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Ich musste erst überzeugt werden

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Diese Niederschrift hat nichts mit menschlicher Erfindung, Dichtung oder Fantasie zu tun. Sie ist realste Wirklichkeit und mit Wahrheitsliebe geschrieben. Wie schwer es ist, diese Phänomene zu erklären, sie zu beweisen und an die Menschheit heranzutragen, habe ich bei meinen Vorträgen in den evangelischen Gemeindehäusern erfahren. Selbst die Theologen haben sich in heftige Diskussionen eingelassen, um das Für und Wider zu erörtern. Niemals aber hat man den Wert der Erfahrungen mindern können, so sehr sich der Widersacher auch darum bemühte.

Der Yogi unterwirft sich den strengsten Übungen, um mit seiner Seele Berührung zur vierten Dimension zu erlangen. Die Anthroposophen mühen sich ebenfalls ab, um übersinnliche Phänomene an sich zu erproben. Es gibt eine riesige Anzahl von Sekten und religiösen Anhängern, welche alle bemüht sind, durch die unglaublichsten Beschwörungen und Übungen schon bei Lebzeiten in das übersinnliche Reich hineinzuschauen. Derartige, wirkliche Visionen finden wir in der Bibel beschrieben, aber nichts steht davon geschrieben, wie sich derartige Phänomene im Menschen selbst zutragen, wie sie in allen Einzelheiten erlebt worden sind. Ich habe mich mit der größten Anstrengung bemüht, in dieser Weise alles zu überlegen und zu beobachten, jede Täuschung zu vermeiden und nur das wirklich Vernunftmäßige gelten zu lassen.

Die breite Öffentlichkeit hat meine Darlegungen in sämtlichen Vorträgen akzeptiert und mit spontanem Applaus aufgenommen. Diese Erfolge sind ein Beweis dafür, dass der Glaube an die göttlichen Wunder noch nicht gänzlich erstickt worden ist. Ein Theologe, mit dem ich über alles sprach, meinte zu mir: „Was andere Menschen mit Gewalt erzwingen wollen, das geschah hier als ein wirkliches Naturphänomen.“ Ich bin überzeugt, dass derartige Naturphänomene auch bei den biblischen Propheten aufgetreten sind und dass sie nichts mit Gewalt erzwungen haben. Ein medizinischer Sachverständiger drückte sich in folgender Weise aus: „Derartige Erlebnisse geistiger oder seelischer Art sind zumeist Folgen einer Ekstase. Auch die Propheten waren in ihren Visionen in einer religiösen Ekstase.“

Meine eigenen Erfahrungen, meine Selbstkontrolle, haben mir die Überzeugung gegeben, dass die Ekstase, eine religiöse Verzückung, nicht vor dem Phänomen vorhanden war, sondern dass die Ekstase erst nach dem Phänomen eintrat und dass die Ekstase keinesfalls die Gewalt des Phänomens veränderte noch den Inhalt der großen Begegnung mit dem Übersinnlichen beeinflusste. Niemals war diese Begegnung in der Weise gewollt, wie sie stattfand und immer kam es anders, als ich es mir hatte erträumen lassen. Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich jedenfalls behaupten, dass neben der sichtbaren auch eine für uns im irdischen Leben unsichtbare Welt existiert. Diese unsichtbare Welt habe ich nicht vermutet, sondern ich habe sie erlebt und konkreter und realer gefunden, als mir alle irdischen Dinge erscheinen. Von diesem Augenblick an verzweifelte ich aber an der diesseitigen Welt, denn ich erkannte mit ungeheurem Grauen und mit entmutigender Traurigkeit, dass wir uns in einem trostlosen Zustand der verhängnisvollsten Irrtümer befinden, die von einer ganzen Organisation von Wissenschaftlern und Besserwissern verteidigt werden, weil jene im Irrglauben sind, dass ihre Weisheit in den Himmel reicht, während sie keine blasse Ahnung davon haben, wie entsetzlich dumm sie sind. So dumm, dass sie ihre eigene Dummheit für Allwissenheit halten. Andererseits habe ich mir oft die Frage gestellt, warum sind die Seher und Propheten also die echten Medien, in der Minderheit, während der größte Teil der Menschheit nicht in der Lage ist, mit der unsichtbaren Welt in Berührung zu kommen, so dass sie nur auf die Aussagen der wenigen Auserwählten angewiesen sind, und ich kann ihr Misstrauen gegen diese Aussagen durchaus begreifen.

