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Prolog

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Eine authentische heiße innige Liebesbeziehung.

Sie, Verkäuferin in einem Drogeriemarkt,

Er, Tänzer in einem Swinger Club.

Beide bereits lebenserfahrene, nicht mehr ganz junge

Menschen, die miteinander glühen und harmonieren.

Ihre Zweisamkeit, ihre Liebe, ihr Glück führt sie

durch starke erotische Gefühle.

Sie leben ihr Glück,

bis ihn eines Tages sein Leben einholt.

Wird sie mit dem Blitzschlag des Schicksals

leben können -- überall Trümmer, kein Weg?

Guggi Mai

“SCHLECKER“, in der ich -Gudrun- beschäftigt bin, liegt direkt an einer Hauptverkehrsstraße. Die Parkplätze gleich vor der Tür verleiten so manchen Autofahrer dazu, mal schnell bei uns “Fehlendes“ zu besorgen.

Die Filialleiterin Gisela setzt uns schon am Morgen davon in Kenntnis, dass sie und ihr Gerd heiraten werden. Darum sind wir bis in die Mittagsstunden lustig und gut drauf, albern herum wie nie. Hinzu kommt ein wunderschöner Frühlingstag mit Sonnenschein.

Die Tür zu unserem Geschäft geht auf. Ein Mann, so in den vierziger Jahren, hält sie zur Hälfte auf und ruft fragend „habt ihr Brennnessel-Haarwasser?“

„Ja, haben wir!“ antwortet Christine, die Dritte im Laden.

„Ist ja toll jeder führt das nicht.“ Er kommt rein und Gisela meint „Gudrun, zeigst du bitte dem Kunden wo es steht.“ Ich gehe mit ihm zum Regal Haarpflege, wo es zu finden ist.

Er bezahlt, schaut sich kurz im Laden um, wir sehen uns in die Augen, er lächelt mich an und raus ist er.

Wir hatten ja immer reichlich zu tun, aber jede von uns hat ihn auf seine Weise "beschnarcht". Christine „was war das denn für einer? guckt mal, das Auto, ein Sportwagen.“ Gisela, selbst noch blutjung, lange Haare, Traumfigur meint, „der sieht aus wie ein Filmschauspieler. Der hat ja ein ganz gepflegtes Gesicht. Seine Augenbrauen sind voll gestylt, das ist sicherlich einer vom “Starligth-Express“.

„Ja, habt ihr denn den Knackarsch gesehen den er in der Hose hatte?“

„Gudrun, ja ist es denn möglich? wo guckst du denn hin?“ fragt Gisela.

„Es ist mir angeboren, Schönes erblickt mein Auge sofort. Für mich ist das ein Magier, als er mir in die Augen blickte hat es bei mir sofort geknallt“.

Gute 14 Tage später kommt “Mister Brennnessel-Haarwasser“ wieder in den Laden. Kosmetik, hauptsächlich Schminke und Kajal-Stifte sind in seinem Korb. Er lässt sich von mir noch zu einer Gesichtscreme beraten, wobei er mir immer in die Augen, in mein Gesicht blickt.

Er kommt öfter und will nur von mir bedient werden. Er wird fester Kunde und bin ich nicht da, fragt er nach mir und lässt Grüße ausrichten.

Im Geschäft arbeiten noch mehrere nette, freundliche Frauen. Wir diskutieren im Kollegenkreis die Tatsache, dass er mir auffallend stark in die Augen schaut und kommen zu der Ansicht, dass der Kunde es auf mich abgesehen hat.

Gisela nimmt mich zur Seite und meint„ Gudrun, dieser Mann umgarnt dich. Du bist eine reife, erfahrene Frau. Mir kommt es vor, als würde es ihn ungemein reizen, gerade dich zu erobern. So ein attraktiver Mann hat sicherlich an jedem Finger zehn Liebschaften. Wenn du dir nicht deine Finger empfindlich verbrennen willst rate ich dir, lass ihn spürbar abblitzen.“

„Aber jetzt übertreibst du. Dieser Mann ist mit Sicherheit ein zuckersüßes Spielzeug langbeiniger, blonder Teenies. Das hier kann nur ein harmloser, spaßiger Flirt vielleicht mal was anderes für ihn sein.“

Das Wetter ist nicht immer freundlich im Frühjahr 1997. Keiner da, niemand ruft an. Ein Teil meiner Freunde halten zu meinen “Ex -- und -- Hops.“ Ich beschließe, mal wieder in die Sauna zu gehen. Packe meine Tasche und ab ins “Lago“

Die Dampf-, die Bio-, und die- Trockensauna besuche ich zuerst. Nun habe ich Lust in die Holzofen-Sauna, das “Bügeleisen“ zu gehen. Weil es zwei die gleichen Saunen nebeneinander sind, rechts und links, haben sie diesen Spitznamen. In jedem Fall kommt man gebügelt wieder heraus.

