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Solveig hat längst gelernt, dass ihre Familie auf mehreren Kontinenten und in mehreren Ländern lebt. Es gibt da andere Kinder, und es gibt da Onkels und Tanten, die sich manchmal oben bei Onkel Nakoma treffen, um sich auszutauschen, um die gemeinsamen Kräfte zu üben und zu verbessern, oder auch nur, um sich gemeinsam der Pferdezucht zu widmen oder einmal zusammen auszureiten. Inzwischen ist auch ansatzweise so etwas entstanden, wie eine Art gemeinsamer Schule. Die Kinder der Familie treffen sich mal bei Onkel Nakoma, mal bei Onkel Fred in Mexiko oder bei Oma Katharina in Berlin.

Weil Solveig diese besondere Gabe entwickelt hatte, zuzuhören, in andere Köpfe hineinzukriechen und Verbindung zu anderen aufzunehmen, nur über ihre Ströme von Energie, hat Tante Chénoa sie gebeten, innerhalb der Schar der Kinder eine besondere Rolle zu spielen Es muss einfach gesichert werden, dass die weitverzweigte Familie nicht auseinandertriftet und stets an einem Strang zieht. Es geht um diese gemeinsame Vision und die damit verknüpfte Demut. Man muss sich als Familienmitglied einfach darüber im klaren sein, dass diese Kraft zerstörerisch sein kann. Man darf sie nicht missbrauchen, sonst läuft die Familie Gefahr, diese Kraft zu verlieren.

Anfangs übernimmt Solveig diese Aufgabe nur spielerisch, wie sich einzuüben. Sie knüpft Kontakte und sie hört zu. Sie gibt Anregungen und sie delegiert viele Aufgaben.

Solveig tastet sich an diese Aufgabe langsam heran, ohne Druck und ohne Eile. Selbst das ist bereits eine ihrer hervorstechenden Eigenschaften. Tante Chénoa sagt dazu „die Methode Solveig“, was sie damit meint, das ist, dass Solveig das praktiziert, was im ökologischen Anbau als „sanfte Methode“ gilt. Das Gleiche gibt es im Bereich Tourismus und industrielle Produktion. Sanft eben, unaufdringlich, und nachhaltig.

Die Schamanin

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