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Das Gedicht in Spruch und Anspruch

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Metapher oder Meteor? Der Vogel trägt’s im Schnabel, das Gedicht ist unterwegs. Wenn es mit der Himmelsrichtung stimmt, streckt sich in ihm die Wortkette hin zum Bild, dem Gruppenbild mit Dame, mit dem Herrn und mit dem Kind.

Das Gedicht in statu nascendi ist ein Experiment, über dessen Ausgang nur zu spekulieren ist, weil schon die Wurzeln seiner Herkunft, wenn nicht gekappt, so doch versteckt irgendwo liegen, unerkannt in die Tiefe gehen oder seitwärts auslaufen.

Wahrzunehmendes wird oft nicht wahrgenommen, und Aufzunehmendes wird oft nicht aufgenommen. Da wird die Aufnahme verweigert, manchmal aus Unkenntnis und häufiger aus Bildungsmangel. Da sind die Ohren taub und die Augen blind, so versteht es jedes Kind, wenn das Gesicht in eine andere Richtung schaut, wo das Gedicht nicht herkommt und auch nicht hin will.

Wenn die Richtung nicht stimmt, dann verstummt die Dichtung, und das Gedicht verliert im Spruch den Anspruch gehört zu werden.


Sprachhänge und Sprechlänge

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