Ich trete ein, schließe die Tür, will mich setzen, -sitzt da “Mister Brennnessel-Haarwasser" drinnen. Nackt.

„Ach -- du -- dicke –Kacke! -- Jetzt nur keine Scheu“! sagt mein Inneres zu mir. Bloß gut, dass es in der Sauna duster ist; sonst hätte jeder meinen roten Kopf gesehen. Himmel was für eine Peinlichkeit! Schließlich ziehe ich mein Handtuch von meinen Körper, muss es ja ausbreiten um mich draufzusetzen.

Mit verstohlenem Blick, wie ein Vogel der im Baum des Nachbargartens die letzte dralle, rote, süße Kirsche gesichtet hat, blicke ich mit gesenktem Kopf von mir zu ihm, zum Objekt Mann. In einem Bruchteil von Sekunden weiß ich, nicht schlecht. Er spricht „was denn, sie kommen auch hierher? hier habe ich sie noch nie gesehen!“-„Doch, doch öfter“! Ist meine ganz schön zerzauste Antwort.

Es folgt ein loses Geplänkel über den Schlecker-Laden und die Sauna. Er wartet, bis auch ich das “Bügeleisen“ verlasse um kalt zu duschen.

„Haben sie Lust auf ein kühles Bier - hier im Café?“

„Bier - während der Sauna -- genial, -- gerne!“

Seine Augen sehen mich durchdringend an. Nervös, zappelig richte ich mein Handtuch um meinen Körper. Ich gebe mir alle Mühe, es niemanden merken zu lassen wie hilflos ich werde. Das Bier ist fast ausgetrunken, meine Albernheit auf den Boden der Tatsachen beschränkt, als er den Vorschlag macht „lass uns doch “DU“ sagen!

Ich bin Harald“- „Ok- ich die Gudrun.“

Küsschen auf die Wange rechts, links. Oh Gott! diese Nähe, dieser Mund, dieses Lächeln, dieser Körper. Irgendetwas muss ich machen, ich muss hier schnell weg -- der Mann bringt mich aus der Fassung! „Gudrun –Gudrun –Gudrun ein schwerer Name.“ Höre ich ihn weiterreden. „Aber mit einer schönen Geschichte“! erwidere ich. „Gudrun ist eine aus der Nordischen Sage.“ „Kenne ich gar nicht!“ sagt er.

Er reizt mich damit. Nun überkommt es mich und ich beginne das Bild der “Gudrun“ aufzuzeichnen. Es war noch gar nicht lange her als ich dieses Bild sah. Darum fiel mir ihre Beschreibung ganz leicht.

„Gudrun war eine Skandinavierin. Sie saß hoch auf ihrem Pferd, was glänzendes, braunes Fell hatte. Ihre langen, blonden Haare lugten unter dem Helm hervor und lagen wie wild auf ihren Schultern. Ihr Schwert hielt sie mit ausgestrecktem Arm himmelwärts empor.

Ihre drei Stärken waren ihr Pferd, das ihr Partner war. Es wusste was zu tun war, wenn sie mit ihren Schenkeln drückte. Vertrauen, Gehorsam, Klugheit!

Die zweite Stärke war ihre Kampfkraft und natürlich ihr Schwert.

Die dritte Stärke -- und seine Augen blickten gespannt zuhörend in die meinen -- war ihre ausgeprägte Weiblichkeit. Ihr Gesicht war mit himmelblauen Augen geschmückt.

Aus den noch zu sehenden Haaren funkelten Perlen und Bänder.

Auch ihr Pferd hatte Schleifen in seiner geflochtenen Mähne. Sein Sattel war rot wie ihr Mund.

Ihr Mieder ließ den Blick auf ihre halb verdeckten Brüste zu und ihre “Kleider“ wehten leicht wie sorglos um sie herum, als sie in den Kampf zog.

„Ich bin stolz, eine “Gudrun“ zu sein.“

Seine Augen, sein Gesicht schauen mich lächelnd an. Mein Herz schlägt auf einmal bis zu den Ohren hoch und mein Blut rast durch meinen Körper.

