Читать книгу Zur Hölle mit uns Menschen - Herbert Lenz - Страница 5

Оглавление

EIN VORWORT VON RAINER ERLER

»Eine Podiumsdiskussion Ende der Siebzigerjahre.

Meiner umweltkritischen Filme wegen war ich mit auf der Bühne gelandet.

Den Vorsitz hatte Hoimar von Ditfurth, der Wissenschaftsguru dieses Jahrzehnts, mit einer wöchentlichen Sendung im ZDF – bis er den Oberhirten der katholischen Kirche öffentlich beleidigte, wegen seiner strikten Ablehnung jeglicher Geburtenkontrolle. Er bezeichnete den damaligen Papst als kriminellen Mitschuldigen an einer apokalyptischen und unaufhaltsamen Bevölkerungsexplosion.

Das Verdikt gegen Ditfurth – seine Verbannung aus dem Fernsehen – hatte gerade erst stattgefunden, daher war das Auditorium unserer Veranstaltung bestens besucht.

Das Thema war: »Hat die Natur noch eine Chance?«

»Was für ein Quatsch!«, konterte Ditfurth gleich zu Beginn, »die Natur hat jede Chance! Wir haben keine! Weil wir die Nische, die unser Entstehen ursprünglich ermöglicht hat, mit Verschwendung von Ressourcen, mit den elementaren Todsünden gegen Natur und Umwelt, also mit Habgier und Dummheit unwiderruflich zerstören!«

Damit waren wir beim eigentlichen Thema: »Hat die Menschheit noch eine Zukunft?«

Der Autor dieses Buches, Herbert Lenz, der uns »zur Hölle« wünscht, hofft anscheinend, wohlbegründet und wohlformuliert, wir hätten besser keine.

Die Natur wird unser Abtreten auf ihre Weise feiern. Die Narben, die wir ihr hinterlassen, werden sich nach und nach schließen, die Rostflecke ehemaliger Stahlwerke werden sich begrünen, die Megacitys verschwinden unter dichten Wäldern wie die Ruinen von Angkor Wat, Tümpel und Seen füllen die Krater des offenen Tagebaus, wild wucherndes Gebüsch lässt die betonierten und asphaltierten Lebensadern unserer Zivilisation nur noch erahnen, wie die ehemalige Zonengrenze zwischen den zwei deutschen Staaten.

Schon jetzt haben sich Science-Fiction-Autoren daran gemacht, die »Zeit danach« bildhaft zu beschreiben.

Die Frage ist jetzt nur: Wie beschreibt man sinnvoll die Zeit, die uns noch bis zu jenem Exitus verbleibt?

Gut denn: Machen wir uns an die Arbeit!

Rainer Erler

2013 mit dem Metropolis Preis des Deutschen Regie-Verbandes ausgezeichnet, gehörte zu Deutschlands bekanntesten Filmemachern. Über 40 Spielfilme, produziert in über 30 Ländern, 14 Romane und viele weitere Werke schuf der Träger des Bundesverdienstkreuzes. Bereits früh brachte er kontroverse Themen auf die Leinwand. Zukunftskritisch und zeitlos – was ihm das Prädikat »prophetisch« einbrachte. Aufsehen erregte er mit Werken wie »Fleisch«, »Ein Guru kommt«, »Das blaue Palais«, »Die Quelle«, »Seelenwanderung« und »Reise in eine strahlende Zukunft«.

Vorab zur Klarstellung

Erwarten Sie kein Sachbuch. Das soll nicht heißen, dass die Fülle an Zahlen und Fakten Fake News sind.

Als Autor setze ich ein Basiswissen über die aktuellen Umweltabläufe sowie die fragwürdige Rolle unserer Spezies voraus. Einige Informationen bündele ich zur Wissensauffrischung.

Wichtig ist jetzt der Mut, die Dinge konsequent weiterzudenken. Wie es sich für eine Streitschrift gehört, werden provozierende Ziele genannt, die zur Diskussion, aber auch zum Handeln auffordern.

Hilfreich ist die Einsicht, dass wir Menschen nur eine von Millionen Möglichkeiten des Phänomens Leben sind.

Zur Hölle mit uns Menschen

Подняться наверх