Читать книгу Das Friedrich-Lied - 2. Buch - Henning Isenberg - Страница 7
46. Kapitel
ОглавлениеHerbst 1214
Alle Grafen waren sich einig gewesen, dass sich die Bruderschaft wieder beraten musste. Sophie war froh, als sie mit Friedrich nach den kurzen Wochen auf Isenbourgh wieder nach Limbourgh reisen durfte. Doch die Reise war nicht ohne Gefahren. Über den heraufziehenden Konflikt mit dem Erzbistum hatte Friedrich den noch schwelenden Krieg zwischen Welfen und Staufern fast vergessen. Dabei war beides nicht von einander zu trennen; doch das Erzbistum betraf ihn nun persönlich. Der Königsstreit zwischen Staufern und Welfen hingegen war fern.
Baierische Truppen waren schon hinauf bis an den Niederrhein gekommen. Über alle Lande und Straßen verteilt lagerte Kriegsvolk. Die aufsteigenden Rauchschwaden des nassen Holzes, das es verbrannte, kündete allerorten von ihren Plätzen. In den Wäldern und Fluren begegnete ihnen das heimische Volk. Nirgends war man vor ihren Schnüffeleien und Übergriffen sicher. Nicht einmal in den Flecken und Dörfern. Überall nahmen sie sich, was sie bedurften. Friedrich wollte Sophie diesem unruhigen Treiben nicht aussetzen. So entschied er, mit einem Kahn über die Ruhr zu reisen und erst bei Duisbourgh wieder den Landweg nach Limbourgh zu nutzen.
Viele Fürsten gebärdeten sich widerspenstig und sahen nicht ein, auch wenn sie in Bouvines geschlagen worden waren, warum sie zum Staufer überlaufen sollen. Sie wollten mit Münze oder Schwert überzeugt werden. Anfang August unterwarf Roger Friedrich von Staufen Heinrich von Brabant.
Die Bruderschaft war sich uneins. Heinrich von Brabant war bezwungen und damit für die Bruderschaft verloren. Doch außer ihm war keiner so weit, das Bündnis verlassen zu müssen. Im Gegenteil: Waleran, Willhelm von Jülich, Dietrich von Cleve und Heinrich von Kessel hatten beschlossen, den Herzog von Baiern gefangen zu nehmen. Doch mit der geglückten Gefangennahme hatten sie nur den Zorn der Staufer entfacht.
So hatten ihre Truppen den ganzen Sommer am Rhein zugebracht – in der immergleichen Drohgebärde gegen Geldern. Roger Friedrich hatte dem Früstenbund gedrohte und gefordert, dass der Baiernherzog freigelassen werde. Erst Ende August hatte der Staufer zu Münstermarienfeld einen Frieden zwischen Wilhelm von Geldern, Heinrich von Sayn und Waleran erzielt. Im Gegenzug sicherten die Staufer zu, die gegnerischen Besitzungen unverheert zu lassen und gegen weitere Verwüstung zu schützen. Die Fürsten im Rheinland wünschten sich den Winter herbei. Denn der Staufer hatte sich durch sein Verhandlungsgeschick im Rheinland Respekt verschafft und die Besatzungstruppen an der Standfestigkeit von Volk und Fürsten genagt. Der Winter gab ihnen Zeit, über einen Wechsel zu den Staufern nachzudenken.
~
An Ursula, noch bevor sich das Leichentuch des bevorstehenden Winters über die Lande legte, machte sich Friedrich wieder auf nach Cölln zu reisen. Im Gepäck hatte er das Pergament, welches er zusammen mit seinem Bruder Engelbert im letzten Jahr bezüglich seiner Besitzungen angefertigt hatte. Friedrich erreichte die erzbischöfliche Stadt im Dunkelwerden. Als er mit Cedric, Wibold, Gundalf und Berengoz zur erzbischöflichen Residenz am Rhein ritt, senkten die giebelständigen Häuser ihre dunklen Schatten bedrohlich auf das Kopfsteinpflaster des Alten Marktes. Es schien, als mieden die achttausend Seelen der sonst so lebhaften Stadt, die Straßen, aus Angst, ihr Reichtum könnte mit einem Machtwechsel vergehen. Ja, und Friedrich selbst, war von keiner anderen Furcht getrieben. Denn auch er war um den Verlust seiner kirchlichen Lehen bangend hergekommen. Froh war er, als sich ihm die Tore der Residenz öffneten und noch froher, als er die Angelegenheit mit dem Oheim erledigt hatte.