„Ja, das ist ja ein fantastisches Gemälde. Ich habe das Gefühl es sitzt vor mir.“

Er nimmt meine Hand und küsst sie. Dieser schöne Mund, die vollen Lippen, seine Erotik prasselt wie ein Sommergewitter auf mich nieder.

Ich entziehe mich ihm drehend, mache mich auf und davon. „Möchte mich noch eincremen und die Haare föhnen“ sind meine zitternden Worte zu ihm. Ich verabschiede mich, lächele ihn mit großen Augen an und bringe mich aus der Schusslinie. Nur mit diesem einen Handkuss verwüstet er sämtliche Grenzen und Skrupel in mir. Ich muss mich erst einmal setzen und wieder zu mir kommen.

So kommt er mit dem “Du“ strahlend in den Laden und wir stehen uns weiterhin gut gelaunt in der Sauna gegenüber. Für mich nicht einfach, ein Kunststück. Ich will mich nicht anmachen lassen aber der Mann elektrisiert mich mit jedem Blick. Beim Schwimmen in den Außenbecken berührt er absichtlich meinen Körper, was richtig gut tut! Alles zieht mich zu diesem Mann hin. „Gudrun reiß dich zusammen. Dieser Harald ist eine Nummer zu groß für dich“! sage ich zu mir im Selbstgespräch.

Kaffee, Bierchen, gute Laune -- na klar, wir sind ja “Bekannte.“ Ich betrachte ihn von der Seite und frage mich, was möchte dieser Wahnsinnsmann ausgerechnet von mir?

Ich bin eine einfache Frau, kurze, freche Haare, schon Anfänge von Rundlichkeit. Eine Frau wie jede andere und nicht mehr die Jüngste.

„Ach, was kann die Welt so schön sein!“ atme ich im Saunagarten laut aus. Er rutscht zu mir auf meine Liege. Leise sagt er in mein Ohr, mir total nahe „lass mich doch zum gemeinsamen Glück dein Pferd sein. Ich küsse deinen roten Mund, du nimmst mein Schwert in die Hand und ich versinke endlich in deiner Weiblichkeit.“

Er sieht mir direkt in die Augen, sein Lächeln ist ernst. Ich merke es deutlich, er will mich küssen.

Ich kann kaum noch sprechen. „Boooch Harald -- du hypnotisierst mich.“

In mir steigt glühendheißes Blut im Körper auf. Erst Bauch, Magen, Brust dann Nacken. Pures Verlangen nach seinem Körper rast durch meine Gedanken. Sehe überhaupt nur noch seinen Mund, sein hübsches Gesicht.

Er berührt meine Hände mit den Seinen. Ein leichter Druck unterstreicht sein Begehren.

Unsere Augen versinken ineinander als er mich vor allen Leuten küsst.

„Ich bekomme jetzt Fieber, stelle ich fest.“ „Heiße Körper sind ideal für den Sex“ ist seine Meinung dazu. „Es knallt mir nur so in den Ohren. Hilfe, meine Luft ist weg“ flüstere ich leise.

„Gleich in meinen Armen, wenn ich dich richtig küssen werde, wird alles wie von selbst vergehen. Du wirst in meinen Armen alles um dich herum vergessen. Bestehst du auf ein Kondom?“ Leise stottere ich meine Antwort: „ Ja ja -- Kondom.“ Er küsst mich noch einmal, diesmal schon fester.

Oh, es brennt in mir. Ich werde schwach. Begehren, Verlangen, Lust machen sich breit und ich sage zu ihm „komm -- du“ Mister Brennnessel-Haarwasser“ lass uns zu mir gehen, komm in mein Bett und mache deine Versprechen wahr.“

Schließlich sitzen wir bei mir zu Hause auf dem Bett. Ich ziehe noch meine Schuhe aus, als er mich an sich zieht und mir meine Schulter bis zu den Ohren hoch küsst.

Seine Hände öffnen den BH und umfassen meine Brüste. Seine Lippen streicheln meinen Nacken, bis sie meinen Mund erreichen. Meine Lippen suchen seinen Mund. Sein Kuss ist Begierde und Leidenschaft zugleich. Er ist total bei der Sache. Mir stehen die Haare zu Berge und meine Gefühle fahren Achterbahn, während wir in die Kissen fallen.

Er ist vorsichtig und seine Hand greift zart in meine Scheide. Meine Hand umfasst sein Glied wir sind beide heiß erregt, brauchen keinerlei Vorspiel.

