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Der Kanal des Dareios

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Tatsächlich wurde das Projekt von einem »Barbaren« realisiert: von Dareios I., dem Vorgänger des Xerxes auf dem persischen Thron. Inzwischen war Ägypten unter persische Herrschaft gekommen. Sowohl aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch um des Prestiges willen, realisierte Dareios 495 v. Chr. den seit den Zeiten Ramses II. vorhandenen Traum von einer direkten Verbindung zwischen Nil und Rotem Meer. Die Details sind wiederum von Herodot zu erfahren. Die Länge des Kanals betrug in der Luftlinie etwa 180 Kilometer, das bedeutete, samt Krümmungen, eine Nettofahrtzeit von vier Tagen. Die großzügige Breite (45 Meter) erlaubte es, dass zwei Dreiruderer nebeneinander fahren konnten. Die Tiefe betrug durchschnittlich fünf Meter. Der Kanal begann im Nildelta, nördlich der uralten Stadt Bubastis, lief an der arabischen Stadt Patumos vorbei und mündete dann ins Rote Meer. Wie intensiv der Kanal frequentiert wurde, ist nicht bekannt. Immerhin nahmen sowohl die ptolemäischen Könige als auch römische Kaiser wie Traian (98–117 n. Chr.) Ausbesserungsarbeiten vor, was eine kontinuierliche Bedeutung des Kanals nahezulegen scheint. In arabischer Zeit nahm die Nutzung stetig ab, und seit dem 9. Jahrhundert n. Chr. war der Nil-Rotes Meer-Kanal nicht mehr in Gebrauch. Und erst 1000 Jahre später, zwischen 1859 und 1869, baute der Franzose Ferdinand de Lesseps, in der Tradition eines Ramses, Necho und Dareios, mit dem Suezkanal eine neue künstliche Wasserstraße zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer, freilich auf einer anderen Trasse als der antike Vorläufer.

Große Errungenschaften der Antike

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