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Angst vor der Technik

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Golf ist von allen Ballspielen das mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Sie brauchen sich also nicht zu schämen, wenn Sie damit Probleme haben. Aus drei Gründen kommt der Golfschwung aber vielen komplizierter und schwieriger vor als er ist. Es hilft sehr, sich diese klar zu machen.

1. Der Golfschwung ist keine natürliche Körperbewegung sondern ein Handwerk, der Gebrauch eines Werkzeugs. Beim Handball, Fußball, Kegeln oder Werfen brauchen wir nur unsere Hände und Füße. Golf ist so aber nicht zu spielen. Wollten wir einen Golfball werfen oder kicken, so bringen wir ihn damit nicht einmal bis zum Fairway. Um ihn über die bei einer Golfbahn vorgegebenen Schlag-Distanzen von 100–200 Metern und möglichst noch mehr zu bewegen, müssen wir ein Werkzeug benutzen, ein respekteinflößendes technisches Gerät, einen langen Schläger, der die Reichweite unserer Arme um mehr als das Doppelte verlängert. Nur durch den technischen Trick der Hebelwirkung können wir mit dem Schlägerkopf ein großes Rad markieren, das den Ball so unnatürlich weit befördert.

Das ist vielen Menschen zuwider. Der Evolutionsschritt zum Gebrauch von Werkzeugen ist erst vor kaum mehr als 100.000 Jahren erfolgt, zu kurz um sich schon in den Genen fest zu verankern. Viele Menschen sind handwerklich unbegabt, hauen sich mit dem Hammer auf den Daumen, haben Angst vor technischen Geräten und sind auch bei Golfschlägern verunsichert. Ein prominentes Beispiel ist Winston Churchill, der Golf für den vergeblichen Versuch hielt, auf der großen Kugel eine kleine zu bewegen „und noch dazu mit dafür völlig ungeeignetem Gerät!“

2. Der Ball ist sehr klein und deshalb schwer zu treffen. Man muss sehr genau zielen und kann ihn leicht verfehlen, als Luftschlag über ihn hinweg, neben ihm vorbei oder unter ihm in den Boden hacken. Er gehört zu den kleinsten Bällen überhaupt, ist etwa so groß wie ein Billardball – nur der beim Tipp-Kick ist noch kleiner. Zum Vergleich: Ein Tennisball ist viel größer und entsprechend leichter zu treffen, vom Hand- oder Fußball ganz abgesehen.

3. Winzige Ursachen haben katastrophale Auswirkungen. Der Ball ist sehr klein und dementsprechend sehr rund, d. h. er ist sehr intensiv gekrümmt. Da die Fläche des Golfschlägers, die die Kraft auf den Ball überträgt – verglichen z. B. mit Tennisschlägern – ebenfalls sehr klein ist, ist es sehr schwer, den idealen Treffpunkt zu finden. Schon winzige Abweichungen haben gewaltige Auswirkungen. Den Ball nicht genau mit dem Sweetspot zu treffen, kann einen Unterschied von 100 Metern Länge bewirken, eine Verkantung von Millimetern führt zu erschreckenden Veränderungen der Flugbahn wie Slice, Hook oder Toppen. Das sind Katastrophen und aus der berechtigten Angst davor gehen viele übertrieben vorsichtig und unsicher mit den Golfschlägern um.

Golf ist ganz einfach

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