Читать книгу Solange ich schreibe, lebe ich! - Hanan Al Obaidat - Страница 42

3. Januar 1943

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[…] Helmi! Es ist doch nicht so schlimm, wenn die frühere Erziehung noch an mir haftet. […] Warum sollte ich sie mir abgewöhnen? Du weisst doch, wie frei ich sonst denke über diese Angelegenheit und wie unbeschwert von ihrer Moral ich im letzten Urlaub gehandelt habe. Aber das passt Dir scheinbar nicht ganz. Zum Totlachen ist das für mich. Die Frage allerdings, ob ich an meine Religion gedacht hätte, wo ich bei Dir war, ist zu intim – sie könnte genausogut in der Beichte an mich gerichtet werden – als dass ich sie beantworten könnte. Nur unendlich lachen muss ich jetzt. Verzeihe mir das, denn man soll doch nicht lachen, wenn die Frau verärgert ist! […] In die Enge würdest Du mich nie bringen, glaube mir! Dazu bin ich zu sehr Mann und weiss, wo ich die Frauen zu packen habe, um ihrer Herr zu werden und Selbstgeständnisse zu vermeiden. Ich will mich nicht rühmen, aber diese Art haben an mir auch schon Kameraden bewundert, allerdings nicht Frauen,



Abb. 12 a/b: Brief vom 3. Januar 1943.

sondern Kameraden gegenüber. Sie sagen immer: Dem Stopp kommt man doch nicht bei. Der hat so etwas, was einen direkt zwingt und er selbst ist bei aller Ruhe immer Sieger! […]

Solange ich schreibe, lebe ich!

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