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3.

»Die Schülerinnen und Schüler müssen spüren, dass wir Lehrerinnen sie als Menschen wahrnehmen. Sie müssen sich angenommen fühlen!«

Oberstufenlehrer A. zu Aussagen von SchülerInnen wie: »An dieser Schule habe ich alles gelernt, was ich brauche für das Leben« und »Schade, dass diese schöne Zeit zu Ende geht«.

Wie kommen solche Aussagen zustande? Sind die beiden SchülerInnen eine Ausnahme?

Verglichen mit anderen Schulen ist die Atmosphäre hier offener und freier. Wir identifizieren uns mit dieser Schule. Die Besonderheit ist der gegenseitige Respekt. Wir geben den Kindern Raum und wir nehmen sie an, wie sie sind.

Verhaltensoriginelle SchülerInnen nehmen wir mit, ohne sie auszusondern und sagen ihnen: »Merci, bist du bei uns! Durch dich lernen auch wir wiederum.« Die SchülerInnen müssen spüren, dass wir LehrerInnen sie als Menschen wahrnehmen. Sie müssen sich angenommen fühlen.

Zur Frage, ob wir die Aussagen oben alle unterstreichen würden: Es gibt sicher Kinder, die diese Aussagen relativieren oder anders formulieren würden.

Eine Schule für alle beinhaltet ein riesiges Lernpotenzial auch für LehrerInnen. In einem starken Team wird vieles aufgefangen.

Das Sek- respektive Realniveau ist ja nicht ganz aufgehoben. Es ist nicht eine Inklusions-, wohl aber eine Integrationsschule. Die altersgemischten Gefäße helfen, die unterschiedlichen Lernstände nicht aufzuheben, aber auszugleichen. So kommt ein in einem Fach schwächerer Schüler in einem anderen Fach mit seinen spezifischen Kompetenzen zum Zuge.

Ganz wichtig ist uns das selbstverantwortliche, selbstgesteuerte Lernen.

Wie geht das denn mit den anderen Schulen zusammen? Wollen nicht alle ihre Kinder in diese Schule schicken?

Nicht zu allen Zeiten war diese Schule so aufgestellt. Ich unterrichte schon dreißig Jahre an dieser Schule. Nach Einführung des Integrationsartikels stellten wir uns die Frage: »Wie gehen wir in einem Schulversuch mit solch schwierigen Kindern um?« Es war eine jahrelange Anstrengung notwendig, in der auch das Kollegium seine Präferenzen klären musste.

Die Eltern wurden ebenfalls einbezogen. Es kam und kommt weiterhin vor, dass Wünsche bei der Einteilung der Kinder in die Schulhäuser, unsere Schule im Fokus steht. Die Eltern können aber nicht wählen.

Schule hinterlässt Spuren

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