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Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser!

„Es liegt was in der Luft“, beginnt ein alter Schlager, „ein ganz besondrer Duft“ setzt er fort. So habe ich empfunden, als Markus und Henrike Blocher anfragten, ob ich ein Vorwort für ihr Buch über ein neues Gesicht des Münzorakels I Ging schreiben würde. Ich selbst beschäftige mich ebenfalls seit diesem Sommer mit dem Orakel und drechsle an einem Konzept herum, die alten Mysterien verständlicher zu machen. Das Buch der Leichtigkeit geht in ganz anderer Weise an dieses Thema heran, es ist jedoch signifikant, dass unversehens dieser besondere Duft einer Bewegung in der Luft liegt, der uns zu mehr Verständnis für die jahrtausendealten Weisheiten anregt.

Einst war es der Knochen einer Schweineschulter, in den die Symbole von Fragen an das Sein und das Schicksal eingeritzt wurden. Ein glühendes Eisen, auf den Knochen gepresst, erzeugte Risse. Und die Symbole, denen die Risse am nächsten kamen, bildeten dann die Antworten des Orakels. Diese Antworten wurden damals schon im Sinne des taoistischen Denkens ausgelegt.

Der Taoismus ist keine Religion – er ist Lebenskunst. Seine Weisheiten sind nicht deshalb so schwer zu verstehen, weil sie zu kompliziert wären – sie sind so schwer umzusetzen, weil sie so einfach sind! Dieser Umstand trifft auch auf den ganzen Komplex der Befragung des Orakels zu.

Das Vokabular der alten Texte ist trotz der Übersetzung in unsere Sprache nach wie vor schwer verständlich und mutet selbst auf Deutsch noch immer chinesisch an. Umso erfreulicher ist es, wenn sich nun ein Autorenpaar aufgemacht hat, genau diesem Missstand abzuhelfen. Das Buch der Leichtigkeit hat die Antworten auf die 64 Hexagramme nicht nur in die Sprache des 21. Jahrhunderts umgesetzt – darüber hinaus hat es die sogenannten „Urteile“ in Instrumente der Lebenshilfe und psychischen Genesung umgewandelt. Es spielt Spiritualität hinein, aber eine individuelle, die wie der Taoismus frei von Geboten und Strafandrohungen ist. Wer in diesem Buch das Orakel befragt, wird angeregt, in der eigenen Vergangenheit seines Wesens bis hin zur frühen Kindheit zu forschen. Die den Hexagrammen zugeordneten Urteile geben Aufschluss über emotionale Befindlichkeiten und weisen den Weg zu Lösungen, die auf dem Weg der Selbsterkenntnis, ja der Selbstanalyse realisierbar werden. Und trotz aller dieser Qualitäten ist das Werk frei von Bedingungen, welche von der Leserschaft irgendwelche Fachkenntnisse über Philosophie oder Psychologie verlangen. Die einzige Forderung, die gestellt wird, ist im Grunde nur die Bereitschaft, sich selbst zu verstehen, oder der Wille, genau dies zu lernen.

Das Buch der Leichtigkeit deckt mit seinem Angebot an Antworten ein weites Spektrum an Fragen und Problemen des Menschen unserer Zeit ab.

Theo Fischer

im Oktober 2012


Das Buch der Leichtigkeit

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