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Beispiel aus der Forschung

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Während meines Studiums lehrte auch ein erfahrener Pädagogikprofessor. Er hat mit seinen Studenten ein sehr inte-ressantes Gebiet erforscht: die menschliche Veranlagung in Bezug auf die soziale Orientierung.

Geforscht wurde in Kindertagesstätten, wo kleine Kinder versorgt wurden, zwischen 9 Monaten und 2 Jahren. Selbstverständlich wurde der soziale Hintergrund jedes Kindes gründlich erhoben - alleinerziehende, überlastete Mutter – oder liebevolle – oder süchtig-aggressive Großfamilie usw.

Auffällig war, dass dieser soziale Hintergrund in der Kinder-gruppe in diesem Alter tatsächlich noch kaum zum Tragen kam. Dies beginnt erst deutlich sichtbar ab dem Alter von ca. 2 Jah-ren. So war es möglich, zu beobachten, in wie weit Tendenzen des Sozialverhaltens angeboren sind.

Die Studenten beobachteten das Sozialverhalten dieser kleinen Kinder. Sie saßen nur mit ihren Beobachtungsbögen an der Seite, nahmen keinen Blickkontakt auf und wurden darum von den Kleinen nicht wahrgenommen. JedeR StudentIn beobach-tete ein Kind und notierte jede Handlung minutengenau. Später wurden die Daten im Seminar zusammen getragen.

Zum Beispiel tat sich ein Kleines weh und weinte.

Wie reagierten die anderen?

 Eins fährt gerade mit einem Spielzeugauto umher. Es stockt, hält im Fahren inne, rührt sich aber auch nicht vom Fleck. Es nimmt wahr: "Störung“, spielt nicht weiter, ist blockiert, handelt aber nicht.

 Ein anderes Kind hält kurz inne in seinem Spiel, „Störung“, schaut zur Seite auf das weinende Kind. Nicht wichtig – es spielt weiter.

 Ein weiteres Kind lässt stehen und liegen, was es gerade tut, bewegt sich zu dem weinenden Kind hin und wird aktiv: streichelt, tröstet, macht eine Erzieherin aufmerksam – es probiert, es klappt.

 Wieder ein anderes findet das Weinen interessant. Haut nochmal drauf - "das kann ich auch, macht Spaß!" - ja, sogar das kam vor.

Diese unterschiedlichen Veranlagungen machen keine Heiligen aus den einen und keine sadistischen Verbrechern aus den anderen. Entwicklungspsychologisch hier ist gute Erziehung gefragt, die individuell die Stärken und Schwächen des einzelnen Kindes lenkt, Grenzen setzt, Verständnis und Werte vermittelt.

DAS Erste Große BetrugsOpferBUCH

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