„So, mein Junge, das wäre geschafft.“
„
Danke, Vater”, erwidert Friedrich.
„
Ich danke und entlasse die anwesenden Zeugen.”
Während sich die Zeugen der soeben vorgenommen Bestätigung entfernten, führte Adolf seinen Neffen in seine Privatgemächer.
„
Damit sind dir deine Vogteien wieder sicher. Eben gestern habe ich die Überlassung des Zehnten in Warstein zugunsten des dortigen Klosters durch den Grafen Godfried von Arnsberghe beurkundet. Außerdem will er darauf gegenüber dem Cöllner Erzbischof Verzicht leisten. Alle Fürsten sind derzeit bedacht, dem neuen König und dem Papst zu gefallen, Friedrich. Ebenso tue ich alles, um Innozenz zu gefallen. Aber weder mir noch Dietrich von Heimbach, der sich immer noch in Rom aufhält, bestätigt er die Erzbischofswürde. Das einzige, was ich derzeit machen kann, ist so viele Verpfändungen zugunsten der heiligen Kirche zu empfangen, einen tatenlosen Kaiser in der Stadt zu dulden und mich mit den feisten Cöllner Bürgern auseinanderzusetzen. Friedrich, du solltest dich im Moment auch nach der derzeitigen Großwetterlage richten und deine Erblehen und -vogteien der Kirche abtreten, um sie dann wieder zu empfangen.”
„
Nein, Vater, das würde meine Position verschlechtern.“
„
Ich würde dir keine Vogtei entreißen, Sohn.“
„
Ja, das weiß ich doch. Aber die Zeiten sind unsicher, Herr.
Was meinst du damit, Junge?! Sprich!”, doch im gleichen Atemzug und mit einer verächtlichen Handbewegung, wischte er das eben Gesagte fort und riet Friedrich missgestimmt, „reite nach Hause und warte ab, bis die Zeit reif ist, dem Staufer zu huldigen.”
In Friedrich stieg Ablehnung auf: Jetzt hat mich der Alte. Jetzt will er mich zu den Staufern herüberziehen.
Gequält fragte er, „was denkt Ihr, Vater, wie lange soll ich warten?”
Widerwillig antwortete der Oheim, „das kann ich dir nicht sagen. Wenn der Staufer genug Wahlmänner hinter sich vereinigen kann, kann es noch vor dem Winter zur Übernahme kommen, wenn nicht, leben wir noch bis zum nächsten Jahr in diesem Schwebezustand. Noch ist dem Staufer Cölln, Aachen, Trifels und Mainz verschlossen. Auch stehen die askanischen Fürsten von Brandenburg und der Herzog von Sachsen und sein Bruder Heinrich zum Kaiser. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch einmal die Kraft aufbringen, genug Rückhalt im Reich zu gewinnen.”
Friedrich machte sich auf den Rückweg nach Isenberghe.
Am Tag schien die Stimmung in der Stadt so wie immer; emsig entspannt, die Bevölkerung ging ihren Geschäften nach – satt und träge, wie eh und je. Hatte er sich geirrt, als er durch die dunklen Gassen her ritt? Nichts deutete auf die angespannte Ruhe vor dem Sturm hin, die er erwartete. Friedrich verachtete diese Gleichgültigkeit. Oder war nur er es, den die Anspannung drückte. Er konnte nicht so untätig herumsitzen und die Dinge auf sich zu kommen lassen.
~
Die kalte Jahreszeit zeigte sich von ihrer strengen Seite. Zum Glück verlief der Winter in der Grafschaft ohne kriegerische oder räuberische Zwischenfälle, soweit Friedrich informiert war.