Dann gleitet sein Schwert in meine Scheide. Ein schönes, ungeahntes Gefühl ergreift und erfüllt meinen Leib. Ich lass ihn gewähren und mich gerne kampflos besiegen. Durch seine Küsse und seine hinreißende Zärtlichkeit sprudeln bei mir ungeahnte Kräfte der Leidenschaft hervor. -- Aber so richtig, heftig.

„Das ist ja richtig schön mit dir, Gudrun!“ Er streift meine Haare aus dem Gesicht.

„Ich möchte Gudi zu dir sagen.“ -- „Ja, Ok“

Er streichelt mich. Seine Art wie er seine Hände einsetzt, ist einmalig berauschend, prickelnd. Durch sein Streicheln geht Ruhe, Stille, starkes Gefallen durch meinen Körper. Eine ganze Weile liegen wir so neben einander. Ich sehe nur in seine Augen und mir ist, als würde ich in ihnen auf ganz ruhige, spiegelglatte See blicken, die im Sonnenlicht perlmuttern glitzernd reflektiert.

Ich sage gar nichts. Ich muss erst mal meinen Verstand sortieren, denn so etwas Wollüstiges habe ich noch nicht erlebt. Und er sieht mir ins Gesicht, als hätte er noch nie braune Augen gesehen.

Eines ist mir klar, er, der sicherlich unzählige Liebschaften durchlebt, verfügt über Techniken für traumhafte Gefühle. Er ist ein glitzernder vom Leben geschliffener, brillant-funkelnder Edelstein.

Er ist ein Mann der seine Geliebte nach dem Akt streichelt. Die Männer die ich kenne haben noch die Schuhe an, damit sie schnell wieder zur Arbeit eilen können.

Meine Fingerspitzen streicheln ihn. Dann stehe ich doch auf und hole Sekt und Gläser.

„STERNSTUNDEN DES LEBENS SOLLTE MAN GEBÜHREND FEIERN“ ist mein großes Wort, mein Empfinden in dieser Stunde.

Draußen prasselt plötzlich ein Sommerregen gegen die Fenster. Er unterstreicht die Gemütlichkeit und Harmonie in diesem Raum.

„Auf uns zwei !“ Unsere Gläser klingen. Dabei sehen wir uns in die Augen und schon wieder küssen wir uns. -- Oh hallo -- ihr Sterne, die ich gerade gesehen habe, sagt mir, was hat er mir angetan? Ich bin plötzlich durch ihn eine glücklich lachende Frau!

Wir trinken den Sekt aus, doch dann muss er gehen. „Du bist eine geübte, zauberhafte, zuckersüße, zärtliche Kriegerin. Wir sehen uns wieder“!

Am Abend, alleine, sind meine Gedanken nur bei diesem Mann. Ich sondiere die Lage. Jahrelang schaut man in tausend Gesichter. Leere, Interessenlosigkeit. Man sieht Menschen ohne Regung. Plötzlich sehen zwei Augen in die Eigenen und alle Alarmglocken läuten, Sicherungen brennen durch. Wärme, Glücksgefühle, Kraft, Sehnsüchte entflammen. Gefühle von Geborgenheit, Vertrauen, machen sich breit.

Auf einmal weiß ich, ja das ist es gewesen, ich habe in diesen Augen die Liebe gesehen ohne dass er es vielleicht bemerkt hat? Werte wackeln in Sekunden, Begehrlichkeiten machen sich breit. Ein Ruck, ein Stoß ist zwischen den Ohren zu spüren. Ich ahne es, er ist der Blitzschlag der mein Leben verändern wird. Er ist der Sprung, der meine bisherigen Grenzen überschreitet. Bei unserer ersten Begegnung habe ich in Sekunden dieses Glück in seinen Augen gesehen. Na das wird ja was bewirken und ich halte mir meinen Kopf.

Es ist September 1997. Die Sonne lacht, der Himmel blau. Wieder einmal mit Harald in der Sauna. Wir sitzen beide splitternackt im Saunagarten auf einer Liege und er cremt meine Haut mit Sonnenschutz ein. So gut fünf oder sechs Liegen weiter, sonnen sich Freunde von mir. Es ist wie in einem Krimi. Beobachtungen hin und -- her.

Harald sorgt dafür, dass es uns immer heißer wird. „Deine drallen Brüste machen mich schon wieder an und mein Schwert sehnt sich nach deiner Scheide.“ Dabei blickt er mir schmachtend in die Augen. Ich kann nur meine Augen zumachen und schwer atmen.

