Читать книгу Multiple Sklerose - Heinz Wiendl - Страница 19
Bildgebung
ОглавлениеDie spinale Bildgebung mittels MRT zeigt bei der NMO zumeist eine ausgeprägte, langstreckige Myelitis (≥ drei Segmente), die im akuten Schub mit einer Gadolinium-Aufnahme, Ödem und auch Nekrosen einhergehen kann (Filippi und Rocca 2004) und als wichtigster nicht serologischer Marker gilt ( Abb. 4.7 a, b). Dabei sind bevorzugt die zentralen Myelonanteile betroffen. Kurzstreckige Läsionen werden nur selten beobachtet (Wingerchuk et al. 2006). Diese finden sich im Unterschied zur NMO eher bei MS-Patienten. Allerdings können verschiedene spinale Läsionen konfluieren und somit den Anschein einer langstreckigen Läsion hervorrufen (Wingerchuk et al. 2006; Lycklama à Niehold und Barkhof 2000; Tartaglino 1995). Das Auftreten zerebraler Herde bei NMO-Patienten wurde in einer 2006 veröffentlichten Studie an 60 Patienten analysiert. Bei 60 % der untersuchten Patienten fanden sich Läsionen im kraniellen MRT. Bei sechs von ihnen (10 %) wurden MS-typische, asymptomatische Läsionen festgestellt. Das entspricht neueren Daten, nach denen sich bei 50 % der NMO-Patienten zerebrale Läsionen fanden (Jarius et al. 2012), die mehrheitlich als nicht MS-typisch eingestuft wurden. In einer lateinamerikanischen Studie wurde bei 81 % der Patienten zu Beginn der Erkrankung zerebrale Läsionen gesehen, vor allem im Bereich des Hirnstamms und Kleinhirns (32,9 %), im Chiasma opticum (20 %) und der Area Postrema (16 %) (Carnero Contentti et al. 2018). Bisweilen wurden bei Läsionen im Bereich des Thalamus und Hypothalamus/Dienzephalon endokrinologische Symptome beschrieben (Pittock et al. 2006; Vernant et al. 1997; Poppe et al. 2005).