Читать книгу SF-Abenteuer Paket Februar 2019: Fremde Erden - Harvey Patton - Страница 14

7

Оглавление

Kea Webla legte den Handcomputer mit den Aufzeichnungen Fit Pentaus zur Seite, als sich Kapitän Nikias neben ihn stellte. Sie standen an der Reling des vierundzwanzig Meter langen Schiffes DRANG. Vor ihnen lag das klar schimmernde Meer und am Horizont konnte man schwach Land erkennen. Bald würden sie die sagenhafte Stadt erreichen, von der Fit Pentau schrieb.

„Ich verstehe es nicht, Webla“, sagte der Kapitän. „Ich hab lange drüber nachgedacht.“

„Stellen Sie Ihre Frage, Kapitän. Ich will versuchen, sie Ihnen zu beantworten“, sagte Kea Webla. Er hatte sich daran gewöhnt, dass der Kapitän in regelmäßigen Abständen zu ihm kam und Fragen zur Expedition stellte. Der Mann war neugierig, was Kea Webla zweifellos gefiel. Jahre auf See hatten ihn daran gewöhnt, vorsichtig zu sein und doch allem gegenüber offen. So manchen Dingen war Kapitän Nikias begegnet, über die er anschließend selbst eine Notiz an die Universität geschickt hatte.

In der Crew munkelte man, dass der Großvater des Kapitäns im Bürgerkrieg ein bedeutender General gewesen war – leider auf der Seite der Rebellen.

„Also, Gott schuf zuerst Adam, richtig?“

„So sagen die Gelehrten“, stimmte Kea zu.

„Dann schuf er Eva, ihm zur Frau. Die hatten Kinder, unter anderem Abel. Der wiederum schuf John und von John stammt nun wiederum Wuro ab, unser aller Stammvater.“

„Das ist soweit richtig, das lernt man in der Schule.“

„Ja ja, Moment. Also von Wuro stammen wir Wuroiden ab. Das alles ist ja eine Metapher. Wir haben uns mythische Vaterfiguren erfunden, also der Vater Wuros ist John, der hat als Vater Abel und so weiter bis zu Gott. Das ist unser erfundener Stammbaum. Aber Sie sagen jetzt, er ist wahr?“

Kea Webla lachte.

„Nein, ganz und gar nicht! Ich glaube aber, da steckt mehr Wahrheit drin, als wir denken. Also, wir haben diese Vaterfiguren erfunden, weil wir nicht aus dem Nichts entstanden sein konnten. Richtig?“

„Die Schöpfung aus dem Nichts verursacht jedem Wuroiden Unbehagen, nur beim Drandenken, ja. Wir glauben alle irgendwie an Ursache und Wirkung. Also muss es immer eine Ursache, ein Davor geben. Also einen Vater.“

„Genau“, stimmte Kea zu. „Also darum diese Genealogie. Nur ist die Frage, warum ist die so lang? Warum stammen wir von John ab und nicht direkt von Gott? Ich glaube, darin liegt eine Wahrheit verborgen: Wir sind als Spezies älter, als wir glauben. Meine These ist: Die Wuroiden haben einst nicht nur wenige Städte auf dem Südkontinent bewohnt, sondern die ganze Welt bevölkert. Wir wissen, es gibt Ruinen. Zu einer großen Ruinenanlage sind wir ja unterwegs. Und das Besondere ist ...“, er hob den Handcomputer mit den Aufzeichnungen von Fit Pentau hoch, „dieser Mann schrieb einen Bericht, dass er Wuroiden in der Stadt fand! Dort lebten Wuroiden wie Sie und ich! Sie lebten primitiver und glaubten, dass sie die Kinder von Titanen gewesen sind. Na? Das könnte sein! Wir haben vielleicht einst eine größere Zivilisation gehabt, als wir denken, und durch Katastrophen ist unser Wissen verloren gegangen. Aber in dieser Genealogie, da fehlen so viele Zwischenschritte.“

Der Kapitän brummte etwas Unverständliches und sie sahen zusammen aufs Meer hinaus.

„Ich weiß nicht“, sagte Nikias dann. „Webla, ich glaube erst an diese Wuroiden in den Ruinen, wenn ich sie sehe.“

„Deshalb fahren wir ja dahin“, sagte Kea Webla begeistert. „Um die Johns zu finden, die vor Wuro waren.“

SF-Abenteuer Paket Februar 2019: Fremde Erden

Подняться наверх