Читать книгу Die große Begegnung - Herbert V Speer - Страница 9
Für Ärzte, Wissenschaftler und Psychologen interessant
ОглавлениеMein Bericht zeigt alle Einzelheiten einer solchen Besessenheit und dürfte deshalb besonders auch für Ärzte, Wissenschaftler und Psychologen interessant und lehrreich sein. Ich hatte Gelegenheit, mich dabei sehr genau zu beobachten und zu kontrollieren, besonders aber auch, weil mir meine Kinder als Medium zur Verfügung standen, sodass ich in der Lage war, ständig auch von der anderen Seite aus Verbindung mit dem Jenseits herzustellen, um meine eigenen Erlebnisse nachzukontrollieren. Diese Methoden reichen weit über einen profanen Spiritismus hinaus, obwohl sie anfänglich damit im Zusammenhang standen. Nach allen meinen persönlichen Wahrnehmungen und Erfahrungen bin ich auf das Tiefste erschüttert, dass eine technisch und wissenschaftlich so hoch entwickelte Menschheit auf dem Gebiete der christlichen Parapsychologie noch so fest in den Babyschuhen steckt. Man muss sich wirklich verzweifelt an den Kopf fassen, dass es angesichts solcher ungeheuerlichen Tatsachen, wie sie die übersinnliche Welt zu uns hinüberspiegelt, noch Kulturmenschen gibt, die darüber lächeln, wenn von einem bewussten Leben nach dem Tod die Rede ist. Noch erschreckender ist die Tatsache, dass sich die kulturelle Menschheit heute noch mit den Kriegsproblemen befasst und den Massenmord auf die grauenvollste und gottloseste Weise vorbereitet, trotzdem wir die unerschütterliche Gewissheit haben können, dass ein persönlicher, denkender und handelnder Gott mit allen Milliarden seiner Mithelfer über uns und an unserer Seite steht, um uns ständig Beweise dieser unsichtbaren Existenz zu geben. Dieses Wissen ist bereits lange genug vorhanden, aber es kommt verzerrt oder verleugnet, wenn nicht lächerlich gemacht, an den Einzelnen heran, sodass der Glaube an das Unsichtbare erstickt wird. Der einzelne Mensch macht von sich aus kaum eine Anstrengung, sich dieses Wissen zu verschaffen. Der Widersacher steht neben ihm und erzeugt in seinem Inneren eine Leere und Gleichgültigkeit. Darum muss der Berg im wahrsten Sinne des Wortes zum Propheten kommen. Die Wahrheit vom Übersinnlichen, von der anderen Welt, muss an jeden Einzelnen mit Gewalt und Überzeugung herangetragen werden und zwar so haargenau, dass es jeder versteht, weil die Bibel nicht von jedem Menschen verstanden wird. All zu oft hört man die Frage: „Warum geschehen heute nicht solche Wunder wie zur Zeit Christus?“ Hier gibt es nur eine klare Antwort: „Diese Wunder geschehen auch heute noch an allen Ecken und Enden in der Welt, aber sie werden abgeleugnet und totgeschwiegen.“
Nehmen wir einmal ein Beispiel an, um zu erklären, wie stark der Unglaube wirksam ist, wenn ein gewaltiges geistiges Phänomen auftritt. Nehmen wir einmal an, dass heute Christus abermals als lebendiger Gott im menschlichen Fleische unter uns auftritt, um uns zu belehren und viele Wunder zu tun. Wie würde sich die Menschheit, die heute so voller Erkenntnisse ist und eine so hochgeschraubte Entwicklung auf materieller Basis erlebt, zu diesem Ereignis stellen? Ich glaube, dass es nicht allzu schwer ist, sich die ganze Tragweite eines solchen Geschehens auszudenken. Schon allein die christliche Kirche würde an erster Stelle dazu schreiten, um den allerschlimmsten Bannstrahl auf diesen neu verstandenen Gott loszulassen. Man würde diesen menschlichen Gott, wenn er nicht ein ungeheures Überwesen darstellt, für verrückt erklären und ihn der sündhaftesten Gotteslästerung bezichtigen. Seine Lehren würde man verwerfen und seine Wunder als groben Unfug bestrafen. Wenn das Volk ihm aber in Scharen nachlaufen und Hosianna rufen würde, wäre es sein Ende und der Staat würde ihn vernichten.
Wie aber stellt sich die Menschheit heute zu den Auserwählten, die Christus aussucht, sie belehrt, persönlich mit ihnen Kontakt aufnimmt, ihnen eine Mission anträgt und sie als Apostel vor sich herschickt, um die Wahrheit zu verkünden? Ein Theologe hat mir auf diese Frage die Antwort gegeben: „Menschen, welche diese Unverschämtheit besitzen, derartiges zu behaupten, denen sollte man eine Tracht Prügel verabreichen und ihnen einen Eimer Wasser über den Kopf gießen.“
Wenn wir diese Antwort, die absolut wortgetreu wiedergegeben ist, näher untersuchen, so sehen wir, dass es sich hierbei um eine Empörung gegen den persönlichen Kontakt mit Gott oder Christus handelt. Man bezweifelt also genau das, was mit Überzeugung gepredigt wird. Man glaubt den alten Propheten, die vor Jahrtausenden gelebt haben, aber bezweifelt dieselbe Möglichkeit und Tatsache, wenn sie heute irgendwo auftritt. Der Unterschied bestehet nur darin, dass die Propheten früher für ihre Behauptungen gesteinigt worden sind, während heute der Prophet verspottet und verlacht wird, wenn nicht sogar als dem Wahnsinn nahe Verfolgter in einer Nervenheilanstalt landet. Doch die Schüler der Theologen werden boshaft und benehmen sich in jeder Form unchristlich, wenn man ihren eigenen Behauptungen Zweifel entgegenbringt. Der Segen und das heilige Kreuz sind nicht in der Lage, die Dämonie zu bannen. Der Widersacher hält mit zynischem Grinsen einen feierlichen Einzug in jede Kirche, doch er kann diesen Einzug nicht in jedes Herz durchführen. Der Charakter und der Glaube mitsamt dem guten Willen eines aufrechten Menschen sind das einzige Bollwerk gegen den Widersacher. Nichts anderes auf der Welt vermag ihn aufzuhalten!