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Sehnsucht

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In Hoffen und Bangen habe ich dich gesucht,

Tränen der Liebe habe ich vergossen,

Tag und Nacht hab ich nicht geruht,

Bis ich endlich deine Liebe hab genossen.

Gedicht von Alfons

Seit seinem letzten Heimaturlaub im September 1942 waren Helmi und Alfons offiziell ein Paar. Offenbar lernten sie sich vor allem durch ihre Briefe immer näher kennen, tauschten sich über politische, philosophische und alltägliche Themen aus. Natürlich gab es manchmal Missverständnisse oder sogar Streit, doch es überwogen Liebe und Sehnsucht.


Abb. 7: Fotografie der beiden frisch Verliebten.

Es scheint, dass Alfons Helmi mit allen Mitteln beeindrucken wollte: Mit einem poetischen, schwärmerischen Stil suchte er, seine Eloquenz und Belesenheit zu demonstrieren. Interessanterweise verfasste er die ersten Briefe an Helmi mit der Schreibmaschine, die späteren jedoch handschriftlich. Er folgte damit Helmis Wunsch, die ihn darum bat, da sie auf sein Schriftbild neugierig war.

Ganz augenscheinlich war er in dieser Phase (noch) in der glücklichen Lage, mehrseitige Briefe schreiben zu können, weil er nicht direkt an der Front war. Dies wird sich später ändern. Die Länge der Briefe war geradezu eine Art Wettbewerb: Er drängte sie, möglichst viele Seiten zu schreiben, und zeigte sich einmal über einen »nur« sechsseitigen Brief enttäuscht. Helmi schien das Ganze wiederum nicht so ernst zu nehmen. Jedenfalls schrieb sie zum Bedauern von Alfons nicht täglich. Er gab jedoch nicht auf, sondern ›glänzte‹ darüber hinaus auch noch mit seinen Fähigkeiten in Stenografie und Sütterlin.

Solange ich schreibe, lebe ich!

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