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Die Heerführer der Republik als Vorbild für den Herrscher (Sueton, Augustus 31,5)

Nach den unsterblichen Göttern erwies Augustus die größte Ehre dem Andenken an die Heerführer, welche die römische Herrschaft aus kleinsten Anfängen zur größten Entfaltung gebracht hatten. Deshalb stellte er die Bauwerke dieser Männer wieder her, wobei er die alten Bauinschriften beibehielt, und in den beiden Säulenhallen seines Forums ließ er Triumphalstatuen aller dieser Männer aufstellen, wobei er in einem Edikt verkündete, es sei sein Wunsch, dass nach dem Muster dieser Männer sowohl er selbst, solange er lebe, als auch die Prinzipes der nachfolgenden Zeiten (insequentium aetatium principes)von den Bürgern beurteilt würden.

Die Aufstellung der Statuen in den Säulenhallen des Mars-Tempels kann zumindest in ihren Grundzügen rekonstruiert werden. Die wenigen Überreste der Statuen erlauben es zwar nicht, alle einstmals ausgestellten principes viri (es werden insgesamt etwa einhundert gewesen sein) zu benennen, doch können beinahe zwanzig Namen mit einiger Sicherheit angeführt werden. Es lässt sich zum Beispiel feststellen, dass sich unter den principes viri mit Sulla und Marius zwei Politiker befanden, die sich gegenseitig bekämpft hatten, und dass mit Sulla und Pompeius auch zwei mächtige Gegenspieler Caesars zu sehen waren. Anstelle der Gegensätze, die sich in der ausgehenden Republik in der Politik der genannten Männer artikuliert hatten, vermittelten die Statuen der principes viri, zusammengenommen mit denen der Götter und der römischen Könige, jetzt den Eindruck eines geordneten Geschichtsverlaufs, der von den kleinen Anfängen der Stadt Rom zur Großmachtsstellung und von der römischen Königszeit in den Prinzipat führte. Als Prinzeps konnte Augustus an frühere römische Herrscher erinnern, sich aber zugleich in einen Zusammenhang mit den principes viri der Republik stellen und die angebliche Ähnlichkeit seiner Führungsstellung mit der Achtung und Autorität illustrieren, welche die erfolgreichsten Aristokraten der Republik genossen hatten. Dieses Konzept lag auch einem Edikt des Augus tus zugrunde, in dem er unter ausdrücklichem Hinweis auf die Statuen des neu en Forums die Taten der republikanischen principes viri zum Maßstab nicht nur seiner eigenen Herrschaft, sondern zugleich auch seiner als principes bezeichneten Nachfolger machte (Sueton, Augustus 31,5); geschickter konnte man die Behauptung, sich im Rahmen republikanischer Traditionen zu bewegen, mit dem ansonsten längst deutlich gewordenen Anspruch auf eine dynastische, das heißt also monarchische Herrschaft zukünftiger Prinzipes kaum verbinden.

Augustus

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