Читать книгу Frequenzwechsel - Hans Patschke - Herausgeber Jürgen Ruszkowski - Страница 4

Frequenzwechsel

Оглавление

Lebenserinnerungen des Funkoffiziers Hans Patschke,

* am 29.11.1906 in Tilsit † 2002 im Alter von 95 ½ Jahren

Aufgezeichnet im Rentenalter bis 1982 in Wedel/Holstein


Prolog

Die folgende umfangreiche Niederschrift ist weder ein schillernder Roman, noch eine literarische Lebensbeichte, sie soll vielmehr in einer interessant lesbaren Form den teilweise weit ausholenden Bericht eines nach Ansicht des Autors erfüllten Berufslebens darstellen. Sie ist als Nachschau gedacht für Familie und Freunde des Schreibers bzw. für Bekannte, die, in welcher Form auch immer, besonders am Ablauf seines Berufslebens interessiert oder dessen teilhaftig gewesen sind. Es wird im Übrigen versucht werden, eine neutrale, objektive und natürlich wahrhafte Schilderung des Gewesenen zu geben, soweit das auf Grund des wachen Erinnerungsvermögens nach vergangenen sieben Jahrzehnten des Erzählers überhaupt noch „aktenkundig“ sein kann. Die einzelnen Lebensphasen sind an Hand vorhandener Dokumente soweit noch gut nachprüfbar gewesen, und darum mussten die darin enthaltenen Daten als Gerippe den Aufzeichnungen dienen. Es ist ferner anzunehmen, dass nach etlichen Jahren seit Ausgang eines Berufslebens, in diesem Fall der Seefahrtzeit des Autors, der nötige Abstand zum Geschehen der vermessenen Lebensbahn gegeben ist. Der Leser dieser Niederschrift mag jedoch auch immer dessen eingedenk sein, dass sich in sieben Jahrzehnten ein ewiger Wandel im menschlichen Beieinander und in der Umwelt als solcher, bedingt durch immer neue Erfahrungen des Geistes und veränderte historische Fakten, vollzogen hat. Ansichten von gestern gelten heute vielfach als überholt oder sind neuen Tendenzen unterworfen. Kurzum, ein steter „Frequenzwechsel“ bestimmte während des epochalen Zeitablaufs von siebzig Jahren auch mehr oder weniger eindringlich „mein Leben“. Bei der Suche nach einer Überschrift für meine Lebenserinnerungen habe ich den Titel „Frequenzwechsel“ als viel gebrauchte Vokabel aus dem Wortschatz meiner ehemaligen Berufstätigkeit daher bewusst ausgewählt. Die Prägnanz des Fremdwortteiles “Frequenz“ schien mir für die Schilderung meines bunten Lebens und Erlebens vergleichsweise durchaus passend zu sein. Wie sich elektrische Schwingungen von unterschiedlicher Häufigkeit (= Frequenz) – zwar unsichtbar‚ aber berechenbar – als fortlaufende Wellenbewegung mit Bergen und Tälern darstellen, so ähnlich schwingt auch menschliches Schicksal - allerdings dieses unberechenbar, dafür aber sichtbar - gewissermaßen in einer ewigen Wellenkurve mit unterschiedlichen Hochs und Tiefs. Den Verlauf dieser Kurve bedingen, vom unerforschlich Schicksalhaften abgesehen, hauptsächlich Mentalität, Naturell und Neigungen des Einzelwesens. Diese drei jedem Menschen anhaftenden Eigentümlichkeiten oder Gaben nutzt oder pflegt der einzelne mehr oder weniger in seinem Sinne und in bestmöglicher Anpassung an die Realitäten seiner Zeit. Die Summe alles Schaffens, Strebens und gegebenenfalls auch Versagens wird ihn bei der Beurteilung seines Lebenspfades an dessen Ausgang das Fazit ziehen lassen können, erfüllt oder unerfüllt gelebt zu haben oder, bildlich laut meinem Vergleich, in irgendwie wunschgemäßer Wellenbewegung geschwungen zu haben. Insofern bin ich selber meinem Schicksal dankbar, dass es mir zumindest ein Arbeitsleben in einem Wirkungskreis bescherte, in dem ich á conto Neigung und Veranlagung kontinuierlich hineinwachsen und mit ihm allmählich regelrecht verwachsen konnte. Meine langjährige Arbeitsfirma war damit ihrer soliden, steten Existenz ein guter und zuverlässiger Wegbegleiter, sie hielt mir die Treue, wie ich es ihr gegenüber tat. Die „Firma“ wurde während bestimmt sehr unruhiger und wechselvoller Zeitläufe gewissermaßen mein ganzes Leben und darüber hinaus auch ein Garant für den Erhalt meiner Familie, von den persönlich ideell empfundenen Werten meines beruflichen Schaffens einmal ganz abgesehen. Viel herzlicher Dank meinerseits gilt daher der Bugsier-, Reederei-, Bergungs-Aktiengesellschaft Hamburg, die mir über 40 Jahre hinweg ein gerechter, verständnisvoller und darob hochgeschätzter Arbeitspartner gewesen ist.

Frequenzwechsel

Подняться наверх