Die Antwort hierauf kann nur sein, dass der Kulturmensch durch eine falsche Lebensweise verdorben worden ist, das heißt dass er eine Gabe verloren hat, die viele Menschen der Naturvölker in gewissem Maße noch besitzen. Auf alle Fälle ist Gott mit seinen Wundern nicht ganz von selbst zu mir gekommen, sondern ich bin ihm einen Schritt entgegen gegangen. Zu diesem kleinen Schritt haben mich aber die Zweifel getrieben. Ich habe oft in meinem Leben mit der geheimnisvollen Frage gekämpft: Was geschieht, wenn ich tot bin? Ich wusste nicht, ob es wirklich ein Leben nach dem Tod gibt und ich konnte mir auch kein Jenseits vorstellen. Am allerwenigsten konnte ich mir vorstellen, dass es einen Gott geben sollte, der zu gleicher Zeit überall sein sollte, dem nichts verborgen blieb. Inzwischen hat es Gott gefallen, mir auf all diese Fragen eine klare Antwort zu geben. Merkwürdigerweise, das muss ich hier betonen, habe ich mich in einem echten Gebet an den Schöpfer gewandt, mir ein Zeichen zu geben, falls er auf ein Einzelwesen reagiert.

Es gab eine Zeit, da ich spiritistische Versuche anstellte, ohne ein gläubiger Spiritist zu sein. Das ganze Experimentieren hatte hauptsächlich den Zweck der Unterhaltung, obgleich ich zugeben musste, dass unsichtbare Kräfte tatsächlich vorhanden waren. Mein Sohn, der damals 17 Jahre zählte, war ein sehr geeignetes Medium, sodass wir es zu allerlei Phänomenen brachten. Aber wir glaubten alle beide nicht an Geister. Die Gewalt der unsichtbaren Kräfte erhöhte allerdings von Versuch zu Versuch unsere Aufmerksamkeit. Wir glaubten an einen unbekannten Magnetismus, bis wir schließlich selbst von diesem merkwürdigen Magnetismus erfasst wurden, sodass wir schließlich erkennen mussten, dass hinter dieser unsichtbaren, unbekannten Kraft eine lenkende Intelligenz steckte. Eines Tages nahm diese okkulte Intelligenz derartig zu, dass die Hand beim Schreiben von einem auffallenden Magnetismus erfasst und geleitet wurde. Wir wunderten uns sehr über diese Erscheinung und machten den Versuch, uns möglichst passiv zu verhalten und auch möglichst jede eigene Gedankenarbeit auszuschalten. Zunächst zeichnete mein Sohn in höchst vollendeter Weise Köpfe, Kostüme, Waffen vergangener Jahrhunderte, von denen wir keine Ahnung hatten.

Wir fragten nach dem Namen des Zeichengenies und erhielten auch sofort eine Antwort. Der unsichtbare Künstler gab sich als abgeschiedene Seele zu erkennen, nannte sich Elias und erbot sich, meinem Sohn das freihandliche Zeichnen auf diese Weise beizubringen. Als wir diesen Ankündigungen keinen rechten Glauben schenken wollten, ja tatsächlich daran glaubten, dass wir uns auf eine unbekannte, geheimnisvolle Weise selbst betrögen, schrieb der Bleistift ein unleserliches Gekritzel, das mit großer Sicherheit und Geschwindigkeit zu Papier gebracht wurde. Dann erhielten wir die Nachricht in normaler Schrift, das Geschriebene vor einen Spiegel zu halten. Wir taten wie uns aufgetragen und waren geradezu betroffen, ja fast erschlagen, von dem Wunder, dass diese Spiegelschrift so deutlich zu lesen war. Der Text besagte jedoch, dass wir uns nicht im Unglauben verlieren sollten, und dass die Seelen im Jenseits tatsächlich bewusst, mit allen Erinnerungen und Sinnen, ja sogar in einem Körper, den wir zwar nicht sehen könnten, weiter leben. Von diesem Tage an, stellten wir die unsichtbaren Intelligenzen auf die Probe. Wir erfanden immer neue Möglichkeiten, ihre ‚zweifelhafte’ Existenz nachzuprüfen. Nicht alle dieser Spitzfindigkeiten gelangen zu unserer Überzeugung, doch mitunter gab es Beispiele von unwiderlegbarer Überzeugung. Schließlich machten wir die Beobachtung, dass in der unsichtbaren Welt ebenfalls Intelligenzen am Werke waren, unsere Versuche mit aller Gewalt zu stören.

Nachdem wir diese Störversuche erkannt hatten, uns gegen sie zur Wehr setzten, wurden diese Störenfriede sehr erbost und äußersten sich in gemeinen Mitteilungen, Drohungen und Schmähungen schlimmster Art, ja schritten sogar zu pornografischen Zeichnungen. Aber gerade diese Gegenaktionen waren von einem zwingenden Beweiswert. Es zeigten sich hier am besten Goethes Worte aus dem ‚Faust’: „Ich bin die Kraft, die stets das Böse will und nur das Gute schafft!“ Der Widersacher wollte die Erkenntnis von der anderen Welt verhindern, aber er überzeugte uns umso mehr von ihrer Existenz.

Die große Begegnung

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