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Kurzer Blick auf ein langes Leben

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Heinrich Jasomirgott wurde 1107 als ältester Sohn des Markgrafen Leopold III. von Österreich und der Agnes, Schwester des letzten Salierkaisers Heinrichs V., geboren. Als der Vater 1136 überraschend starb, folgte ihm der jüngere Sohn, ebenfalls ein Leopold, nach. König Konrad III., ein Halbbruder der Babenberger aus der ersten Ehe Agnes’ mit dem Staufer Friedrich, belehnte Leopold IV. 1139 nach der Absetzung des Welfen Herzog Heinrichs des Stolzen mit Bayern.

Konrad machte Heinrich Jasomirgott 1140 zum Pfalzgrafen bei Rhein (wahrscheinlich hatte dieser schon zuvor das salische Erbe seiner Mutter im Rheinland verwaltet). Doch als Leopold IV. 1141 starb, folgte ihm Heinrich als letzter erbfähiger Babenberger zunächst als österreichischer Markgraf und 1143 (nach der Heirat mit der Witwe Heinrichs des Stolzen, Gertrud) auch als Herzog von Bayern. Aber Gertrud starb noch im gleichen Jahr; Bruder und Sohn des früheren Welfenherzogs, Welf VI. und Heinrich der Löwe, machten sogleich Ansprüche auf Bayern geltend. Es kam zu Auseinandersetzungen, bei denen Teile Bayerns verwüstet wurden. Außerdem erlitt Heinrich Jasomirgott, der sich in ungarische Thronstreitigkeiten eingemischt hatte, 1146 gegen König Géze II. an der Leitha eine schwere Niederlage.

Den wenig erfolgreichen Zweiten Kreuzzug (1147–1149) machte Heinrich Jasomirgott an der Seite Konrads III. mit; 1148 (oder 1149) heiratete er Theodora, die Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel Komnenos.

Sogleich nach ihrer Rückkehr hatten sich der König und der bayerische Herzog wieder mit den Ansprüchen Heinrichs des Löwen auseinanderzusetzen, konnten sie aber zunächst abwehren. Doch Konrads Nachfolger Friedrich Barbarossa hatte dem Welfen als Gegenleistung für die Königswahl 1152 wohl die Rückgabe Bayerns versprochen. Nach einem vier Jahre dauernden Verfahren, in dem Heinrich Jasomirgott hinhaltenden Widerstand leistete, verzichtete er 1156 auf den bayerischen Dukat; dafür wurde die bisherige Mark Österreich zum selbstständigen Herzogtum erhoben und dem Herzogspaar wurden im sogenannten „Privilegium minus“ besondere Rechte eingeräumt.

In seinem neuen Herzogtum festigte und verdichtete Heinrich Jasomirgott seine Herrschaft durch Zugewinn von Gütern und Rechten. Dabei ging er auch gegen kirchliche Rechtsträger rigoros vor, was ihm wenig Freunde eintrug. Insgesamt war er dabei jedoch recht erfolgreich. Schon vor 1156 macht er Wien zur babenbergischen Residenzstadt (1155 stiftete er dort das Schottenkloster).

Als Reichsfürst stand Heinrich Jasomirgott fest zu Friedrich Barbarossa. Probleme bereitete dem Babenberger allerdings das seit 1159 bestehende Schisma, da fast alle bayerischen Bischöfe (auch sein Bruder Konrad, ab 1164 Erzbischof von Salzburg) auf der Seite des vom Kaiser nicht anerkannten Papstes standen.

1175 und 1176 musste sich Heinrich Jasomirgott wiederholter Einfälle seiner ungarischen, böhmischen und steirischen Nachbarn erwehren, bei denen weite Landstriche verwüstet wurden. Er tat dies durchaus wirkungsvoll – aber auf einem Feldzug Ende 1176 gegen die Böhmen, den er hoch zu Ross anführte, erlitt er einen Reitunfall, an dessen Folgen er am 13. Januar 1177 starb. Seinem Sohn und Nachfolger Leopold V., der den Krieg erfolgreich zu Ende führte, hinterließ er ein gefestigtes, reiches Herzogtum Österreich.

Herzog Heinrich II. Jasomirgott

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