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Nicht ganz ohne: Derivate
ОглавлениеDerivate sind Finanzprodukte, die sich aus anderen Finanzprodukten ableiten. Sie können sie nutzen, um sich abzusichern oder um wild zu spekulieren. Bauern haben sich bereits vor Jahrhunderten abgesichert, indem sie ihre Ernte bereits verkauften, bevor sie in der Scheune war. Sie einigten sich mit dem Käufer, zu welchem Preis sie ihre Ernte in ein paar Monaten verkaufen würden (man nennt das »auf Termin«). Waren die Preise dann nach der Ernte niedriger als der vereinbarte Preis, dann tat ihnen das nicht weh – sie hatten ja bereits einen festen Preis ausgehandelt. Lag der tatsächliche Preis aber höher, dann tat das zwar weh, war aber nicht existenzbedrohend (das wäre es gewesen, wenn die Preise niedrig gewesen wären und man nicht abgesichert wäre). Die Gegenpartei – derjenige, der mit dem Bauern den Preis ausgehandelt hat –, profitiert hingegen, wenn der tatsächliche Preis höher ist als der ausgehandelte Preis, auf diesem Weg hat er sich vor zu hohen Preisen geschützt. Wie Sie sehen, eine perfekte gegenseitige Versicherung.
Die Produkte nennen sich hier Optionsscheine, Terminkontrakte, Futures – aber im Grundsatz bauen sie alle auf dem oben beschriebenen Prinzip auf. Darauf aufbauend kann man sich nun die wildesten Konstruktionen ausdenken, und die gibt es auch. Wenn Sie sich dafür interessieren, sollten Sie sich weiterführende Literatur besorgen, die Dinge werden hier sehr schnell sehr kompliziert.
Derivate können der Absicherung dienen oder der hemmungslosen Zockerei, es kommt darauf an, was man mit ihnen macht. Faustregel: Fassen Sie Derivate nur an, wenn Sie wirklich verstanden haben, was Sie da machen.