Читать книгу Der neue Taschen-Knigge - Herbert Schwinghammer - Страница 15
Vorspeisen
ОглавлениеKalte Vorspeisen bilden den ersten Gang des Fünf-Gänge-Menüs, worauf die Suppe folgt. Bei warmer Vorspeise ist die Suppe die Nummer eins in der Menüreihenfolge, die Vorspeise wird danach an zweiter Stelle serviert. Vorspeisen werden bei einem Menü am Tisch mit dem Vorspeisenbesteck (die kleinen Gabeln und Messer) gegessen (s. Seite 27 und 35f.), während sie bei einem Büfett auch im Stehen und nur mit einer Gabel verspeist werden können.
Amusegueule
Diese französische Minivorspeise ist lediglich als Appetithappen einzustufen – beispielsweise wird ein kleines Stück Pastete oder Mousse gereicht. Hierzu ist auf der Tafel kein Besteck eingedeckt, sondern es wird zusammen mit dem Amusegueule (zu Deutsch: „Gaumenkitzler“) gereicht.
Brot und Butter
Brot mit Butter, wobei auch kleine Brötchen gereicht werden können, ist die klassische Form der Menüeröffnung. Es herrscht noch nicht die während des Menüs angebrachte Konzentration auf die Speisen, und man kann sich ungezwungener am Tisch unterhalten. Das Brot hilft gegen den ersten Hunger und lockert die ganze Runde auf, sodass einem harmonischen Essen nichts mehr im Wege steht. Man greift mit der Hand in den Brotkorb, nimmt ein Brötchen oder ein Stück Baguette und legt es auf seinen Brotteller. Dann schneidet man mit dem dafür vorgesehenen Vorlegebesteck ein Stückchen Butter ab und legt es ebenfalls auf seinen Teller. Unfein ist es, nun das ganze Stück Brot mit Butter zu bestreichen und herzhaft hineinzubeißen. Stattdessen wird das Brot mit den Fingern in mundgerechte Teile gebrochen, diese werden häppchenweise mit Butter bestrichen und mit der linken Hand zum Mund geführt.
Kanapees
Ein Kanapee besteht aus einer kleinen, quadratischen oder runden Weißbrotscheibe, die mit Wurst, Käse, Pastete, Fisch – eigentlich mit allem, was klein oder in Stücken als pikante Auflage denkbar ist – belegt wird. Man garniert sie mit Gurken, Oliven, Salatblättern etc. Kanapees werden meist bei Empfängen oder ähnlichen Anlässen, wo man im Allgemeinen steht, gereicht. Sie werden mit der Hand gegessen.
Nehmen Sie dazu eine Serviette, denn manche sind so reichhaltig belegt, dass schon einmal etwas hinunterfallen kann. Vor allem aber dient die Serviette zum Reinigen von Fingern und Mund. Noch ein Tipp: Nehmen Sie das Kanapee ausschließlich in die linke Hand, dann bleibt die rechte Hand sauber und kann anstandslos zum Gruß gereicht werden.
Pasteten
Pasteten sind beliebte Vorspeisen, die kalt und in Stücken bzw. Scheiben geschnitten serviert werden. Die Konsistenz von Pasteten sollte nicht zu fest sein, damit man sie mit der Gabel zerteilen kann. Sie werden niemals mit dem Messer geschnitten.
Salat
Wenn man davon ausgeht, dass auch die Küche weiß, wie Salat nach den Regeln gegessen wird, dann kommt er so klein zerteilt auf den Tisch, dass man ihn problemlos mit der Gabel essen kann. Ist dies nicht der Fall, dürfen Sie die Salatblätter mit Gabel und Messer in essbare Stücke zerteilen (nicht schneiden!). Diese Regel hat sich heutzutage aus praktischen Gründen durchgesetzt, denn die klassische Regelung, dass zu große Salatblätter mit dem Messer zusammengefaltet werden, war doch reichlich umständlich.
Suppe
Unter Gourmets ist es ein offenes Geheimnis, dass die Qualität der Suppe ein Maßstab für das Können des Kochs ist. Deshalb gehört die Suppe auch zu den Höhepunkten der Kochkunst. Die Regel, dass die Suppe immer mit der rechten Hand gelöffelt wird, ist passé. Ein Linkshänder kann heutzutage selbstverständlich den Löffel in die linke Hand nehmen, ohne die Etikette zu verletzen. Klare Suppen werden meistens in Tassen serviert, gebundene in der Regel in Tellern. Die Suppentasse wird mit der linken Hand am Henkel gehalten. Der Teller darf leicht angehoben werden, wenn man den letzten Rest Suppe mit dem Löffel aufnehmen möchte – Brot in die Suppe zu tunken, ist gegen die Regel. Natürlich darf der Teller nicht zum Mund geführt werden, um den Rest Suppe zu trinken. Anders bei der Suppentasse, dort ist es erlaubt! Allerdings darf diese Regel als antiquiert betrachtet werden, einfach deshalb, weil sie inzwischen den meisten Menschen nicht mehr bekannt ist und zu Irritationen führen kann.