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Vorwort

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Golf ist ein herrliches Spiel, und es hat wohltuende Wirkungen. Wenn wir Erfolg haben, macht es uns stolz und glücklich. Aufgrund des demokratisch geregelten Vorgabesystems können wir unsere natürlichen Rivalitätswünsche ausleben und haben immer die Chance, einmal ein besseres Netto-Ergebnis zu erzielen als der viel spielstärkere Gegner. Da das leider meistens nicht gelingt, gibt Golf reichlich Anlass, unsere Selbstwertregulierung zu überprüfen. Golf macht demütig, mahnt Bernhard Langer.

Golf ist viel mehr als ein Sport, es ist Lebens- und Überlebens-Training. Man hat nur dann Erfolg, wenn man zu einer gleichzeitig konzentrierten wie gelassenen Haltung findet, wie man das auch im Leben braucht. Verkrampftes Wollen und verbissener Ehrgeiz verderben ebenso den Schwung wie die Chancen im Leben. Vor allem lernt man, aus schwierigen Lagen, in die man unweigerlich gerät, wieder herauszukommen – sehr nützlich für alle Lebenslagen.

Es hat gesellschaftlich hohen Rang, man lernt interessante Leute kennen, und manchmal finden Begegnungen fürs Leben statt. Das Vorurteil, es sei nur für Reiche und Alte, trifft heute nicht mehr zu, denn es ist ein Volkssport für alle Klassen und Altersstufen geworden, und wird, von Pros und jüngeren Amateuren, auch als ausgesprochener Leistungssport mit hohem Anspruch be -trieben.

Golf ist jedoch kein Sport für jeden. Es hat den Schwierigkeitsgrad von Stabhochsprung und man muss recht komplizierte technische Fähigkeiten erlernen. Wer das beherrscht, kann stolz darauf sein, zu einer Elite zu gehören. Wer ein gutes Handicap erreicht hat, kann sich als golferischer Halbgott – noch schöner als Halbgöttin – fühlen und hat dieses Buch nicht so nötig.

Es ist für die Vielen geschrieben, die Golf sehr lieben, es aber manchmal ganz schlecht spielen, die verstehen wollen, woran das liegt, und es unbedingt verbessern möchten. Golf hat einen hohen emotionalen Stellenwert. Ein Golfschlag bewirkt großes Entzücken – eine Mischung aus einem gelungenen Gedicht und dem Höhepunkt eines Liebesakts, meint John Updike – oder tiefe Niedergeschlagenheit. Da hilft nur Humor und wir möchten mit wissenswerten Hinweisen und amüsanten Geschichten helfen, aus unnötigen Selbstbehinderungen herauszukommen. Denn eigentlich ist es ganz einfach.

Mit dem Begriff Roughplayer umschreiben wir, wenn einem Spieler gerade nichts gelingt, er ganz ratlos wird und aufgeben möchte. Wir meinen damit nicht einen Typus, der überhaupt unfähig ist es zu lernen, oder eine bestimmte Person, sondern einen Modus und Seelenzustand, in den – von den Halbgöttern vielleicht abgesehen – jeder Spieler gelegentlich geraten kann. „Roughplayers Leiden“ spielt auf „Werthers Leiden“ an, einen Roman von Goethe über einen jungen Mann, der sich aus unerwiderter Liebe umbringt. Nach schlechten Runden fühlen wir uns ziemlich ähnlich, wie Golferwitze belegen.

Das Buch berichtet aus der Sicht eines Mediziners, Wissenschaftlers und Psychoanalytikers, wie wir solche Krisen emotional überleben und unser Spiel stabilisieren können. Es geht darum, wie Ängste, auch unbewusste, den Golfschwung verderben, und wie z.B. die Angst vor der Technik durch Rückbesinnung auf den Körper zu überwinden ist. Weiter werden mentale Hilfen gegeben, wie man seine golferische Form und seine Fassung trotz allem wiedergewinnen kann. Es will helfen, den guten sicheren Spieler, der ja in jedem aktiven Golfer steckt, zu befreien.

Man braucht Golf nie aufzugeben, sondern es gibt gute Wege, ein hinreichend schönes Golf sein Leben lang spielen zu können. Es hat in jedem Lebensalter seine Reize, und es bietet Stoff für amüsante Geschichten über Golf und Familie, Szenen einer Ehe, Generationenkonflikte und die Probleme des Älterwerdens.

Golf auch als Älterer noch weiter zu spielen ist deshalb so empfehlenswert, weil es ein Jungbrunnen ist. Es enthält alles, was für ein körperlich und psychisch gesundes Leben nützlich ist. Das Buch vermittelt auch aus medizinischer Sicht, was zu beachten ist, damit Golf die Fitness erhält, ein gutes Reifer- und Älterwerden fördert und die Lebenserwartung verlängert.

Das Spiel bietet viele zusätzliche Freuden und Genüsse, auch wenn einem der Wettbewerb und das in Zahlen messbare Ergebnis nicht oder nicht mehr so wichtig ist. Die meisten Golfer sind sehr naturverbunden, reisen gern und genießen es, auf anderen Plätzen und in anderer Landschaft mit jeweils anderer Flora und Fauna zu spielen. Viele verbinden weltumspannende Golfgenüsse gern mit kulinarischen und kulturellen Steigerungen der Lebensqualität. Um darauf Lust zu machen, wird über einige Reisen zu den Golfparadiesen dieser Welt berichtet.

Weitere Kapitel befassen sich damit, welchen interessanten Tieren man beim Golf, insbesondere in Afrika, begegnen kann, und was man darüber wissen sollte, sowie mit Parallelen menschlichen und tierischen Verhaltens.

Da Golf nicht nur Sport, Körper, Kraft und Schwung sondern auch Gefühl, Geist, Meditation, Karma und anderes ist, kommen abschließend Dichter und Philosophen zu Wort, die Golf lieben und davon schwärmen.

Das Ziel des Buches ist, dass Sie ihr Spiel und Ihre Einstellung zu Golf verbessern, zumindest eine Schadensbegrenzung erreichen, und dass Sie trotz der unvermeidlichen Formschwankungen Freude am Golf und am Leben finden. Golf ist es wert, in vollen Zügen genossen zu werden – und ein rechter Golfer kommt aus jedem Rough ja irgendwie auch wieder raus.

Golf ist ganz einfach

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