Trotz der Besetzung des Rheinlandes durch Staufer, Wittelsbacher und Baiern waren die Speisekammern der Isenburg gut gefüllt und Westfalen war nach Bouvines von den seit der Schneeschmelze heraufziehenden Scharmützeln zwischen Staufern und Welfen so gut wie verschont geblieben. Auch das Volk litt keinen Hunger. Friedrich hatte es vor dem Winter sogar geschafft, neben der Töpferei und der Kornmühle an der Ruhr, verschiedene Handwerker am Fuße der Burg anzusiedeln. Sie hatte er nun aus den Vorräten der Burg über den Winter bringen müssen. Doch dies hatte er sich, der wachsenden Kraft seines Schaffens bewusst, ohne Arg auferlegt. Seine unermüdlichen Ritte durch das Land hatten ihn bekannt gemacht. Die Bauern schätzten ihn und entrichteten ihren Zehnten fast immer pünktlich.
Im Winter und auch im Frühjahr des folgenden Jahres musste Friedrich kein Todesurteil aussprechen. Die Schulzen reichten zumeist aus, die Streitigkeiten zwischen benachbarten Bauern in den Freigerichten zu regeln. Wirklich Unangenehmes gab es in Friedrichs Landen so gut wie nicht zu entscheiden, soweit es an Friedrich herangetragen worden war.
Während seine Lande gut bestellt waren, hatte er im eigenen Haus einen schweren Stand. Der junge Ehemann durfte die Nächte nicht mehr bei Sophie verbringen. Der war ewig übel und sie hatte ständig Hunger. Friedrich konnte zunächst wenig mit ihrer Zickigkeit anfangen, bis Sophie ihm offenbarte, dass sie schwanger war. Von da an behandelte Friedrich sie wie ein rohes Ei, beschaffte Felle, schürte das Feuer und keifte jeden an, der sich in Sophies Nähe ungeschickt anstellte.
Nach einiger Zeit der Fürsorge kam der Besuch Rinkerods mit Steven wie gerufen. Friedrich ordnete eine Bärenjagd an, um für Sophie weitere warme Felle zu besorgen. Sophie meinte, das sei nicht notwendig. Schließlich seien ja genug Felle und Vorräte vorhanden. Doch ließ Friedrich sich nicht von seinem Vorhaben abbringen und ritt für ein paar Tage mit Rinkerod, Steven, Cedric, Berengoz, Wibold und Gundalf zur Bärenjagd in das alte Jagdrevier von Altena, wo Mathilde noch das Jagdrecht besaß.
Friedrich war abgestiegen und stampfte durch den kniehohen Schnee des hohen Sauerlandes. Hier hatte der Frühling noch nicht Einzug gehalten. Bis vor einer halben Stunde hatte er gedacht, den Hörnern näher gekommen zu sein, doch nun hörte er die Jagdknechte nicht mehr. Auch hatte er den Eindruck, dass er sich nur noch tiefer in das Dickicht verirrte. Da stand er nun und überlegte, wie er sich aus dieser prekären Situation wieder befreien konnte, als er unvermittelt eine Stimme hinter sich hörte.
„
Hast dich wohl verlaufen, Friedrich?!”
„
Einhard!”, fuhr er herum und lachte wieder, „ich dachte schon, ich müsse auf die höchste Eiche klettern, um einen Weg aus diesem Schlamassel zu finden. Aber statt der höchsten, kommt mir die weiseste Eiche zu Hilfe.”
„
Schön, dass ich dich sehe, Friedrich”, entgegnete der Einsiedler, „hast du Zeit für ein kleines Schwätzchen mit einem alten Mann.”
„
Aber sicher, Einhard.”
Sie gingen eine Weile, bis sie die Hütte Einhards erreichten. Einhard nahm Holz aus dem Klafter, das neben der Eingangstür trocken gestapelt war und gab es Friedrich, woraufhin er sich mit ein paar geschickten Handgriffen an der Tür zu schaffen machte, bevor er sie öffnete. Drinnen schichtete Friedrich das Holz im Kamin auf und holte weiteres von draußen, das er neben dem Kamin stapelte.
