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Die römische Kaiserzeit
ОглавлениеIn der frühen Kaiserzeit bauten die Römer eine Reihe von Kanälen vor allem im gallisch-germanischen Raum, dies im Zusammenhang mit der militärischen Erschließung jener Gebiete. 12 v. Chr. errichtete der römische Feldherr Drusus (der Vater des späteren Kaisers Claudius) ein System von Kanälen, die den Niederrhein mit der Nordsee (wahrscheinlich mit der Zuidersee) verbanden – in den Worten des Biographen Sueton ein »gewaltiges Unternehmen« und nach der von Marius begründeten Praxis als fossae Drusinae bezeichnet. 46 n. Chr. baute der Feldherr Corbulo die fossa Corbulonis zwischen der Maas und dem Rhein, ein Kanal von etwa 36 Kilometern Länge. Nach den Angaben der antiken Autoren stand hinter diesem Projekt ein ganzes Bündel von Motiven. Einmal gab es den praktischen Grund, daß man auf diese Weise bequem von einem Fluß auf den anderen überwechseln konnte, ohne die gefährliche Route über die rauhe Nordsee in Anspruch nehmen zu müssen. Zweitens wollte Corbulo die durch die Fluten der Nordsee regelmäßig eintretenden Überschwemmungen beider Flüsse eindämmen. Und schließlich ging es wieder einmal darum, die Soldaten zu beschäftigen – wie der Historiker Tacitus es ausdrückt, sollte die Armee beim Kanalbau ihr »faules Leben« aufgeben.