischen Reich. Die Soldaten der Legionen riefen reihenweise Kaiser und Gegenkaiser aus. Es wurde rechts und links bestochen. Das Reich wurde nicht mehr regiert, denn die Bestecher und die Bestochenen hatten andere Interessen und Logik. Wegen Thronstreitigkeiten teilte sich das Reich um 260 in ein Ostreich und ein Westreich. Gleichzeitig erstarkten die germanischen Stämmen und die Hunnen schielten auch nach Beute. Rom hatte noch mal Glück. Es kam der Kaiser Aurelian, der um 260 beide Teile des römischen Reiches zusammenschweißte, teils mit Waffengewalt, teils mit Bestechung. Angeblich sind 30 Legionen, also ca. 170.000 bis 200.000 Soldaten mit rund 400 Dinaren also einem Jahressold pro Soldat geschmiert worden. Im Jahr 284 folgte der Feldherr Diokletian von seinen Legionären zum Kaiser ausgerufen. Er konnte es. Mit eiserner Hand, mit List, mit Tricks, mit Versprechungen und mit Fakelaki schaffte er in einem Jahr das herrschende Chaos zu beseitigen. Betrachten wir die Völkerwanderung um zu verstehen wie groß die Diplomatie mit allen Mittel war.

Die Alemannen (vermengte Menschen) hatten ihren Stammplatz am Rhein zunächst rechtsrheinisch und dann im 5. Jh. auch linksrheinisch. Sie waren Verbündete der Römer und sie wurden mit allen Mitteln unterstützt. Die Schlacht von Zülpich trotz logistischer Unterstützung durch die Römer ging an die Franken verloren.

Die Burgunder lebten um die Zeitenwende zwischen Oder und Weichsel. Sie bewegten sich immer mehr nach Westen und zu Beginn des 5. Jh. kam es zur ersten Reichsgründung in der Region von Worms und Speyer. Die Burgunder kamen in intensiveren Kontakt mit dem Römischen Reich und traten auch zum Christentum über.

Die Franken bestanden aus vielen kleinen Stämmen und Gruppen wie z.B. der Chamaven, Salier, Chattuarier, Ampsivarier, Brukterer u.a Sie siedelten sehr schnell in Gallien, wobei sie im Norden Galliens als Söldner in römischen Diensten auch angesiedelt wurden. Am Niederrhein gründeten die Franken ein Fürstentum mit Köln als Zentrum. Die Franken übernahmen sehr schnell alle Gebräuche der Römer. Die Vorliebe für die Bestechung sollte viel später auch Karl der Große merken.


Abbildung 16

Die Völkerwanderung der germanischen Völker und der Hunnen (Wikipedia)

Die Goten sollen aus Skandza (Skandinavien oder Gotland) stammen, was archäologisch nicht beweisen ist. Vom 4. Jahrhundert an sank der Stern des römischen Weltreichs. Italien wurde zum Spielball germanischer "Stammesführer". Die römische Regierung versuchte die Goten dadurch zu befrieden, in dem man jährliche Zahlungen an die Stämme leistete und einzelne Krieger in die römische Armee aufnahm. 251 nutzen die Goten innenpolitische Auseinandersetzungen in Konstantinopel zum Einmarsch. Dabei besiegten und töteten sie den oströmischen Kaiser Decius. Weitere Kriegszüge in den Balkan und nach Kleinasien folgten. 269 endete der Siegeszug der Goten zunächst. Claudius II. besiegte die Goten bei Thessaloniki vernichtend. 410 besiegten die Westgoten unter Alarich Rom, nach kurzer Belagerung. Die Geschichte erzählt, dass die Römer viel Gold zahlen mussten. Als sich die Römer über falsche Gewichte beschwerden, warf Alarich seinen Schwert in die Wagschale und sagte den berühmten Satz „Wehe den Besiegten“. Das Imperium hat sich nicht mehr erholt.

