Читать книгу Harald - Guggi Mai - Страница 10

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Wir sind schon seit dem späten Vormittag in Essen unterwegs.

Er kauft seine Hosen entweder in Frankreich oder in England. „Eine Hose muss dezent sein und einen Mann zum Manne machen. Sie muss eng und doch leger sein und sexy aussehen. So etwas bekomme ich vielleicht noch in Berlin oder München. Meine Hemden kaufe ich unterwegs, wenn ich sie sehe. Sie sollten schon alle tailliert sein. Heute suche ich einen Sommer-Blazer, evtl. mit Weste oder einen leichten schicken Sommer-Anzug.“

Durch sein imposantes, attraktives Auftreten wird er überall prompt bedient.

Zwischendurch gehen wir ins Café-Haus, schleckern Torte. Wir essen weniger Pommes mit Schnitzel. Seine hammermäßige Sonnenbrille, Uhr und Rubinring nähren die Blicke der Mädchen. Sehr viel einfacher ist mein Erscheinungsbild neben ihm. Ich gefalle ihm so in meiner Art und er küsst mich, was wohl nicht jeder zuordnen kann.

Wir sitzen im Café draußen in der Sonne, an einem Tisch mit kleinen Cocktail-Sesseln und trinken Kaffee. Ich habe mich etwas zurückgelehnt, relaxe. Sonnenbrille mit großen Gläsern auf der Nase. Mit den fast geschlossenen Augen tue ich so als würde ich nichts sehen, während Harald um sich herum guckt.

Er hat Blickkontakt mit den zwei Frauen am Nachbartisch. Er macht -- gestellt -- etwas an seinen Schuhen, ist nervös.

Ich rühre mich nicht. Oh, die kennen sich! Vielleicht Bekanntschaften der Nacht?

Mit den halb geschlossenen Augen sehe ich alles. Sie haben gerade eine Bemerkung gemacht. “Mietze“ oder so, verstehe ich. Harald sieht nicht freundlich aus.

Er widmet sich seiner Illustrierten, wendet sich mir zu. Die, mit den pechschwarzen, dicken, langen Haaren sagt zu Harald, „du musst nicht die fette Kuh vögeln, wenn es attraktive Kätzchen gibt.“ Dabei kreist ihre Zunge im offenen Mund.

Oh, das tut weh! das ist doch Milieu!

Mache meinen Kopf hoch schaue sie abwertend an. Das ist doch blanke Wut! Er hat sie nicht genügend beachtet? oder was weiß ich!

Ruhig, mit seinem französischen Akzent, antwortet er. „Na, -- wohl schon lange keinen Sex mehr gehabt, keiner zu finden der euch küssen mag? -- Fickt euch doch selber, probiert das mal aus. Wenn ihr dann immer noch lange Weile habt, leckt euer Klo sauber! Noch was?“ -- Sie ziehen beide ab.

„Es gibt immer wieder Menschen die glauben, sich alles erlauben zu können!“ erklärt mir Harald.

Ich denke mir meinen Teil. Das sind ganz gewöhnliche Nutten. Frauen wie ich, denken und reden nicht so.

„Himmel bin ich kaputt, keine Lust mehr. Ich möchte im Gras liegen und die Wolken beobachten, träumen. Das nächste Mal gehe allein einkaufen, ich bin es leid“ sage ich. „Keinesfalls du mein Sonnenschein! lieber ziehe ich nichts mehr an.“ „Dann siehst du ja noch unwiderstehlicher aus.“

„Wir werden aus der Drogerie Massage-Öle besorgen. Du kommst mir verspannt und überarbeitet vor. Ich werde dich massieren und zärtlich dabei deinen Knackarsch küssen.“ -- „Und was küsse ich währenddessen?“

Da ist er wieder, dieser Blick, er durchzieht meine Seele bis in die Zehenspitzen. Ich sehe genauso zurück. Es überkommt mich die pure Lust und ich frage ihn „kennst du das Gefühl, wenn einem vor Lust alles egal wird. Die Lippen anschwellen, die Brüste platzen, der Schoss kribbelt. Gleichzeitig wackelt man unruhig hin und her und die Luft kommt nur noch stoßweise aus dem Mund, der Kopf hämmert und nur noch das Bild von Leidenschaft nährt den Sinn?“

In seinen Augen steht alles geschrieben. Sie glühen. Sein Gesicht lächelt. „Komm, wir gehen ins nächste Hotel!“ „Ich denke, du willst mich massieren?“ „Später!“ -- „Hoffentlich ist das Hotel nicht so weit.“ „Wieso?“ „Ich kann kaum noch laufen.“ „Sind das die neuen Schuhe?“ -- „Auch, -- aber nicht nur.“

Harald

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