Читать книгу Reisen ans Ende der Welt - Ibn Battuta - Страница 35
ОглавлениеEine ähnliche Sitte haben die Inder mit dem Ertränken. Viele Leute ertränken sich freiwillig im Ganges, zu dem sie eine Pilgerfahrt unternehmen und in den die Aschenreste derjenigen gestreut werden, die verbrannt worden sind. Die Inder behaupten, dass der Ganges im Paradies entspringe. Kommt jemand mit der Absicht, sich zu ertränken, so erklärt er den Umstehenden: »Glaubt nicht, dass ich mich irgendeiner weltlichen Sache oder der Armut wegen ertränke. Mein Wunsch ist nur, Kusai nahe zu sein.« Mit Kusai meinen sie Gott in ihrer Sprache. Daraufhin ertränkt er sich. Dann zieht man den Toten an Land, verbrennt ihn und streut seine Asche in den Fluss.
Vier Tage nach unserer Abreise von Ajudehen kamen wir in die Stadt Sarsati. Hier wird sehr viel Reis angebaut und in die Stadt Delhi gebracht. Über Hansi gelangten wir zwei Tage später nach Masud-Abad, nur noch zehn Meilen von der Residenz Delhi entfernt. Hier hielten wir uns drei Tage auf. Des Königs Wesir Chodscha Jihan sandte uns aus der Hauptstadt seine Leute entgegen, uns zu empfangen. Zur Begrüßung eines jeden von uns waren Männer auserwählt worden, die von gleichem Rang wie wir waren. Der darunter befindliche Rechtsgelehrte Ala ed-Din schrieb an den Sultan, um ihm unsere Ankunft mitzuteilen, und sandte den Brief mit der Läuferpost ab. Bereits drei Tage danach traf die Antwort des Sultans ein, sodass uns die Richter, Rechtsgelehrten, Scheichs und einige Emire offiziell willkommen heißen konnten.
Daraufhin verließen wir Masud-Abad und stiegen in der Nähe des Ortes Palem ab. Am nächsten Morgen erreichten wir die Residenz Delhi.