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Vorwort

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HEREINSPAZIERT IN DEN »WOID«Bäume verzaubern. Und Wälder wirken Wunder. Wer geschützt vom Blätter- und Nadeldach über knisterndes Laub, samtweiches Moos und märchenhafte Wurzeln schreitet, fühlt sich im Einklang mit der Natur. Traditionell sehen sich die Menschen im Herzen Europas mit urwüchsigen Hainen besonders eng verbunden. Im Nationalpark Bayerischer Wald, dem ältesten seiner Art in Deutschland, bleibt diese Sehnsucht in archetypischer Art und Weise lebendig, kaum minder im angrenzenden Naturpark. Als Höhepunkte erwarten uns auf dem grünen Dach Europas 130 steinreiche Gipfel, die mehr als 1000 Meter messen. Zugleich erfreuen märchenhafte Klammen, geschaffen von der beharrlichen Kraft quellfrischer Wildwasser.

Dieses Buch entführt Natur- und Wanderfans in die einzigartige Landschaft des bezaubernden Mittelgebirges und spürt auf behutsam komponierten Runden vielerlei Geheimnissen nach. So streifen wir durch das Reich von Riesen, Drachen und Sehern, kehren bei Waldbauern ein oder tasten uns an die tschechische und österreichische Grenze heran. Wir nehmen im spektakulären Naturkino Platz und beobachten wilde Tiere. In alten Kulturlandschaften entdecken wir den ermutigenden Leuchtturm der Menschlichkeit, stoßen auf Ruinen, Felsendome sowie Zeichen lebendigen Glaubens.

Hand aufs Herz: Wer den urbanen Tunnelblick abstreift und sich Zeit nimmt, erlebt in der Region Natur pur. Als wissenschaftlich erwiesen gilt, dass das Verweilen an der frischen Luft die Gesundheit fördert. Bei einem Spaziergang im Wald normalisiert sich unser Herzschlag, der Puls beruhigt sich, wir atmen durch. So wirkt das Gehen im richtigen Rhythmus als reine Medizin für Geist und Seele. Und was das Wanderrevier betrifft, bemerkte bereits der Dichter Adalbert Stifter (1805–1868) treffend: »Sag niemals, dass etwas schön ist, wenn du nicht den Bayerischen Wald gesehen hast.«

Im Osten, hinter dem Großen Rachel, erscheint ein zarter Lichtstreif. Die Wolken am Himmel beginnen rosa zu leuchten, erst weit weg, dann direkt über dem Plateau. Dem hellen Strich am Horizont entsteigt die Sonne. Ihr Leuchten verjagt die Nacht, auch wenn der Wind am Gipfelriegel noch kühl um die Ohren weht. Schließlich bricht ein neuer Tag an am König im Bayerwald, dem Großen Arber. Wo Dunkelheit über der Landschaft lag, wird es licht, und geheimnisvolle Pfade warten darauf, entdeckt zu werden.

In diesem Sinne heißt es, liebe Wanderfans, die vielerorts unberührte Wildnis sowie die geerdete weiß-blaue Lebensart drumherum zu genießen – von der Hölle im Falkensteiner Vorwald nahe Regensburg über das Gipfelkreuz am Großen Arber bis zum urwüchsigen Nationalpark und dem Bärnloch im Passauer Sauwald.

Viel Vergnügen beim Wandern und Entdecken wünscht Ihr Herwig Slezak
Geheimnisvolle Pfade Bayerischer Wald

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