Saunagänge und dazwischen reichlich kaltes Poolwasser strecken die Lust beiderseits.

Harald hat Zähne so weiß wie Schnee und kerzengerade. Pechschwarze Haare, gestylt wie Elvis Presley. Seine Beine zeigen keine Unebenheit. Sein Körper schlank, durchtrainiert. Er ist total gepflegt. Es gibt immer wieder Frauen, denen er sofort ins Blut geht, die mich verwundert ansehen. Dann ist da noch seine Aussprache. Er redet ganz zart und langsam. Er spricht Deutsch mit französischem Akzent.

Der Spaß geht weiter. Schon mal ein, zwei Bier auf die heiße Sonnenglut. Im “Bügeleisen“ sind wir zwei einen Moment alleine, er erfasst die Gelegenheit und streichelt mir von hinten meine Brüste.

Wieder zu Hause klingelt das Telefon. Wir kuscheln gerade in meinen dicken, weichen Kissen. Am anderen Ende die Freunde.

„Sag mal, hast du was mit dem Kerl?“

Meine Antwort „nach was sieht es denn aus? bedaure, ich habe Besuch.“ Aufgelegt.

Harald, mein Schwertträger, küsst wie ein Könner. Er küsst alles, aber richtig. Er weiß genau, wo die erogenen Zonen bei mir liegen und sein Mund und seine Zunge liebkosen die richtigen Stellen. Er bringt mich zum kochen mitten im Eis.

Es ist so um Mitternacht, als er sich anzieht. „Du bleibst nicht?“ frage ich ihn.

„Ich muss noch arbeiten. Um zwei Uhr tanze ich in Bochum in einem Swinger-Club.“

Jetzt hat er endlich von alleine gesagt, wozu er die viele Schminke braucht. Ich habe es doch geahnt, dass er einem außergewöhnlichen Beruf nachgeht!

„Es war wieder einmal richtig geil mit dir. Ich habe es gewusst, als ich dich das erste Mal bei Schlecker gesehen habe. Du bist anders, als jede andere Frau.“

„Danke -- es kommt mir auch so vor, als wäre ich im falschen Film“ antworte ich ihm.

Noch tagelang wird mir heiß und kalt. Habe Flugzeuge im Bauch, sitze träumend an meiner Kasse. Mache mit der Kundschaft Witze, bin einfach super drauf.

Man Caramba ein Whisky! -- Sein Schwert hält sein Versprechen!

Dieser Mann, dieser Körper, dieses Aussehen – Hilfe! Ich habe mich verknallt. Es sollte doch nur Sex sein den man gemeinsam wie Sekt genießt. Ich hielt es bis jetzt für Strohfeuer. Nun ist es mir passiert. Ich spüre es an Leib und Seele, ich liebe diesen Mann. Wie -- wie soll das weitergehen?

Harald ist ein MANN FÜR ALLE FÄLLE. Tänzer im Swinger-Club. Viel zu schön für mich. Der Mann wird sicherlich für Vielerlei bezahlt. Durch sein attraktives Erscheinungsbild, seinen Wahnsinnsblick, seinen Mund, einfach alles an ihm – ist er ein feuergefährliches, zuckersüßes Rauschmittel der Begehrlichkeiten. Ich stelle mir vor, dass das Leben, das er nachts führt, weit weg ist von meiner Vorstellungskraft. Frauen -Drogen -- Alkohol, Exzesse am laufenden Band?

Wahrscheinlich spielt er nur mit mir, noch ist es möglich abzublocken, noch ist es Zeit davonzurennen. Ich werde dieses Lustspiel abwürgen.

Ich sehe und höre von Harald nichts mehr. Für mich ist es klar, die Sache hat sich von selbst erledigt.

Als wir uns Wochen später in Castrop-Rauxel auf dem Wochenmarkt zufällig wiedersehen, strahlen seine Augen. Zwischenzeitlich habe ich meine Haare anders stylen lassen, sehe gut aus und merke, dass auch meine Augen vor Freude kullergroß sind. „Hast du Lust -- auf eine Spritztour?“ -- Jetzt kommen meine Schutzzäune: „Geht nicht, bekomme gleich Besuch.“

„Wieso habe ich dich so lange nicht gesehen, Harald?“

„Ich war über meine Agentur dienstlich in Frankreich, an der Atlantik-Küste.“

Und danach sieht er auch aus! Braun gebrannt, strahlend schön. Dazu, seine schwarzen Mädchen-Traum-Augen !

