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Räumungsbefehl

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Sie standen vor Särgen und vor Ungesargten, standen erschüttert und sprachlos. Wenn es nach der Liebe ging, sie hätte die Sargdeckel aufgestoßen, dass die Ein- und Ungesargten aufstünden, sich über die Macht der Liebe wunderten und riefen: Da sind wir, wir sind wieder da und in ihre Häuser und Hütten zurückkehrten.

Alle wären sie zu neuem Leben erwacht, die Auferstandenen und Sprachlosen, denen der Glaube an die Auferstehung fehlte. Sie alle hätten sich zusammengesetzt, gemeinsam gegessen, vom Wasser getrunken und einander zugehört, wenn sie ihre Erfahrungen austauschten, wie es war, als man sie eingesargt hatte oder unbedeckt liegen ließ, um ins Grab zu fallen oder hinein gestoßen zu werden. Wenn alles anders kam, dann war es die Liebe, die dazwischenfuhr zwischen Leben und Tod, die Liebe, die so stark war, um den Tod zurückzuwerfen.

So hätten sie gehört, was unerhört war, sie hätten miteinander gesprochen und in die Zukunft gedacht, was zu machen sei, den sinnlosen Tod zu vermeiden. Sie hätten beschlossen, gemeinsam gegen die Gewalt des Todes vorzugehen, indem man den Mördern die Handschellen anlegte und sie unschädlich machte, die Großmäuler an den Hälsen packte und sie ins Gewahrsam warf und an die Ketten legte, ihnen ein für allemal den Mordhahn zudrehte und versiegelte.

Mit dem Kragenfassen allein wär es nicht getan, man musste ihnen an die Hälse gehen,

die das große Schindluder getrieben hatten und weiter treiben, wenn man sie frei laufen lässt. Kräftige Arschtritte kämen den Mitläufern zu, die sich auf Kosten harmloser Menschen bereicherten, was doch kein Ende nimmt.

Vierbeinig sind die Schweine edel, was die auf zwei Beinen doch nicht sind. Denen klebt der Dreck am Wedel, da stelle sich doch keiner blind.

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