Das germanische Volk der Largobarden war an der Unterelbe ansässig. Sie besetzten "Rugiland" (heute Niederösterreich). Die Largobarden konnten sich offenbar unbehelligt von der römischen Reichsgewalt in "Rugorum Patria" festsetzen und blieben dort viele Jahre. Unter König Tato zogen sie dann aus Rugiland in die weiten Ebenen südlich der Donau. Die Largobarden traten die Nachfolge der Heruler als Großmacht an der mittleren Donau an. Zu Gute kam ihnen dabei das Spannungsverhältnis zwischen Byzanz, Ostgoten und Franken.

Die imperiale Politik begann mit Wacho, dem achten König. aus dem Geschlecht der Lethinger. Gleichzeitig bemühte sich Wacho um ein freundliches Verhältnis mit Byzanz. 538 wies er Ostgotenkönig Witigis ab, der um Heereshilfe gegen die oströmischen Heere in Italien bat. Wacho verstand es, in den 30 Jahren seiner Regierung, die Largobarden aus großen, existensbedrohenen Kämpfen herauszuhalten. Gegenüber Goten, Thüringern, Gepiden, später den Franken und Byzantinern, verhielt er sich politisch neutral, immer die günstigste Konstellation im Auge behaltend. Innenpolitisch achtete er auf eine gesunde Volksgemeinschaft. Die Largobarden gingen in andere Stämme ein.

Die Sachsen werden erst 285 n. Chr. genannt, sicher aber 356 mit den Franken zusammen, als die „streitbarsten Völker am Rhein und am westlichen Meer“. Höchstwahrscheinlich war anfangs eher eine Art Sammelbezeichnung für Raubscharen an den gallischen und britischen Küste, die übers Meer kamen. Zur Abhilfe auf die häufigen Überfälle errichteten die Römer entlang der Süd- und Südostküste Britanniens und an der Kanalküste Galliens um das Jahr 300 eine Kette stark befestigter militärischen Stützpunkte und Flottenstationen. Anfang des 5. Jahrhunderts verlor Rom immer mehr die Kontrolle über die britannischen Provinzen. Spätestens in den 440er Jahren wurden Sachsen auf den Britischen Inseln sesshaft. Sie wurden von den Briten als Söldner angenommen und bald fühlten sich als Briten und nannten sich Angelsachsen. Viele Quellen erzählen von Bestechungsgelder der Römer damit sie in Ruhe adligen Römer abziehen lassen.

Nach dem Abzug der Hunnen etablierten die Thüringer ein Königreich, welches 531 n. Chr. von den Franken unterworfen wurde. Nordthüringen wurde danach teilweise von den Altsachsen besiedelt, ebenso wurden Hessen, Schwaben und Friesen angesiedelt. Die vermutlich eher dünn besiedelte Gegend zwischen Saale und Elbe im heutigen Freistaat Sachsen hingegen konnte gegen die eindringenden Slawen nicht gehalten werden. Die slawische Landnahme in diesen Gebieten erfolgt im ausgehenden 6. Jahrhundert.

Vandalen und Vandalismus, sie ließen sich nicht nur vom Papst bestechen, sondern bestimmten selbst was sie als Bestechung verstanden, nämlich alles was nicht niet- und nagelfest war. Sie waren gar nicht so stumpfsinnig, blutrünstig und brutal wie sie dargestellt werden. So ist der Begriff „Vandalismus“ eigentlich nicht gerecht. Ihre historische Stunde schlug, als sie unter König Geiserich Nordafrika eroberten und 439 n. Chr. dem angeschlagenen weströmischen Reich die strategisch wichtige Stadt Karthago entrissen. Eigentlich waren sie nicht so grausam wie z.B. andere germanische Stämme. Als sie 455 vor Rom erschienen und fast kampflos die Stadt einnahmen, erreichte der Papst durch Geschenke (Fakelaki) ein mildes Verhalten. Der Papst empfiehl zwar eine Plünderung, wie z.B, das goldene Dach des Jupitertempels. So plünderten die Vandalen zwei Wochen lang systematisch die Stadt. Außerdem verschleppten sie zahlreiche Handwerker in ihr Königreich, um dort den Fortschritt nach römischem Vorbild voranzutreiben. Auf das übliche Gemetzel verzichteten sie. Also das Wort Vandalismus kann den Kulturschänder aber auch den klug bestochenen bedeuten.

Fakelaki - Band 2

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