Читать книгу Die Lady und der Admiral - Hans Leip - Страница 47
Die Dreieinigkeit.
ОглавлениеDie Hamilton aber gedachte des Brunnens zu Friesach. „Meine Lieben!“ sagte sie. „Lasst uns hochhalten den Kelch Tria junkto in uno!“ und sie hob ihr volles, grobes Schoppenglas den mageren Fingern der beiden Männer zu: „Seht ihr, wie es aufsteigt im Duft, rosig, lachend? Hört ihr? Es lacht, dass die Bude wackelt und die ganze Planke Alt-England. Hoch, Horatio, kleiner Horatio! Kleiner Goldmorgen, Goldmund! Über alle Berge wirst du wachsen und die Schale schwingen über aller Köpfe und sie mit Seewasser taufen oder mit Wein! Aber nicht mit Weinen! Lach, mein Horatio! Lach, Sir William! Ist es nicht unser Horatio? Unser aller dreier kleiner, tüchtiger Held und Liebling? Hoch, Horatio!“
Und was sollte der dürre, witzwitternde, leidschnuppernde und so zutiefst beklommene Sir William tun? Er stiess voll an und stimmte in das doppelzüngige Hoch ein, legte den Arm um den betretenen Helden neben sich und grinste edel: „Horatio, mein Kleiner, grosser Admiral und Admirabler. Es gibt nur einen Horatio, und nie wird es einen zweiten geben, sondern der würde es höchstens bis zum Korporal bringen.“
Draussen klangen Hörner. Truppen marschierten. Es ist Krieg. Oder es wird bald wieder Krieg sein, murmelte die schöne Lady. Die noch immer schöne Emma, Emely, Amily, Amy Harte-Lion-Hamilton. Und strich sich behutsam und lauernd unters Herz. Es wurde spät. Man musste bleiben. Man warf die zerschlagenen Knochen in die Betten, deren Unterdaunen noch warm waren von den österreichischen Offizieren, die den englischen Gästen Platz machten und auf der Schütte im Stall weiterschliefen.