Читать книгу Tripod – Das schwarze Kätzchen - Hanna Nolden, Lea Baumgart - Страница 7

Kapitel 4

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Mama fuhr in die Garage, und das Tor schloss sich ratternd. Sie stieg gut gelaunt aus, während Ben ihr immer noch ein wenig missmutig folgte. Besuch war immer blöd. Noch mehr Leute, die über sein Bein Bescheid wussten und ihn komisch ansahen. Am meisten hasste er das Mitleid in ihren Augen. Er wollte kein Mitleid. Er wollte, dass die Leute ihn behandelten wie jeden anderen Menschen auch. Naja, er würde höflich Hallo sagen und dann durfte er sich hoffentlich verabschieden und in sein Zimmer gehen, um sich wieder bei Knights of Maira einzuloggen und ein paar Orks zu schlachten. In seiner Gilde wusste niemand von seinem amputierten Bein. Naja, bis auf Oliver, seinen ehemaligen Zimmernachbarn, der ihn überhaupt erst auf das Spiel gebracht hatte. Sie unterhielten sich beim Zocken im Teamspeak. Die anderen aus ihrer Gilde waren darauf konzentriert, ihre Werte zu verbessern und Questgegenstände zu finden oder Raids und PVP-Kämpfe zu planen und durchzuführen. Oliver und Ben hingegen war etwas Anderes wichtiger. Ja, sie machten auch Quests, aber sie verbrachten mehr Zeit damit, einfach durch die wunderschöne Landschaft von Maira zu laufen und zu genießen, dass sie im Spiel zwei gesunde Beine hatten. Gestern Abend hatten sie beide endlich genug Geld zusammen gehabt, um sich Pferde zu kaufen, und Ben konnte es kaum erwarten, mit Oliver einen Ausritt zu machen. Aber erst musste er Mamas Besuch überleben.

Mama zog sich im Flur die Schuhe aus und hängte ihre Jacke an die übervolle Garderobe. Ben folgte ihrem Beispiel. Dann öffnete sie die Küchentür. Am Esstisch saß eine rothaarige Frau, die Ben noch nie gesehen hatte.

„Ben, das ist Tanja“, stellte seine Mutter sie einander vor, und Ben murmelte ein halbwegs höfliches „Guten Tag.“. In dem Moment sprang ein schwarzes Kätzchen auf den Küchentisch, und seine Mutter strahlte ihn an. „Ja, und das ist Flint. Dein neues Haustier.“

Ben runzelte die Stirn. Er hatte nie gesagt, dass er ein Haustier wollte! Eigentlich sollte seine Mutter wissen, dass er sich nichts aus Tieren machte.

„Hallo, Flint“, sagte er gelangweilt und drehte sich zu seiner Mutter um, um ihr zu sagen, dass er die Katze nicht wollte. So ein Tier machte doch nur Arbeit. Dauernd musste man das Klo saubermachen und sie füttern ,und dann hinterließen sie auch noch überall ihre Haare. Aber Flint ließ sich nicht so leicht abwimmeln. Er sprang vom Küchentisch und strich Ben laut schnurrend um die Beine. Ben verzog verärgert den Mund. Das war doch ein Komplott! Er ging in die Knie, um das Kätzchen wegzuschieben und erst da sah er es: Das Kätzchen hatte nur drei Beine! Wütend schoss Ben in die Höhe und funkelte seine Mutter an: „Und du glaubst, das löst alle Probleme, ja? Besorgst mir eine behinderte Katze und schon bin ich wieder glücklich. Aber so läuft das nicht!“ Die Formulierung „so läuft das nicht“ machte ihn gleich noch zorniger. Er schnappte sich seinen Rucksack und rief: „Ich bin in meinem Zimmer!“

Tripod – Das schwarze Kätzchen

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