Читать книгу Das Buch der Leichtigkeit - Henrike Blocher - Страница 10
Оглавление1. Das Meer aller Möglichkeiten
Dieses Symbol beschreibt die ursprüngliche, alles durchdringende, göttliche und unerschöpfliche Lebenskraft, aus der alles hervorgeht und in die alles zurückfließt. Durch sie ist alles mit allem verbunden. Sie ist das reine Bewusstsein. Der Quell unendlicher, bedingungsloser Liebe. Das Meer aller Möglichkeiten. Die Schöpfungsintelligenz. Das Licht. Das in Wahrheit Unbenennbare.
Das Symbol erinnert dich an deine Essenz, an das Wesen, das du in Wahrheit bist. Einzigartig und vollkommen, untrennbar von der unendlichen Schöpfungsintelligenz – wie die Lichtstrahlen der Sonne, die zwar unterschiedliche Erscheinungsformen der Welt beleuchten, aber untrennbar mit ihrem Quell, der Sonne, verbunden sind.
Es ist nun endgültig die Zeit gekommen, diese deine Einzigartigkeit und Vollkommenheit anzuerkennen und anzunehmen, sie zu leben und deiner eigenen inneren Wahrheit zu folgen. Du bist eine Welle auf dem Meer aller Möglichkeiten. Das Meer ist nicht ohne dich, und du bist nicht ohne das Meer.
Die Zeit ist reif, die unzähligen Vorstellungen und Meinungen dazu, was und wie du zu sein hast und wie dein Leben auszusehen hat, hinter dir zu lassen. Sie haben dich einer Illusion nachlaufen lassen, der Illusion des Egos, das die Lebensfreude im Außen sucht. In anderen Menschen, in Dingen, in Tätig- und Fertigkeiten, in Anerkennung bringenden Selbstbildern, in der Erfüllung religiöser oder gesellschaftlicher Vorgaben, in der Ansammlung von Wissen, im Streben nach scheinbarer Macht und so weiter … Das ist mühsam und erschöpfend. Das Ego will etwas Besonderes sein, weil es in der Illusion der Trennung und Kleinheit lebt und deine wahre Größe nicht erkennen kann.
Fühle die Wahrheit hinter diesen Worten. Sie kann nur von deinem Herzen erkannt werden, nicht von deinem Verstand.
Die Wandlungslinien
1 Die erste Wandlungslinie deutet auf innere Selbstbilder und Geisteshaltungen hin, die dich glauben lassen, dass du von Natur aus fehlerhaft, minderwertig und abhängig von anderen Menschen und deren Meinung bist. Um diese Glaubenssätze zu kompensieren, nährst du die Vorstellung, privat, beruflich, spirituell, politisch etwas Besonderes erreichen oder werden zu müssen. Dein aktuelles Thema weist dich auf diesen Umstand hin sowie auf die Möglichkeit, dich durch dieses Thema jetzt im Sinne der allgemeinen Symbol-Beschreibung zu wandeln.
