Читать книгу Die Lady und der Admiral - Hans Leip - Страница 54
Wiener Neustadt.
ОглавлениеEndlich Wiener Neustadt. Es war tiefe Nacht. Die Luft drückend. Die Bürger, die nicht schlafen konnten, drängten sich vorm Gasthof „Zum Hirschen“. Es war stumme Neugierde. Da sass die Runde der Engländer, ass schweigend, erschöpft, das nahe Wien lag ihnen auf der Kehle. Und dass es Sir William so schlecht ging. Er wollte keinen Arzt, noch nicht hier, keinen so lächerlichen Vorreiter für Wien. In Wien, da werde er endlich ein wenig Ruhe haben. Signora Madre und Gaetano wachten an seinem Bette.
Von der Königin Karoline fand man nirgends einen Gruss, keinen Fingerzeig, nichts. Die ganze hohe k. k. Familie war eilends nach Schönbrunn gejagt. Lady Hamilton war empört und fluchte auf walisisch: „Charlotte muss eine verdammte Unruhe im Bauch haben. Mir scheint, sie flüchtet vor ihren Erinnerungen, und wir sind ein höchst gegenständlicher Teil davon.“
Sie hatte das bittere Gefühl der Vernachlässigung und zudem Zahnschmerzen. Auch Nelson war gekränkt. War das der Dank für seine Begleitung? Aber es war ja keine. Man tippelte ja nur hinterdrein, als Hofhund, als Dreck an königlicher Hofschleppe. Verdammt! Das wagte man den Besten Englands zu bieten? Gut! Man würde sehen. Man war auf sich selber angewiesen. Das sollte doch mit dem Satan zugehen, wenn man nicht ebenso hübsch allein durchkam.