„
Pelzbock und Erbsbär, wo zum Kuckuck hab ich denn den Feuersack?“
Friedrich holte sein Feuereisen und etwas Zunder aus seinem Beutel und schlug das Feuer an. Er legte Reisig dazu und das Feuer gewann an Kraft. Einhard holte aus einem der vielen Krüge, die auf einem langen Brett an der Wand standen, Kräuter und goss aus dem allmählich über dem Kamin zu kochen beginnenden Wasser einen kräftigen Sud auf.
„
Das Bündnis ist zerschlagen. Was wird jetzt kommen, Einhard?“
„
Wir können die Zukunft nicht voraussagen, Friedrich. Wir können uns nur gut auf sie vorbereiten.“
„
Hm, was denkst du, können wir tun?“
„
Es wird sich einiges ändern. Wahrscheinlich im Reich, vielleicht im Erzbistum Cölln.“
„
Mein Oheim Adolf hält gegen die Buhlerei der Heimbacher Stand.“
„
Ach, Adolf, der immer so ringt mit allem und jedem.“
„
Sag, Einhard, du kennst Erzbischof Adolf?!“
„
Er steht schon lange im Licht. Da kennt man ihn“, wiegelte er seine persönliche Bemerkung ab.
„
Bleibt er, wirst du nichts zu fürchten haben. Den Staufern, sollten sie die Macht an sich reißen können, ist er gewogen. Doch der Bruch von damals…“, für einen Augenblick schienen vor Einhards geistigem Auge Bilder abzulaufen, „…mit Innozenz ist wahrscheinlich nicht verheilt.“
„
Du meinst, ich muss mich darauf einstellen, was wird, wenn von Rom ein anderer Erzbischof gekoren wird?!“
„
Seit jeher bestimmt das Erzbistum die Politik im Norden. Das wird auch diesmal nicht anders sein. Im Gegenteil! Innozenz will der Weltenlenker sein. Das ist sein Anspruch. Er wird versuchen, die Herrschaft der Erzbistümer über die Sprengel zu verfestigen.“
„
Aber, was soll ich tun, Einhard?“
„
Beobachte die Dinge, die fern und nah geschen. Die Dinge, die nah geschen, kannst du am besten beeinflussen. In letzter Zeit habe ich Stimmen vernommen, dass dein Vetter Ado Pläne schmiedet, seine Macht in Westfalen auszuweiten. Er baut Burgen an den Grenzen seiner Lande. Versuche mit ihm eure Verhältnisse zu klären. Ado ist ein machthungriger Mann. Und du dominierst mit deiner Burg und der Lage zwischen dem Rheinland und Westfalen die ganze Region. Das könnte Ado missfallen. Er musste als Kind immer schon der erste in allem...”, Einhard stoppte seine persönliche Bemerkung abrupt, während er ein winziges Zucken in Friedrichs Blicken bemerkte.
Und tatsächlich fragte sich Friedrich: Woher nimmt Einhard das Wissen über Ados Kindheitstage?
„
Ich danke dir, Einhard“, sprach er ungerührt.
„
Ich werde überlegen, wie ich eine Klärung erzielen kann.”
„
Dann sieh zu, dass du deine Kirchengüter sicherst. Denn sie trennen das Erzbistum Cölln vom Herzogtum Westfalen, dessen Herr derzeit dein Oheim Erzbischof Adolf ist. Mehr sehe ich im Moment nicht, was du tun kannst.“
„
Ja, das bin ich mit Engelbert schon vor Bouvines angegangen. Wir haben ein Verzeichnis unserer Kirchengüter angelegt und es unlängst von meinem Oheim bestätigen lassen.“
„
Na, siehst du…“, sprach Einhard, während er sich ein Pfeifchen anzündete. „Gut, Junge. Sehr gut.“
Dann erzählte Friedrich Einhard die Ereignisse des letzten Jahres, von Bouvines, von Sophie, das sie mit seinem Kind schwanger ging und was er an Leistungen in der Grafschaft vollbrachte hatte.
