Читать книгу Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen 2 - Heiko Schrang - Страница 19
ОглавлениеVon Seiten der Medien und der Politik wurden die Attentate, die durch die rechtsextreme Zwickauer Terrorzelle verübt worden sein sollen, als eines der schlimmsten Verbrechen der letzten Jahre in Deutschland hochstilisiert. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel äußerte sich in diesem Zusammenhang wie folgt: „Es ist eine der ganz großen Schanden dieser Republik.“ Allgemein bekannt wurde diese Organisation unter dem Namen NSU (‚Nationalsozialistischer Untergrund‘) und sie soll für die Mordserie an ausländischen Kleinunternehmern, den Tod einer Polizistin und für zahlreiche Banküberfälle verantwortlich gewesen sein.
Im Freistadt Sachsen gab es aber nach der Wende Vorfälle, die so ungeheuerlich waren und den Glauben an den Rechtsstaat erschüttern sollten, von denen jedoch in den Medien - im Gegensatz zur NSU - so gut wie gar nichts berichtet wurde.
Es ging um ein Netzwerk mit mafiösen Strukturen, Kinderprostitution, illegale Grundstücksgeschäfte und darin mutmaßlich verwickelte, also erpressbare Politiker, Juristen, Geheimdienstmitarbeiter und Polizisten im Raum Leipzig. Die Rede ist zudem von Prostituierten, die namhaften Spitzenbeamten im Leipziger Rathaus zu Diensten gewesen sein sollen.[52]
Bekannt wurde dies unter dem Namen: „Sachsensumpf“. Sieben Jahre lang ermittelte ein Untersuchungsausschuss des Sächsischen Landtags wegen Verdachts einer Staatsaffäre ungeheuren Ausmaßes. Diese Affäre war im Mai 2007 durch Bekanntwerden einer Datensammlung des sächsischen Verfassungsschutzes ausgelöst worden. Die Daten bezogen sich auf angebliche kriminelle Netzwerke mit Beteiligung hochrangiger Juristen.
Die in dem Dossier aufgelisteten Vorwürfe wiesen auf einen schweren Fall von organisierter Kriminalität hin, in dem – ähnlich wie im Fall Dutroux in Belgien[53] – führende Vertreter von Justiz, Politik und Polizei in Kinderprostitution verwickelt worden sein sollen.[54]
Die spektakuläre Geschichte um mafiöse Machenschaften in Leipzig und andern Orten im Land Sachsen begann mit der Wiedervereinigung. Zu dieser Zeit boomte in Leipzig das Baugeschäft und jeder wollte eine Scheibe vom großen Kuchen abhaben.
Einer, der nach der Wende massiv Einblick in das Geschäftsgebaren der Immobilienbranche hatte, war Dr. Martin Klockzin.