Читать книгу Aus Höhen und Tiefen - Helmut Lauschke - Страница 8
Was heute ist, kann auch morgen sein
ОглавлениеWas willst du mehr, wenn es nichts zu haben gibt, was mehr, wenn das Wenige immer weniger wiegt?
Was du gestern noch sahst, ist weg, hat sich in Luft aufgelöst, die Säcke von Mais und Reis. Selbst die Mehlspur auf dem Boden hat sich verlaufen, ist verweht.
Was denkst du, wo du bist? Hier wird nicht geschlafen! Dass nicht gegessen wird, weil es nichts zu essen gibt, diese Sache ist bekannt, die der Mutter gehört, wenn sie sich hinlegt, um dich zur Welt zu bringen.
Wo die Mutter dir das Leben gibt, da kommst du so schnell nicht weg, es sei denn, Mutter und du werdet aus der Armseligkeit mit Gewalt vertrieben, was dann sehr schnell und mit Schlägen und mit Schüssen geht.
Es ist nicht so, dass es noch etwas gibt, was man sich vormachen kann, um dem Kind auf die Beine zu helfen, das mit anderen Kindern zwischen leeren Töpfen liegt.
So wird das Kind mit anderen Kindern liegenbleiben, Kinder haben es anderen Kinderaugen vorgemacht. Du wirst es sehen und an mich denken: Nach einer Woche kräht kein Hahn mehr darüber, dass es der Hunger und die leeren Mägen waren.