Am späten Nachmittag brachte Einhard Friedrich hinunter zur Lenne, von wo aus er den Weg zur Burg Altena ohne Mühe finden konnte. Beim Abschied legte Einhard Friedrich anerkennend die Hand auf die Schulter und sagte, „ich danke dir für die Nachrichten. Ich wünsche dir und deiner jungen Frau alles Gute, Friedrich. Und bring das Kind, das sie trägt, alsbald zu mir, damit ich es weihen kann.”
Im Gehen rief Friedrich: „Das will ich Einhard, aber wie finde ich dich?”
Eine Antwort erhielt er nicht, und als er sich umwandte, war Einhard von der Stelle, wo er eben noch gestanden hatte, verschwunden.
Als er an das Friedrichs-Tor der alten Burg schlug, hörte er sofort Stimmen und sogleich kam die besorgte Mine Rinkerodes, der durch das Mannsloch ins Freie trat, zum Vorschein.
Die anderen Jäger hatte keinen Bären, dafür aber zwei Wildschweine erlegt. Nachdem Friedrich sich gewaschen und geruht hatte, versammelte sich die Jagdgesellschaft in der großen Halle des Palas. Friedrich musste über seinen Verbleib berichten. Doch erwähnte er nicht die Begegnung mit Einhard.
Die in Altena verbliebene Besatzung und Dienerschaft war froh über die Gesellschaft. Das gebratene Fleisch wurde hereingetragen und auf großen Platten auf der Tafel abgestellt. Jeder bediente sich, indem er mit dem Messer ein Stück einer Keule oder des Nackenteils abtrennte. Zögernd bediente sich auch Friedrich. Er mußte an die Worte Benoits denken, dass die Christliche Lehre unvollständig sei. Damals war Friedrich dieser Halbsatz erst später aufgefallen und als er nachfragte, hatte der Einsiedler geantwortet, dass im katharischen Glauben die Welt nicht unterworfen und ausgeschlachtet werden dürfe. So würden auch die Tiere verschont. Dann musste er an Rydenkasten und die Menschen denken, die jetzt in den Wäldern in jämmerlichen Hütten hausten und womöglich Hunger litten. Doch, wie er Rydenkasten einschätzte, sorgte der für seine Leute – mit dem Wild aus den hiesigen Wäldern. Da war Friedrich sich sicher.
Der Abend war nach dem Geschmack der Männer. Sie machten raue Späße, lachten laut, sangen Heldenlieder und tranken viel vom roten Wein.
Am nächsten Morgen brachen sie mit schweren Köpfen auf und ritten durch den verschneiten Wald entlang der Lenne. Die Luft war nicht mehr so kalt wie gestern. Es ging kein Wind und die Wolken hingen schwer und grau wie Blei am Himmel. Das Wasser der Lenne strömte plätschernd bergab unter den in bizarr gefrorenem Eis endenden Uferböschungen. Äste hingen von der Last des Schnees an manchen Stellen fast in den Fluss hinein. Der Schnee wurde jetzt schwerer. Noch wenige Tage, und der erste Schnee würde anfangen zu tauen. Langsam neigte sich der Winter seinem Ende zu. Endlich wurde der Fluss breiter und strömte jetzt mehr, als dass er plätscherte. Als sie die kleine Siedlung Letmathe und dann die kleine Kirche von Elsey erreichten, hatten sie den Bergwald hinter sich gelassen und die Sicht auf die Landschaft wurde weit und frei. Hier war die westliche Grenze der Grafschaft Altena und Friedrichs Land lag vor ihnen. Die Sonne gleißte nun durch Risse in den Wolken und die Felder glitzerten wie weiße, aneinander gelegte grauweiße Tücher in der hochstehenden Mittagssonne. Zur Rechten sahen sie einen Rittersitz am Lennehang. Bei der Holzbrücke von Garenfeld wollten sie auf das andere Lenne-Ufer wechseln und weiter nach Nord-Westen in Richtung des Isenbergs ziehen, als Friedrich dachte, was wird das Jahr bringen?!