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Der Finanzplan

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Beim Finanzplan geht es zwar sehr viel nüchterner, aber umso „brutaler“ und klarer zu. Die Zahlen werden Ihnen bei der Erarbeitung des Rentabilitätsplans, genauso wie beim Liquiditätsplan eindeutig vor Augen halten, ob Sie am Ende eines Geschäftsjahres, beziehungsweise einer Betrachtungsperiode einen Gewinn erwirtschaften können oder nicht.

Arbeiten Sie auch hier so exakt und konkret wie möglich. Sie müssen die Kosten kennen, die ein Projekt, eine Dienstleistung oder die Herstellung eines Produktes kosten und zu welchem Preis Sie dies weiter veräußern. Viele Unternehmen werden in dieser Arbeitsphase erstmalig mit Overheadkosten, Softcosts etc. konfrontiert.

Gehen Sie mit den Planzahlen konservativ um. Laufen Sie keinen Eventualitäten und keinen möglichen Umsätzen hinterher. Empfehlenswert ist, dass Sie sich selbst ein Basiswissen zum Thema Finanzmanagement und Buchhaltung aneignen. Dann sollten Sie aber gleich im zweiten Schritt echte Profis mit einbeziehen. Glauben Sie mir, es ist ein wichtiger Bestandteil des Rückgrates Ihres Unternehmens. Von nun an wird das Spielen mit den Zahlen ein beständiger und wichtiger Begleiter durch Ihren Unternehmensalltag.

Die Planungen, die Sie dabei vornehmen, sollten so geschaffen sein, dass Sie mit realen Werten umgehen können. Wir machen das in der Regel so, dass wir lediglich die Einnahmen mit der höchstmöglichen Ereigniswahrscheinlichkeit in unsere Planungen eintragen, um zu prüfen, ob die Fixkosten etc. abgedeckt sind. Danach gehen wir an die „Hoffnungsumsätze“ ran. Also jene Werte, die möglich sind, jedoch nicht garantiert. Sie können die Umsatzrendite erhöhen. Wenn sie nicht kommen, bricht jedoch nicht das Unternehmen zusammen.

Wir würden auch niemals nur auf der Basis von Hoffnung und Möglichkeiten Investitionen tätigen oder neue Mitarbeiter einstellen. Achten Sie immer auf ein professionelles Finanzmanagement und einen konservativen Umgang mit Zahlen.

Mit unrealistischen Wachstumszahlen, Renditen und Gewinnausschüttungen betrügen Sie nur sich selbst. Es darf zwar gerne immer ein kleiner Tick mehr sein, damit auch Sie den Ansporn und Anreiz haben. Bleiben Sie aber grundsätzlich optimistisch-realistisch! Denn Sie werden am Ende auch mit Ihrer Unterschrift bestätigen, dass Sie alles mit bestem Wissen und Gewissen erstellt haben.

Die Unternehmensziele und Unternehmensvisionen, die Sie im Businessplan darstellen, sollten zwar auf der Linie Ihrer eigenen langfristigen Visionen liegen, aber nicht unbedingt zu weit reichen. Bleiben Sie hier „visionär-realistisch“, so dass man Ihnen Ihre Zielsetzungen abnimmt und glaubt, dass Sie das umsetzen können und wollen.

Zu den Banken noch ein Tipp: lassen Sie sich niemals von einem einzelnen Bankgespräch entmutigen oder in die falsche Richtung leiten. Gehen Sie zu einer zweiten oder gar dritten Bank und führen Sie die Gespräche parallel. Dann können Sie sehr viel besser die einzelnen Feedbacks der Bankberater einschätzen. Auch sind die Konditionen teilweise deutlich unterschiedlich, was die Konditionen und Sicherheitsanforderungen betrifft. Welche Bank am Ende Ihre Hausbank wird, bleibt Ihre Entscheidung. Die klassischen Banken vor Ort sind in jedem Fall nicht die Schlechtesten. Auch dürfen es gerne am Ende zwei Banken sein, die Ihre Partner werden.



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