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Olli hat sich einen Termin in der Anwaltskanzlei geben lassen. Zu Markus hat er gesagt, dass er einen neuen Geschäftskunden an Land ziehen will. Es ist nicht ganz gelogen, denn sicher braucht Kolja für seine neue Kanzlei Visitenkarten, Briefpapier oder sogar Werbeanzeigen, was sie alles in der Agentur gestalten könnten. Markus hatte zwar angemerkt, dass sie eigentlich keine weiteren Aufträge mehr bräuchten, hat ihn aber ohne Diskussionen gehen lassen.

Der Brief aus den USA hat Olli ganz schön aus der Bahn geworfen. Er versucht intensiv, sich vor niemandem etwas anmerken zu lassen. Damit Christine diesen beim Aufräumen nicht findet, hält er ihn versteckt. Lange hatte er sich Gedanken gemacht, wo sie niemals, auch nicht zufällig, hinschauen würde ohne ihn vorher zu fragen und ist zu dem Ergebnis gekommen, ihn einfach in seiner Brieftasche zu deponieren. Dementsprechend zerknittert ist das Schreiben unterdessen.

Kolja kommt ihm entgegen, begrüßt ihn herzlich und bietet ihm eine Tasse Kaffee an. Olli nimmt dankend an.

„Bevor ich in die USA reise, musst du mich bitte mal aufklären, worauf ich alles achten muss.“

„Hast du mit Christine unterdessen gesprochen?“

„Nein, das kann ich nicht. Das muss ich allein klären. Mein Kopf platzt bald. So viele Gedanken kreisen. Meinst du wirklich, dass das kein Fake ist und ich weggelockt werden soll … warum auch immer? Ich dachte, die alte Geschichte mit meinem ehemaligen Geschäftspartner wäre abgehakt und ich kann mit Christine und den Kindern eine glückliche Familie führen. Nun das.“

„Für ein Fake ist das Notarschreiben zu echt. Ich habe recherchiert und telefoniert. Der Texaner erwartet dich wirklich. Meinst du, Christine versteht das nicht?! Sie macht auf mich einen sehr vernünftigen, liebevollen Eindruck.“

„Der täuscht dich nicht. Christine und die Kinder sind das Allerbeste, was mir je passieren konnte.“

„Was sagst du ihr, warum du nach Amerika fliegst?“

Olli nimmt einen großen Schluck Kaffee, den Koljas Sekretärin reingebracht und vor ihm abgestellt hatte. Er nuschelt: „Dienschdreise.“

„Na, ob sie das glaubt? Ich halte mich an die Schweigepflicht.“

„Super, danke.“

„Für die Adoptionen, habe ich alle Anträge fertig. Sowie ihr verheiratet seid, wird das aktenkundig. Ihr seid schon ein bemerkenswerter Haufen.“

„Ja, so sehe ich das auch. Wenn alles in geregelten Bahnen und der Haufen sortiert ist, habe ich mein Ziel erreicht und werde mein Leben nur noch genießen. Du hältst uns doch in Zukunft weiterhin jeden Ärger vom Hals, oder?“

„Na klar, dafür werde ich bezahlt, davon lebe ich.“

„Wie kann man sich nur in Problemen anderer Leute wälzen und sich auch noch wohlfühlen?“ Olli schüttelt ungläubig den Kopf.

„Ich finde es spannend, bisher habe ich nur freundliche sowie dankbare Klienten um mich rum und vor allem … noch keinen Prozess verloren.“

„Gut, das lässt mich hoffen. Nun muss ich aber los ...“

Sinfonie der Herzen

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