2 Du bewertest oder verurteilst andere Menschen. Das kann jeden treffen, eine Nachbarin, den Partner oder die Partnerin, einen Vorgesetzten oder Politiker, ein Elternteil. Du bewertest möglicherweise ganz offensichtlich, oder aber auch sehr subtil, so dass es dir selbst kaum auffällt. Wenn dir jetzt gerade ein spezieller Mensch oder eine Personengruppe in den Sinn kommt, nimm dir Zeit und achte genau darauf, was dieser Mensch in dir auslöst. Betrachte deine Mitmenschen als Spiegel deiner selbst. Analysiere jedoch nicht, sondern bleibe mit dem in Kontakt, was diese Person in dir bewegt. Ist es Ärger? Ärgere dich, so gut du kannst – aber mache es, ohne die Person oder eine Geschichte mit dem Ärger in Verbindung zu bringen. Gehe genauso mit jeder anderen Emotion vor, die diese Person in dir zum Vorschein bringt. Dadurch kann sich die Emotion transformieren und deine wahre Größe durchscheinen lassen. Wenn du in deiner Auseinandersetzung beim Du, also im Urteil über den anderen bleibst, vergiften dich deine Emotionen. Wenn du sie sein lässt, heilen sie dich. Du kannst erkennen, dass du dich in Wahrheit bei jeder Bewertung eines anderen Menschen als von deiner wahren Größe getrennt erlebst, egal ob du ihn bewunderst, ihn also über dich erhebst, oder ihn verurteilst, also dich selbst über ihn stellst. Diese Trennung kannst du spielerisch aufheben, indem du jeder Bewertung, die du – genau genommen dein niederer Verstand, dein Ego – innerlich aussprichst, die Worte „… genau wie ich“ hinzufügst. Wenn du also über jemanden denkst, wie sympathisch, intelligent, schön, widerlich, dumm oder hässlich er oder sie ist, und dann ganz bewusst die Worte „… genau wie ich“ anhängst, wird das immer wieder ein Lächeln auf deine Lippen zaubern. So wird dir zum einen auffallen, wie oft du urteilst, und zum anderen wirst du nach und nach das Gefühl des Getrenntseins loslassen können. Du erkennst, dass dieses Bewerten anderer nur ein Spiegel der Selbstbewertung deines Egos ist. Denn vom Blickwinkel anderer Egos aus werden diese Urteile sicherlich auch auf dich zutreffen.
3 Das Ego kennt einige Hintertüren. Offenbar hast du bereits viel vom Lauf des Wassers und der Leichtigkeit des Seins verstanden und läufst nun Gefahr, dich mit (religiösem) Eifer der eigenen inneren Entwicklung zu widmen – du arbeitest schwer an der Leichtigkeit.Dass dies ein Widerspruch ist, wird dir mit dieser Linie gezeigt. Sie weist dich auf mögliche starre und rigide Haltungen hin, wobei die innere Weisheit des Los- und Zulassens, des Handelns im Nichthandeln zwar verstanden, aber zum Teil noch nicht verinnerlicht ist und Vorschriften und Pflichten daraus abgeleitet werden. Sie zeigt das Bemühen, durch Verhaltensregeln rasch ans Ziel kommen zu wollen.
4 Möglicherweise kämpfst du für oder gegen ein bestehendes, kollektives (Werte-)System oder machst dich über ein solches lustig. All das hält dich in einem selbstgerechten Selbstbild gefangen und zeigt dir die Trennung von deinem wahren Selbst. Lass dich auf das Leben mit seinen noch ungeahnten Tiefen und Weiten ein, weit abseits vom System von Gut und Böse, richtig und falsch.
5 Es ist jetzt an der Zeit, sich klar und eindeutig für den Weg der inneren Wahrheit zu entscheiden. Geh in dein Herz und höre den Ruf deiner Seele. Immer wieder hast du innere Einsichten gehabt und spirituelle Erfahrungen gemacht. Jetzt ist die Zeit gekommen, dich kompromisslos darauf einzulassen. Du hast erkannt, dass dein Glück nicht von äußeren Umständen abhängig ist, so sehr dich dein niederer Verstand dies auch glauben lassen möchte. Lass jetzt los und erlaube dem Leben, sich durch dich in die Welt zu entfalten.
6 Die sechste Linie weist dich auf das Festhalten an alten Glaubenssystemen wider besseren Wissen hin. Aus Angst vor dem Loslassen gewohnter, Sicherheit vermittelnder Abhängigkeiten – soziale Stellung, berufliche Position und vieles mehr –, klammerst du dich an alte Systeme. Der innere Reichtum und die Freiheit des Weges vom inneren Selbst lösen Furcht aus. Wer auf den Lauf des Wassers, den Lebensfluss vertraut, dem wird es an nichts mangeln – im Gegenteil. Der innere Reichtum wird sich im Außen spiegeln.