Er legt seinen Arm um meine Taille, kommt damit meinem Körper lusterweckend, gefährlich nahe.

„Du hast mich schon wieder angemacht“, sein flüstern. Er steuert mich so über den Markt bis hin zu seinem Auto.

„Harald, du schwindelerregender Schwertträger, quäle mich nicht so! Es geht nicht!“

„Schade, -- ich habe Riesenlust auf dich. Gerne würde ich dich wieder einmal so richtig küssen!“ Ein Kuss auf meine Stirn, er steigt in sein Auto, ich gehe -- ihm Küsschen zuwerfend -- weiter.

Hilfe! -- Ich hätte laut brüllen können, wie gerne seine Liebkosungen gespürt. Mir ist schwindelig, wackelig auf den Beinen. Hat er doch schon wieder in mir flackerndes Feuer angezündet. Hinter der Kirche finde ich eine Sitzgelegenheit, mir ist es kotzelend, mir kommen die Tränen.

Harald ist wieder da, wieder öfter im Laden. Küsschen, Freundlichkeiten. Ich kann ihm nicht widerstehen. Er ist zum Bestandteil meiner Person geworden.

Wenn er vorm Laden auf mich wartet und ich auf ihn zugehe, strahlen unsere Augen. Legt er dann seinen Arm um meine Hüfte und sieht mich dabei entwaffnend an brennen bei mir sämtliche Sicherungen durch.

„ Möchtest du mit mir Essen gehen?“ fragt er mich zärtlich. „Ja gern, meine Lippen hungern nach dir.“ Er fährt Richtung Dortmund. Wir drehen noch eine Runde durch den Park den er kennt. Er küsst mich dort derart heiß, dass alles bei mir bebt. Wir sind so erregt, dass er mit mir ins Hotel fährt.

„Du bist eine richtige Kriegerin. Jedes Mal muss ich dich mit meiner Körperkraft bändigen, bevor du deine Waffen streckst. Es ist die Art wie du deinen Schoss bewegst, wie du mir die Hüfte entgegenstreckst, die diese wunderbaren Gefühle in mir auslösen“ spricht er mir küssend in den Mund. „Und ich glaube, es ist dein Schwert das mich total ausfüllt und zur Wollust führt“ säuseln meine Lippen.

Wir essen dann tatsächlich noch etwas im Steak-Haus. Irrsinnig, wie köstlich plötzlich alles schmeckt. Beim Rotwein sagt er zu mir „ Ich möchte eine ganze Nacht mit dir erleben, ich spüre große Lust auf einen Morgen mit dir.

Meine Arbeitskolleginnen haben die Situation längst geschnackt. „Hast du keine Angst vor Aids oder Keimen?“ fragt mich Gisela. „Ohne Präservative spiele ich nicht mit und so wie ich es herausgehört habe, wird er ständig überwacht.“

„Und wie ist es mit Drogen oder hat er bereits berufliche Angebote mit dem “Großen Geld“ für dich?“ „Nichts dergleichen. Keine Forderungen. Ich bleibe bei dir im Laden, Gisela.“

„Und machst du alles kostenlos? Rückt er wenigstens was raus, wenn er von dir verwöhnt wird und bei dir nicht nur Steaks isst?“

„Ich bin doch keine Nutte die bezahlt wird!

Beruhige dich, er ist aufmerksam. Ich fand in meiner Kulturtasche im Bad 200 DM. Als ich ihn daraufhin ansprach, sagte er mir „Gudi, du hast doch nichts.“

Mein Frauenarzt hat in Bezug auf Harald noch nichts entdeckt. Damals, bei meinen Ex-und-Hops, waren Pilz-Cremes an der Tagesordnung.“

Mit Harald ist auf einmal alles anders in meinen Leben. Habe ich Feierabend, steht er vor der Ladentür. Schon beim Begrüßungskuss vergesse ich Ärger, Wut oder irgendwelche Unpässlichkeiten.

Er zeigt mir die Schönheiten der Natur. Mehrmals wische ich mir die Augen, weil ich bis dahin wohl nichts gesehen habe. Und dann tanzen wir -- tanzen, tanzen, zu Musik aus dem Radio oder er legt CD ´s auf. Alles ist mit ihm einfach, fröhlich und unkompliziert. Wir kuscheln uns in die Zärtlichkeit und Freude der Liebe ein. In der wohligen Wärme der Harmonie und unserer Körper sehen wir Sterne am Himmel leuchten -- auch bei Tag.

Harald

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