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Kapitel 1 WIE ALLES BEGANN

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Es ist so lange her und doch wie gestern. Alles begann schon lange bevor der Hund in unser Leben kam. Unser Sohn Julius hatte seit sicher einem Jahr den dringenden Wunsch, einen eigenen Hund zu besitzen. „Am liebsten einen ganz großen, Mama!“ Na klar, ich sah mich schon jetzt einen Riesen-Wauzi von mindestens Doggengröße in eine Tierarztpraxis ziehen, weil halt auch ein robuster Hund gelegentlich dort vorzustellen ist. Nee, nicht mit mir. Der Fellgenosse musste auf jeden Fall “tragbar“ sein. Allerdings kam mir der Wunsch unseres Sprösslings insgeheim sehr entgegen, denn auch ich wünschte mir seit meiner Kindheit einen Hund. Und denken Sie nur mal, welchen erzieherischen Wert es für einen Neunjährigen hat, wenn er für ein Tier Verantwortung übernimmt. Soweit die Theorie. Natürlich mussten die Grundvoraussetzungen geklärt werden und wir haben es uns nicht leicht gemacht, indem wirklich alle erdenklichen Eventualitäten zur Sprache kamen. Von -'welche Kosten für Futter, Tierarzt, Hundesteuer und nicht zuletzt Anschaffung?' bis -'wer betreut den Hund während wir verreisen?' wurde alles durchgekaut. Da wir zwar selten, aber dafür dann sehr weite Reisen unternehmen, kam eine Mitnahme des Hundes nicht in Frage. Nun denn, für alle Fragen fand sich eine Lösung. Ganz überraschend kam dann noch die Anfrage einer lieben Bekannten, ob wir nicht ihren kleinen Mischling für drei Wochen in Pflege nehmen möchten, da sie verreisen wollte. Der Familienrat brauchte etwa drei Minuten, um eine Entscheidung zu treffen. Auch mein Mann stimmte zu. Er freut sich immer, ein glückliches Leuchten in den Augen seines Sohnes zu sehen. Dies sollte unser Testlauf sein. Also zog wenige Tage später Tina bei uns ein, eine überaus liebenswürdige, schwarze Mischlingsdame; wie geschaffen für ein Anfänger-Rudel. “Sie ist da zu Hause, wo sie gefüttert wird“, wurde uns mitgeteilt. Tina trauerte auch tatsächlich nur eine Viertelstunde. Dann entschloss sie sich, den freundlich angebotenen Leckerchen ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Unser Kind war glücklich. Mich machte nur die Tatsache etwas unruhig, dass die Seniorin bereits 16 Jahre alt war. Ich bat sie inständig, bloß nicht in unserer Obhut das Zeitliche zu segnen. Aber woher denn? Tina benahm sich wie ein junger Hund. Sie blühte auf, tobte durch den großen Garten und wäre um ein Haar vor Begeisterung in den Teich gefallen. Leider stand es wohl mit der Sehkraft nicht mehr zum Besten. Wir verbrachten drei wunderbare Wochen, in denen wir einige Hundeerfahrung sammeln konnten. Hund und Kind fühlten sich wohl. Wie schade, dass wir Tina wieder hergeben mussten. Nun waren wir jedenfalls sicher, einen Hund in unseren Tagesablauf integrieren zu können. Ich möchte hier noch anmerken, dass Tina ein weiteres Mal bei uns Ferien machte, als wir schon einen eigenen Hund besaßen. Sie erreichte ein unglaubliches, aber nachweisbares Alter von 22 Jahren!

Nala Die wahre Geschichte eines Hundemädchens

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