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2. Samobali
ОглавлениеDie paradiesische Insel Samobali lag im Herzen des Zentrischen Meeres. Sie wurde im Westen von dem Westkontinent, im Osten von dem Ostkontinent, im Süden von einer langen Felseninsel namens Schrecken und im Norden durch das Eismeer begrenzt. Ein subtropisches Klima, das eine ganzjährige Wachstumsperiode brachte, dazu ein reichhaltiger Boden und das Wissen um eine nachhaltige Feldwirtschaft ließ die Samobalikis keine Not verspüren. Landschaftlich hatte Samobali im Süden ein stattliches Gebirge, das nach Norden in eine sanfte Hügellandschaft abfiel. Im Osten lag eine kleine Ebene mit dem Lichtsee und der schönen Stadt Citta, die zugleich die größte der Insel war.
Samobali war nicht gerade groß. 125 km in der Länge und ebenso in der Breite mit leichter Tropfenform und ein paar kleinen vorgelagerten Inseln boten etwa 380.000 Menschen aus den unterschiedlichsten Völkern Lebensraum. Außerdem bevölkerten Zwerge die Berge, in den Wäldern lebten Elfen, in den Gewässern Nixen, die man nie versucht hatte zu zählen. Man kooperierte mit diesen Naturvölkern, teilte und genoss so die Vorzüge deren Wissens und Künste.
Das Wissen um die Schuld an den Kriegen, der Wunsch nach Frieden und die Erfahrung aus den unterschiedlichsten Herrschaftsformen hatte diese fast letzte freie Menschengemeinschaft zusammengeschweißt und ihre unterschiedliche Herkunft größtenteils vergessen lassen. Zudem verfügte man über eine Gesellschaft, die Gemeinnützigkeit unterstützte. Es gibt kein Geld auf Samobali, keinen Grundbesitz. Jeder besaß, was er nutzte, um daraus etwas für die Gemeinschaft zu produzieren. Das persönliche Ansehen richtete sich nach dem Nutzen für die Gemeinschaft. Die angesehensten Bürger wurden in den Rat der Weisen berufen. Und es gab einige, sehr angesehene Weise, denen man nachsagte, dass sie Zauberer bzw. Zauberinnen wären. Sie waren es auch, die den Zauberbann um Samobali zogen und damit die bedrohlichen Wesen von den angrenzenden Kontinenten sowie von der Schreckensinsel im Süden fernhielten.
Doch nicht alle Samobalikis waren grundsätzlich mit der friedvollen Haltung Samobalis zufrieden. Viele hatten ihr Hab und Gut auf dem Festland verloren, hatten Verwandte, die versklavt oder umgewandelt wurden. Dazu hörte man von einigen Widerstandnestern in den unterschiedlichsten Regionen, die sich Beistand erhofften. So gab es Reisende, die, wenn sie aus Samobali kamen, auch wieder zurückkommen durften. Und diese brachten auch regelmäßig Neuankömmlinge mit, wodurch die Bevölkerung Samobalis beständig wuchs. Das konnte auf Dauer bedrohliche Formen annehmen. Zudem konnte man nicht immer kontrollieren, welches Volk mitgebracht wurde.