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Kapitel 4
ОглавлениеAnaïk Bruel stand vor der Pinnwand und betrachtete die gesammelten Spuren und Erkenntnisse. Dustin war mit den ersten Auswertungen zu ihr gekommen. Die gefundenen Reifenspuren stammten von einem größeren Wagen, einem Wagen der gehobenen Mittelklasse, denn die Reifen hatten eine Breite von 245 mm. Außer es handelte sich um ein Fahrzeug, dass von seinem Besitzer nachträglich mit breiteren Felgen ausgestattet worden war. Es war ein Reifenabdruck der Marke Uniroyal, ein sogenannter Laufrichtungsreifen. Anaïk hatte noch nie von einem solchen Reifen gehört.
„Was ist ein Laufrichtungsreifen?“, fragte sie Dustin und war gespannt auf die Antwort.
Dustin, hocherfreut, dass er Anaïk sein Wissen offenbaren konnte, begann sofort mit seinen Erklärungen.
„Laufrichtungsreifen können nur in eine Richtung montiert werden, sie haben eine vorgeschriebene Drehrichtung. Werden die Reifen irrtümlich falsch montiert, dann verlieren sie an Bodenhaftung, das Aquaplaning nimmt zu, und die Unfallgefahr erhöht sich. Bei dem gefundenen Reifenabdruck handelt es sich um das V-Profil eines Uniroyal.“
„Damit wissen wir aber noch nicht, um was für ein Fahrzeug es sich genau handelt?“
„Nein, das können wir nicht sagen. Aber wenn wir ein verdächtiges Fahrzeug finden, dann können wir an Hand unseres gefundenen Abdrucks den Reifen identifizieren.“
Monique Dupont trat zu ihnen und hörte dem Gespräch zu. Dann wandte sie sich an Dustin.
„Monsieur Goarant, haben Sie etwas im Haus von Monsieur Henan gefunden?“
„Nennen Sie mich einfach Dustin, alle nennen mich so. Also wir haben im Haus nichts weiter gefunden. Der Mann hat keine Geheimnisse, wenigstens haben wir keine entdeckt. Abgesehen von den Mahnungen und dem begonnenen Brief auf seinem Laptop.“
„Und habt ihr schon seinen Wagen untersuchen können? Mich würde interessieren, ob er eine Panne hatte.“
„Wir sind noch dabei, aber ich kann bereits sagen, dass das Fahrzeug betriebsbereit gewesen ist. Eine Motorpanne können wir ausschließen.“
Anaïk sah Monique fragend an.
„Wieso deine Frage?“
„Ich hätte gerne gewusst, warum Marc Henan seinen Wagen verlassen hat. Wenn sein Auto in Ordnung gewesen ist, wäre das ja nicht notwendig gewesen. Vielleicht hat er sich dort auch mit jemandem verabredet, und die Verabredung war schlicht eine Falle“, meinte Monique.
„Das sind jetzt eure Probleme“, meinte Dustin und wollte sich von den beiden Frauen verabschieden.
„Warte Dustin, hast du das Handy schon untersucht?“
„Ja, aber da ist nichts Besonderes zu finden gewesen. Nur seine Fingerabdrücke. Ich kann es dir gleich geben“, antwortete er und machte sich auf den Weg.
„Danke Dustin“, riefen ihm beide Frauen hinterher.
„Wir sollten uns von seinem Provider die letzten Verbindungsdaten geben lassen, vielleicht haben wir Glück und deine vermutete Verabredung hat ihn telefonisch kontaktiert“, meinte Anaïk.
„Ich kümmere mich sofort darum“, antwortete Monique und verließ ebenfalls den Raum.