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Technik und Mechanik nutzen

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Die Angst des Roughplayers vor den Tücken des Golfschwungs lässt sich auflösen. Dem Ball gut zusprechen, ihn anschreien, ihn bitten, sogar den Himmel anflehen, bewegt ihn keinen Millimeter. Er sperrt sich wie ein störrischer Esel oder wie unsere Kinder im Trotzalter.

Was hilft ist, näher hinzuschauen und festzustellen, dass der Ball ausschließlich durch Technik und mechanische Kräfte in Bewegung gesetzt wird, und durch nichts sonst.

Den Kräften der Mechanik gehorcht er unverzüglich, setzt sie 1 zu 1 in Bewegung um, er hat keine Wahl, er muss den physikalischen Gesetzen folgen. Das können wir uns zunutze machen. Wir können uns darauf verlassen, dass der Ball genau das und nur das tut, was die Mechanik ihm vorschreibt. Das entlastet uns sehr, denn zum Glück und zum Trost gibt es beim Golf nur zwei sehr einfache den Golfball bewegende Kräfte. Diese sind:

1. Die Bewegungskraft durch Stoß oder Schwung. Geben Sie einem Ball einen Stoß oder Anschub, etwa mit dem Putter, dann muss er genau in die Richtung rollen und genau so weit, wie die Stoßkraft dosiert war. Das müssen wir uns zunutze machen. Wenn wir uns darauf konzentrieren, dass der Ball dem Naturgesetz der Mechanik folgen muss, geht die Nervosität sofort weg und wir fühlen uns ruhig und souverän.

Beim Putten mit seiner einfachen Pendelbewegung spürt man das sofort. Aber auch bei Hölzern und Eisen muss der Ball die Schwung-Energie 1 zu 1 in Bewegung verwandeln und in der Treffrichtung davonfliegen. Die Gesetze der Mechanik lassen ihm keine Wahl.

2. Die Schwerkraft, Erdanziehung oder Gravitation. Sie wurde von Newton entdeckt, als er einen Apfel vom Baum fallen sah. Der Apfel hat keine Wahl, und der Golfball, den wir von der Nasenspitze fallen lassen, muss ebenso in einer geraden Linie zur Erde fallen. So können Sie z. B. sehen, wie Ihre Ansprechhaltung ist oder ob Sie über der Puttlinie stehen. Auf die Schwerkraft ist ebenso wie auf die Mechanik absolut Verlass und wir können die Auswirkungen der Erdanziehung beim Golf gut nutzen:

Sie sorgt dafür, dass der Ball immer abwärts rollt und dabei den Neigungen und Hängen der Erdoberfläche folgt. Schlägt man ihn auf eine seitliche Böschung, so können wir uns darauf verlassen, dass er aufs Fairway zurückrollt. Schlagen wir auf ein hängendes Grün, und zwar oberhalb des Lochs, so wird er an (und wenn wir ein bisschen beten: in) das Loch rollen.

Wasser folgt sehr genau den Linien der Schwerkraft, und es kann uns sehr helfen, die Puttlinie herauszufinden, wenn wir uns vorstellen, wie es auf dem Grün fließen würde.

Zum guten Schluss hat die Schwerkraft die wunderbare Wirkung, den Ball mit Klack-Geräuschen, die uns wie himmlische Musik vorkommen, ins Loch fallen zu lassen.

Schwungkraft und Schwerkraft sind Gegenspieler. Der Schwung treibt den Ball voran und in die Höhe, und die Schwerkraft macht die Länge unserer Schläge berechenbar. Sie sorgt dafür, dass auch unsere gewaltigsten Schläge nicht im Himmel verschwinden, sondern zur Erde und ins Loch niederfallen – und sie nimmt uns die Sorge, jemanden außerhalb unserer Schlaglänge schädigen zu können. Da gibt es allerdings Ausnahmen, denn die häufigste Erklärung, warum man doch jemanden gefährdet hat, ist: So weit habe ich noch nie geschlagen!

Halten wir uns daran, dass der Ball unseren simplen mechanischen Befehlen folgen muss, ist alles ganz leicht und wir spielen ein zuverlässiges, schönes Golf.

Golf ist ganz einfach

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