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Vorwort Warum ich ein Buch über Fabian Boll geschrieben habe

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Fabian Boll habe ich zum ersten Mal vor vielen Jahren im Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt spielen sehen. Er war ein auffälliger Spieler, Schaltstation im Mittelfeld, Freistoßschütze und Dauerläufer. Neben seiner spielerischen Klasse in der Oberliga fiel er durch eine im Fußballsport eher unübliche Gelassenheit in allen Situationen auf. Der junge Mann war kein Heißsporn. Fabian Boll ging fair mit seinen Gegenspielern um, obgleich er in jeder Situation alles gab. Er sprach nicht viel, und theatralische Gesten waren ihm offensichtlich ganz und gar fremd. Sein bescheidenes, ja zurückhaltendes Auftreten setzte sich bei seinen Einsätzen in der Amateurmannschaft des FC St. Pauli fort. Er war in meinen Augen schon damals ein perfekter Spieler und vorbildlicher Sportler.

Näher kennengelernt habe ich Fabian dann im Dezember 2007 bei einer Veranstaltung in einem Szene-Kino im Schanzenviertel, wo ich aus meinem ersten Buch über den FC St. Pauli „Zauber am Millerntor“ las und Fabian Boll gemeinsam mit dem damaligen Torhüter Timo Reus (jetzt Torwarttrainer VfR Aalen) als Zuhörer im Publikum saß. Nach und nach wurde eine Freundschaft aus dieser ersten Begegnung. Fabian kam mit seiner damaligen Freundin und späteren Ehefrau Alexandra zu meinem runden Geburtstag. Ich war anschließend beim Polterabend der beiden. Wir schrieben uns regelmäßig SMS und telefonierten häufiger miteinander. Fabian war ein aufmerksamer Leser meiner Bücher.

Ich ging schon damals regelmäßig zum Training an die Kollaustraße und beobachtete das Geschehen am Rande des Platzes. Fabian war immer einer der fleißigsten bei den Übungen und ging in den Trainingsspielchen stets voll zur Sache. Er war für mich einer der Spieler, auf den ich meine Hoffnungen für den FC St. Pauli und seinen Wiederaufstieg setzte. Wenn das Training zu Ende war und die Spieler vom Platz gingen, vergaß er nie, mich zu begrüßen. Immer fand er ein freundliches Wort. Zusammen mit Thomas Meggle, Florian Lechner, Marcel Eger, Bene Pliquett, Florian Bruns und Carsten Rothenbach gehörte Fabian Boll zu den Spielern, die anders waren als die meisten anderen Fußballprofis. Diese Gruppe von Spielern des FC St. Pauli vermittelte ihren Zuschauern und Fans das Gefühl, ein Teil des Vereins zu sein. Und das konnten sie wahrscheinlich vor allem deshalb, weil ihnen der FC St. Pauli selbst Heimat war.

Das Buch über Fabian Boll habe ich geschrieben, weil ich ihn bewundere und verehre. Er hat über viele Jahre sein ganzes Streben immer auf den Fußball ausgerichtet. In all den Jahren, in denen ich mich für Fußball interessiere, habe ich wohl keinen Spieler persönlich kennengelernt, der so diszipliniert alle anderen Interessen dem geliebten Fußballsport unterordnet. Und nebenbei zeichnen ihn Tugenden aus, die ihn zu einem ganz besonderen Menschen machen. Fabian Boll ist ein lebensfroher, positiv denkender und sehr humorvoller Mann, der seine Natürlichkeit im harten Profigeschäft nicht verloren hat, der herzerfrischend ehrlich und direkt ist und einer, auf den man sich verlassen kann. Nicht nur auf dem Platz.

Wie aus dem kleinen Fabian Boll einer der besten Fußballer in Norddeutschland wurde und wie er sich zu einem verantwortungsbewussten Menschen entwickelt hat, das möchte ich in diesem Buch beschreiben.

Hermann Schmidt

Fabian Boll - Das Herz von St. Pauli

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