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Der Kapitän lässt mich nun meist ohne Bewachung in die Schluchten der Stadt. Natürlich muss ich einen Sender bei mir tragen und mich regelmäßig in unserem Basislager auf dem Schiff melden. Dennoch bin ich froh um die Freiheit, die mir auf meiner Expedition dann doch endlich gewährt wird. Manche Wuroiden meinen es ja nur gut, aber das ist dann das Schlimmste. Es ist ja nicht so, dass ich den Kapitän nicht verstehe, doch wer oder was soll mich bedrohen? Ich besitze meine Pistole und kann mit ihr umgehen. Zudem sind die Wuroiden, die einst hier lebten, schon lange tot. Wir stehen in den Ruinen unserer Vorfahren! Die Tiere, die hier möglicherweise leben, werden vermutlich noch nie einen Wuroiden gesehen haben und entsprechend scheu sein.

Wenn nicht, werden ein paar Pistolenschüsse sie lehren scheu zu sein! Es ist der erste Tag meiner Expedition. Zu Beginn meiner mehrtägigen Expedition gehe ich zunächst auf einer der langen Zentralstraßen entlang. Diesmal bin ich allein unterwegs, aber ich habe auch die Straße mit dem Schild wiedergefunden. Bisher habe ich zwei befremdliche Statuen entdeckt! Eine ist eindeutig ein Bulle, das andere könnte ein Fabelwesen sein. Ich bin mir darüber nicht im Klaren, habe aber ausführliche Bilder gemacht, um sie einem Zoologen- und Botaniker-Kollegen zu schicken. Wurden diese Tiere früher von unseren Vorfahren verehrt? Das widerspricht unseren eigenen Geschichtsbüchern, doch es wäre möglich. Vielleicht sind sie aber nur Symbole für Tugenden, Erinnerungen für all jene, die einst jeden Tag an ihnen vorbeigehen mussten und damit an ein gutes Verhalten erinnert werden sollten – Symbole, die an vorbildliches Verhalten erinnern sollten.

Es mangelt mir hier einfach an Kontext.

*

Der zweite Tag der Wanderung brachte noch keine großen Neuigkeiten.

Inzwischen bin ich mir sehr sicher, dass unsere Vorfahren in dieser Stadt eindeutig einen Hang zu schachbrettmusterartigen Straßen hatten. Alles ist sehr symmetrisch und geordnet, man findet sich einigermaßen zurecht. Es wäre besser ohne die Vegetation. Seinerzeit als belebte Stadt war es sicher erfreulich übersichtlich! Jetzt wuchern Pflanzen überall: Manchmal sind es Bäume und manchmal ist man umgeben von Schildern, an denen sich Pflanzen hochgewachsen haben. Hier und dort sind ganze Häuser so vollgewuchert mit Schlingpflanzen, dass man sie für grüne Türme halten könnte. Immer wieder ist der versiegelte Boden aufgebrochen, manchmal auch regelrecht eingestürzt.

Davon könnte sich Buenaire einiges abschneiden. Diese Stadt hier ist durchaus beachtlich gewesen, jedenfalls zu ihrer Blütezeit, sehr viel größer als unser Buenaire.

Nachtrag: Heute ist etwas geschehen, das mich nicht schlafen lässt. Ich war friedlich in den Straßen unterwegs, als ich jemanden sah! Ich war ganz außer mir. Ein anderer Wuroide? Also ging ich gemessenen Schrittes auf die Person zu und winkte grüßend. Mir war klar, dass ich eine Menge Missverständnisse vermeiden kann, wenn ich mich nicht anschleiche. Leider war der Fremde nicht bereit, Kontakt aufzunehmen! Es war, sehr zu meinem Erstaunen, eine Frau! Die Wuroidin sah mich entsetzt an. Ihre Hautfarbe war etwas bronzefarbener als meine, ihre Haare waren lang und hingen in dicken verfilzten Locken um ihren Kopf herum. Ich denke aber, diese verfilzten Haare waren intentional auf diese Weise gemacht, sie wirkten nicht ungepflegt.

Obwohl sie sofort wegrannte, konnte ich erkennen, dass sie abgerissene, wahrscheinlich oft geflickte Kleidung trug. Ich bin sehr skeptisch, ob sie meine friedlichen Absichten verstanden hat. Doch ist es nicht großartig?! Ich habe hier den Beweis, dass es Wuroiden im Norden nicht nur gab, sondern einige überlebt haben! Unsere Vorfahren leben hier noch immer in den Trümmern ihrer einstigen Großartigkeit!

Ich werde morgen erneut den Platz ansteuern und sehen, ob sie wiederkommt. Vielleicht werden sie mich auch nur beobachten, denn ich gehe davon aus, dass diese Frau nicht allein ist, doch ich bin guter Dinge, dass es zum Kontakt kommen wird. Dem Kapitän sage ich besser nichts. Er würde mich nur zwingen, eine bewaffnete Eskorte mitzunehmen und ich kann mir vorstellen, wie die auftreten wird.

Naxo und Belikon sind ohne mich in eine andere Richtung unterwegs. Ich bin gespannt, was sie entdecken werden. Es ist einfach zu viel um uns, das es zu erkunden gilt, und so wenig Zeit.

Ich habe übrigens ein weiteres Schild gefunden, auf dem „Wall Street“ steht. Ich habe diese Zeichen einmal korrekt als Zeichnung hier kopiert, werde aber auch noch Kopien anfertigen, die ich den Linguisten mitbringen kann. Möglicherweise ist das der Name dieser geraden Verkehrsachse? Es mangelt mir bisher an Vergleichsmaterial dieser Sprache, um weitere Vermutungen über die Bedeutung dieser Zeichenfolge zu machen. Dennoch glaube ich, es ist eine fremde Form von Alphabet.

SF-Abenteuer Paket Februar 2019: Fremde Erden

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